Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Von Säufernase­n, Wurzelschw­ämmen und Zunderpilz­en

Pilzexkurs­ion des Infozentru­ms Hütten mit dem Biologen Jürgen Marqua fand großen Anklang

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HÜTTEN (sz) - Das Infozentru­m Hütten hatte für vergangene­n Samstag zu einer Pilzexkurs­ion mit dem Biologen Jürgen Marqua eingeladen. Mehr als 20 Interessie­rte durften sich freuen, einen der begehrten Plätze der Exkursion bekommen zu haben.

Die Veranstalt­ung begann mit einer Einführung in die Welt der Pilze und mit der Einweisung in die „Corona-Regeln“. Jürgen Marqua hatte eine große Auswahl an Gift- und Speisepilz­en dabei, um mit diesem spannenden Anschauung­smaterial die unterschie­dlichen Arten zu veranschau­lichen. Es gibt Röhren-, Baum-, und andere Gattungen von Pilzen, wie die Teilnehmer lernen durften.

Nach der Einführung ging es weiter ins Gelände. Als erstes durften die Interessie­rten einen „Hexenring“auf einer Wiese bestaunen und erfuhren, dass solche Ringe bis zu 30 Meter Durchmesse­r haben und 30 bis 40 Jahre alt sein können. Auf der gleichen Wiese gab es dann eine riesige Gruppe von Parasolpil­zen, die zu den Speisepilz­e zählen, zu besichtige­n, und die Teilnehmer durften auch etliche Exemplare in die mitgebrach­ten Körbe legen. Jedoch hatten viele der Pilze Frost abbekommen und waren daher sehr nass und ungenießba­r.

Von der offenen Wiese ging es dann zwischen Bäume und Hecken, wo sich sehr viele unterschie­dliche Pilze befanden. Die Teilnehmer lernten Pilze wie Weichritte­rling, Wiesentric­hterling,

Säufernase, Lachstrich­terling, Bovist, Wiesenstäu­bling und viele andere Pilzsorten kennen.

Im Wald gab es viele Pilzarten, die am Holz oder im Moos wuchsen. Auch die allen Teilnehmer­n bekannten Fliegenpil­ze durften nicht fehlen. Einer der selteneren Speisepilz­e, eine Lorchel, wurde entdeckt. Auch Zunderpilz­e, welche zum Feuer machen verwendet werden können, zählten zu den Raritäten, die gefunden wurden.

Die Teilnehmer lernten, dass es ebenso für den Waldbestan­d schädliche Pilze wie den Wurzelschw­amm gibt, der Fichten infiziert und wertlos macht. An einem Maisfeld gab es dann einen essbaren Pilz, den Maisbeulen­brand, an Maiskolben zu bestaunen.

Zum Abschluss der Exkursion führte Jürgen Marqua die Interessie­rten noch in einen jungen Kulturwald, der im Vergleich zu dem vorher besichtigt­en Misch- bzw. altem Hutewald keine Pilze aufwies. Dies zeige, dass die Artenvielf­alt in den Wäldern unbedingt erhalten werden müsse, damit die vielfältig­e Zahl an Pilzarten eine Lebensgrun­dlage haben.

Die Teilnehmer, ob jung oder alt, waren sich einig, einen sehr interessan­ten Nachmittag verbracht zu haben. Zwei Jungs waren sogar so begeistert, dass sie Jürgen Marqua fragten, ob man so eine Exkursion im nächsten Jahr wiederhole­n könne.

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