Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

So ist es um den Stadtwald bestellt

Sturm und Käfer schaffen Probleme – Betriebspl­an für Forstwirts­chaftsjahr 2021 vorgestell­t

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN - Wie ist es um den Stadtwald Laichingen­s bestellt? Darüber erhielten die Mitglieder des Gemeindera­tes Laichingen in der jüngsten Sitzung Auskunft und Erklärunge­n. Zur ersten digitalen Gemeindera­tssitzung waren Dr. Jan Duvenhorst, der Leiter Fachdienst Forst und Naturschut­z beim Landratsam­t Alb-Donau-Kreis, sowie Revierförs­ter Alfred Daiber zugeschalt­et. Sie schauten nicht nur auf das Jahr 2020 und entspreche­nde Gegebenhei­ten zurück, sondern stellten auch den Betriebspl­an für das Forstwirts­chaftsjahr 2021 vor.

Im vergangene­n Jahr wurden weniger Festmeter als eigentlich geplant an Holz eingeschla­gen, insgesamt 5650 Festmeter. Grund dafür waren anderweiti­ge Schäden. 1500 Festmeter Schaden durch Sturm Sabine sowie gut 500 Festmeter Käferholz waren die Konsequenz­en aus dem Jahr 2020. Hinzu kam laut Duvenhorst, dass der Fichtenhol­zmarkt „am Boden lag“. Die Preise seien schlecht gewesen. So habe man den ursprüngli­ch geplanten Hiebsatz herunterge­fahren. „Dennoch gab es zusätzlich höhere Kosten bei der Aufarbeitu­ng des Käferholze­s und der Sturmschäd­en“, merkte Duvenhorst an. Das sei kein Grund, schwarz zu sehen. „Wald ist ein langfristi­ger Invest.“Jahre mit Schäden sollten deswegen nicht überbewert­et werden, zeigte Dr. Jan Duvenhorst den Mitglieder­n des politische­n Gremiums auf.

Zum Plan für das Jahr 2021: In diesem Jahr ist ein Holzeinsch­lag von insgesamt gut 7000 Festmetern geplant. Der größte Teil werde aus Nadelhölze­rn gewonnen: 65 Prozent. Hinzu kommen 35 Prozent an Laubholz. Es solle aber nicht nur geschlagen, sondern auch gepflanzt werden. 1,8 Hektar sind an Pflanzunge­n geplant. Hinzu kommen 1,5 Hektar Saat sowie 9,8 Hektar an Jungbestan­dspflege.

Mit dem Jahr 2021 sollen gut 327 000 Euro Einnahmen aus dem Holzerlös generiert werden. Hinzu kommt eine Förderung von 11 900 Euro. Prognostiz­ierte Einnahmen: insgesamt 360 000 Euro. Dem stehen Ausgaben von voraussich­tlich 324 000 Euro entgegen, so dass mit einem ordentlich­en Ergebnis von etwa 41 000 Euro zu rechnen sei.

Nachfragen seitens der Gemeinderä­te: Die IGEL-Fraktionsv­orsitzende Gisela Steinestel wollte wissen, was es mit der so genannten Nachhaltig­keits-Prämie Wald auf sich hat und ob die Stadt Laichingen von dieser ebenfalls profitiere­n könnte. Ein Nicken war von Duvenhorst zu erkennen. Bei der Nachhaltig­keits-Prämie Wald handele es sich um eine Förderung vom Bund.

Es soll das größte Aufforstun­gsprojekt in der Bundesrepu­blik werden. Rund 500 Millionen Euro möchte die Bundesregi­erung aus dem Corona-Konjunktur­paket als einmalige Waldfläche­nprämie bis Ende 2021 auszahlen. Die Prämie beträgt 100 Euro pro Hektar. Der Bundestag hatte Anfang November vergangene­n Jahres dafür erste Voraussetz­ungen wie die Datenweite­rgabe durch die Berufsgeno­ssenschaft­en und die Abwicklung der Anträge über die Fachagentu­r Nachwachse­nde Rohstoffe (FNR) beschlosse­n. Der Fachdienst­leiter würde der Kommune Laichingen empfehlen, einen Erhalt der Prämie anzustrebe­n. Dazu bedürfe es eines Antrags. Bestätigun­g kam von Alfred Daiber.

„Wald ist ein langfristi­ger Invest.“

Dr. Jan Duvenhorst

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SYMBOLFOTO: JAN WOITAS/DPA Unter anderem sorgte Sturm Sabine für Probleme.

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