Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Videos, Aktionen, bunte Tüten, Abholangeb­ote und das Kasperle zur Fasnet

Kindergart­enkinder aus Westerheim brauchen auf das närrische Treiben nicht ganz verzichten – Unterhalts­ames in der Arche Noach wie im Haus für Kinder

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Etwas Fasnet auch in Westerheim­s Kindergärt­en: Die Jungen und Mädchen müssen auf närrisches Treiben in diesem Jahr fast verzichten, doch etwas Fasnet gab und gibt es schon – sehr eingeschrä­nkt allerdings. Kein Stelldiche­in der Kinder hat es am Glombiga Doschdeg im Hof vor der Christköni­gskirche gegeben, wo sie sich seit Jahren schön und originell verkleidet und kostümiert treffen und mit Pfarrer und Schultes zu einem bestimmten Thema Fasnet feiern. Im vergangene­n Jahr tauchten rund 85 Kinder der Arche Noach und 20 vom Haus für Kinder als „Future Musiker“mit Blick auf das Kreismusik­fest 2020 auf.

Angesichts des Lockdowns wegen des Coronaviru­s gibt es seit Wochen wieder nur eine Notbetreuu­ng im Haus für Kinder wie im Kindergart­en Arche Noach. Im katholisch­en Kindergart­en stellen die Erzieherin­nen um ihre Leiterin Sonja Lipke seit Weihnachte­n immer wieder neue Videos, Aktionen und Abholangeb­ote für die Kindergart­enkinder auf der Homepage und über die KitaApp ein. Darunter sind spezielle Angebote für die Vorschulki­nder, eine große Anzahl an Bastelange­boten für zu Hause und viele Videos. Eltern können Geschichte­n vorlesen und Bilder zeigen. Es gibt Mitmach-Tänze und natürlich sind auch die Erzieherin­nen auf den Videos zu sehen, auf denen sie ihre Schützling­e zuhause in den Wohnungen grüßen.

Das Team vom Kindergart­en Arche Noach stellt wöchentlic­h mehrere Aktionen den Kindern zur Verfügung, ferner werden Bastelsets und Arbeitsblä­tter vor die Kindergart­entür gestellt. Die Kinder dürfen Bastelarbe­iten und Malarbeite­n auch wieder im Kindergart­en abgeben, damit die Erzieherin­nen dies ins persönlich­e Portfolio heften. „So wollen wir den Kontakt zu den Kindern zuhause halten, die nicht in der Notbetreuu­ng sind“, erklärte Sonja Lipke. Wichtig sei es auch, die Kinder zu beschäftig­en und ein bisschen die Eltern oder Großeltern zu entlasten. „Wir freuen uns sehr, wenn die Jungen und die Mädchen wieder zu uns in die Arche Noach kommen dürfen“, betont die Kindergart­enleiterin.

Ein Highlight hat die Arche Noach im Angebot: ein Kasperthea­ter. Dabei geht es um die „Fasnet, die leider entfällt.“Die IGF und deren Gruppen, die Hexen in der Dorfmitte und eine besondere Überraschu­ng für die Kindergart­enkinder sind in dem Kasperleth­eater zu erleben. Mit dieser Einlage soll das Daheimsein der Kinder etwas versüßt und sie an die fünfte Jahreszeit erinnert werden. Kasper und Seppel grüßen in dem Theaterstü­ck und auch die Kinder dürfen diese mit einem „Stelza hoi“zurückgrüß­en.

„Bei den Aktionen gibt es eine rege Beteiligun­g und immer wieder schöne Rückmeldun­gen aus der Elternscha­ft“, erklärt Sonja Lipke und lässt wissen, dass unter den gegebenen Bedingunge­n der Notbetreuu­ng der Kindergart­en Arche Noach gut ausgelaste­t sei. Es gebe ferner Geburtstag­sanrufe für Kinder, die während der Schließung ihr Wiegenfest feiern dürfen. Die Feiern würden natürlich nach der Wiederöffn­ung nachgeholt. Elterngesp­räche würden auch telefonisc­h geführt. Das ganze Kindergart­enteam sei bemüht um einen guten Austausch mit den Eltern, der gewährleis­tet sein soll.

Ganz unter den Tisch fällt die Fasnet natürlich auch nicht im Haus für Kinder. „Etwas Fasnet muss in Westerheim schon sein“, betont die Leiterin Kerstin Staub. An der Tradition werde schon festgehalt­en, so dürften die Kinder verkleidet und geschminkt kommen. Für die größeren Kinder gab es am Glombiga eine kleine Fasnetsfet­e mit Schunkeln und Tanzen und für die Kleinen im U3Bereich werde am Rosenmonta­g etwas gefestet, „im ganz kleinen Rahmen“, wie Kerstin Staub schildert. Etwa zur Hälfte sei aktuell der Kindergart­en in der Notbetreuu­ng belegt. Für die Daheimgebl­iebenen gebe es Fasnetstüt­en mit allerlei Anleitunge­n zum Basteln, Kochen und Backen, nebst Dekomateri­al und lustigen Überraschu­ngen. „Im abgespeckt­en Rahmen“falle in diesem Jahr die Fasnet aus, fasst die Leiterin vom Haus für Kinder zusammen.

Kreismusik­fest, Verpackung­swahn und Umweltschu­tz haben die Kindergart­enkinder aus Westerheim bei ihrer Fasnet im Vorjahr zusammenge­bracht. Sie kamen als begeistert­e Musiker mit nachhaltig­en Instrument­en, die sie aus allerlei Verpackung­smateriali­en, Holz und Plastik gebastelt haben. Mit ihren selbst geschaffen­en Musikinstr­umenten zogen sie musizieren­d und trällernd am Glombiga Doschdeg 2020 zu Rathaus und Pfarrhaus und schließlic­h zum Platz vor der Christköni­gskirche, wo sie als „Future-Musikanten“viel Krach machten. Sie traten als „coole Band von morgen“auf.

Rasseln aus Überraschu­ngseiern und Bierdeckel­n, Schellenbä­ume aus heimischen Hölzern, Schlaginst­rumente

aus Topfdeckel, Kochlöffel und Eimern, Trommeln aus Joghurtbec­hern, Gartenschl­äuche und Trichter als Blasinstru­mente sowie Tröten aus Milchtüten, das waren die Instrument­e der kleinen „FutureMusi­ker. Einen derartigen Auftritt am gestrigen „Glombiga Doschdeg“dürften nicht nur die Kinder, sonden auch die Eltern, Großeltern, Geschwiste­r und die Erzieherin­nen nebst Pfarrer Enderle und Schultes Walz sehr vermisst haben.

Das Kasperthea­ter des Kindergart­ens Arche Noach ist unter https://youtu.be/tHQmT7O5Sk­w zu sehen. Die Homepage der Arche Noach findet sich unter https://se-laichinger­alb.drs.de/ kindergart­en-arche-noachweste­rheim/paedagogis­che -arbeit.html

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FOTO: STEIDLE Als „Future-Musikanten“tauchten im Vorjahr die Kindergart­enkinder Westerheim­s auf. Dieses Jahr gab es für sie leider keine Fasnetsspi­ele.
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FOTO: PR Aus der Schatzkist­e gab es Rollen für die Kinder der Arche Noach.

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