Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue U3-Gruppe soll im „Alten Schulhaus“entstehen
Der Merklinger Schultes spricht von der günstigsten und schnellsten Möglichkeit, den Bedarf zu decken
MERKLINGEN - Die Gemeinde Merklingen braucht mehr Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Es gibt schon eine mögliche Lösung und die wäre sogar recht kostengünstig – wenn alles klappt.
Der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp erklärt in der jüngsten Gemeinderatssitzung, die aus Seuchenschutz-Gründen in der Merklinger Gemeindehalle abgehalten wird, dass die Reaktionszeit für die Schaffung von neuen U3-Betreuungsplätzen in der Regel maximal ein Jahr beträgt. Das Kinderhaus Abenteuerland kann keine weiteren Räume mehr zur Verfügung stellen. Und weil man innerhalb eines Jahres in der Regel auch keinen neuen Kindergarten genehmigt, geplant und gebaut bekommt, hat die Gemeinde seit einigen Jahren einen Plan in der Schublade, den sie nun umzusetzen gedenkt: Im „Alten Schulhaus“in der Ortsmitte soll eine neue U3-Gruppe für bis zu zehn Kinder entstehen.
Der Gruppenraum soll im, vom Merklinger Rathaus aus gesehen, rechten Teil des „Alten Schulhauses“entstehen. Der Raum werde derzeit überwiegend von Vereinen genutzt. Laut Kneipp sei es aber in den überwiegenden Fällen möglich, deren Aktivitäten ins Backhaus oder sogar in die Merklinger Gemeindehalle zu verlagern.
Kneipp listet die Vorteile einer U3-Gruppe im „Alten Rathaus“auf: „Die sehr geringen Investitionskosten, wir rechnen mit 30 000 bis 40 000 Euro, die schnelle Umsetzbarkeit und die zentrale Lage.“Sogar potenzielles Personal wäre vorhanden. Entsprechende Initiativbewerbungen liegen beim Kinderhaus vor.
So soll die Betreuung ausgestattet sein: Bis zu zehn Plätze für Kinder zwischen ein und drei Jahren – im ersten Jahr rechnet die Gemeinde mit einer Auslastung mit vier oder fünf Kindern. Zwei Erziehungsfachkräfte, eventuell unterstützt durch eine Person im Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) betreuen die Kinder täglich sechs Stunden zwischen 7 und 13 Uhr.
Der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS), sozusagen das „Landesjugendamt“macht entsprechende Vorgaben und die Gemeinde ist mit dem Verband in Abstimmung. Auch das Kreisgesundheitsamt müsste sich äußern. Das ist aber derzeit Corona-bedingt überlastet, sodass die Mitarbeitenden die Situation in Merklingen derzeit nicht selbst sondieren können. Eine Betriebserlaubnis der KVJS würde aber gelten, bis das Gesundheitsamt Einspruch einlegt.