Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Oettinger wird Kontrolleur bei Herrenknecht
SCHWANAU (dpa) - Der frühere EU-Kommissar und Ex-Ministerpräsident Baden-Württembergs, Günther Oettinger, zieht in den Aufsichtsrat des Tunnelbohrmaschinenherstellers Herrenknecht ein. Das teilte der Sprecher des Unternehmens aus dem baden-württembergischen Schwanau am Donnerstag mit und bestätigte damit einen Bericht der „Wirtschaftswoche“. Der CDU-Mann soll dem Gremium demnach ab Januar angehören. Herrenknecht gilt als Weltmarktführer für Tunnelbohrmaschinen. Als sogenannter „Hidden Champion“beschäftigt das Familienunternehmen nach eigenen Angaben mehr als 5000 Mitarbeiter in gut 30 Ländern.
- Sinkende Gewinne, hohe Investitionen in neue Technologien und dann auch noch die Corona-Krise: Die Sorgen der AutomobilZulieferer sind derzeit groß. Sie stehen vor einem Transformationsprozess, den es zu bewältigen gilt, wenn der Standort Baden-Württemberg erhalten bleiben soll, an dem Hunderttausende Arbeitsplätze hängen – darin sind sich die Teilnehmer des diesjährigen Zulieferertags der baden-württembergischen Automobilwirtschaft einig gewesen. Weniger einig waren sich die Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, wie dieser Wandel zu bewältigen sei – und wie die Erfolgsaussichten für die Branche im Südwesten sind.
Fest steht: Die Zulieferer hatten auch schon vor der Pandemie Probleme. „Viele sagen, Corona wirkt wie eine Art Brandbeschleuniger“, sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Schon vor der Krise wurden weniger Autos mit Verbrennungsmotoren verkauft, der Trend geht zum E-Auto. Hoffmeister-Kraut betonte aber, dass das Ziel nicht sei, sich nur auf die E-Mobilität zu konzentrieren: „Wir setzen uns klar für einen technologieoffenen Ansatz der verschiedenen Antriebsformen ein. Neben Strom müssen wir auch Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe nutzen.“Doch die zentrale Frage vieler Firmen lautet trotzdem: Wie können sie sich umstellen, um auf dem Markt künftig eine Rolle zu spielen?