Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Tote bei Gasexplosion
Sechsstöckiges Gebäude in Madrid eingestürzt
MADRID (dpa) - Eine heftige Gasexplosion hat im Zentrum von Madrid unweit der Touristenattraktion Plaza Mayor mindestens drei Menschenleben gefordert und Tausende Bewohner der spanischen Hauptstadt in Angst versetzt. Das Unglück ereignete sich am Mittwoch gegen 15 Uhr. Die Leichen einer 85-Jährigen und zweier zunächst nicht identifizierter Männer wurden geborgen, wie Innenministerium und Feuerwehr berichteten.
Die Explosion war im Umkreis von mehreren Kilometern sehr laut zu hören. „Es war schrecklich, es war schrecklich“, stammelte eine ältere Nachbarin mit zitternden Händen vor TV-Kameras im Gespräch mit dem zum Unglücksort geeilten Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida. Eine andere Nachbarin erzählte sichtlich mitgenommen: „Es war eine schreckliche Explosion, Trümmerteile flogen durch die Luft. Überall war Rauch.“Rodrigo Verano, der unweit des Unglücksgebäudes wohnt, sagte der Zeitung „El País“: „Unser Gebäude hat 15 Sekunden lang gezittert.“
Wie TV-Bilder zeigten, stürzte die Fassade des sechsstöckigen Gebäudes mit der Hausnummer 98 der Straße Calle de Toledo – etwa 700 Meter südlich der Plaza Mayor – nahezu völlig ein. Es handelte sich um ein Residenzund Bürogebäude für Priester.
Nach vorläufigen Erkenntnissen gab es neben den drei Todesopfern zehn Verletzte und einen Vermissten. Ein Mensch sei schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden. Bewohner von Nachbargebäuden, darunter eines Seniorenheimes, wurden nach Medienberichten umgehend in Sicherheit gebracht.
Das Unglück sei aufgrund eines Gaslecks geschehen, sagte ein Vertreter des Innenministeriums. Zu dem Zeitpunkt seien am Heizkessel des Gebäudes Wartungsarbeiten durchgeführt worden. Der Mann, der die Arbeiten durchführte, werde noch vermisst. Feuerwehr, Polizei und Notfalldienste waren vier Stunden nach der Explosion weiterhin mit zwei Dutzend Fahrzeugen im Einsatz.