Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Narren bleiben diesmal aus
Leere und triste Straßen in Westerheim
WESTERHEIM (hjs) - Zwei völlig unterschiedliche Bilder auf den Straßen Westerheims, vor allem in der Wiesensteiger und Laichinger Straße: Dort wo sich am Rosenmontag 2020 noch Tausende Menschen vergnügt versammelten, bleiben nun die Straßen leer. Haben im vergangenen Jahr Hunderte fröhlicher Narren das Straßenbild geprägt, so sind es an diesem Montag vielleicht eine Handvoll. Herrschte im vergangenen Jahr ein farbenprächtiges Bild im Flegga, so ist es dieses Jahr trist und grau.
Das grassierende Coronavirus bremst die Narren landauf landab, es gibt leider den Ton und den Takt an. Selbst die Narren müssen sich dem Virus beugen. Ausfallen müssen überall im Lande die Fasnetsumzüge und auch der Rosenmontagsumzug in Westerheim wird ein Opfer der Pandemie. Dem Virus zum Trotz schwelgen die Freunde der fünften Jahreszeit in guten Erinnerungen an super Umzüge in den Vorjahren. Und dem Virus die Stirn bietend, setzen sie auf eine umso schönere und buntere Saison im nächsten Jahr. Da dürfen die Narren ohnehin länger festen. So sieht es auch IGF-Boss Maxi Hohl mit klarem Blick nach vorn: „2022 wird umso ausgiebiger, fröhlicher und ausgelassener gefeiert.“Es war ein
Bandwurm der Spitzenklasse mit vielen Festwagen und originellen Ideen, der sich im vergangenen Jahr durch Westerheim schlängelte. Angeführt wurde der Festzug von den Gruppen der IGF mit den Stelzen und Gardemädchen sowie den Figuren „Oma und Opa“. Die unterschiedlichsten Masken waren zu bestaunen.
Auf drei große Jubiläen machten 2020 drei Vereine in dem bunten Zug aufmerksam: Die in Kostümen aus ihrem Gründungsjahr 1770 aufmarschierenden Musikanten warben schon mal für ihr Jubiläumsfest und das Kreismusikfest. Die Fußballer des SV Westerheim fuhren mit einem riesigen Festwagen in den Farben Rot und Schwarz vor und luden zu ihrem 90. Geburtstag ein. Und Schultes Hartmut Walz vermeldete gut gelaunt und zuversichtlich das 100-Jährige des Chors in 2021, als die Hudelwisch-Weiber des Vereins mit ihren Putzlappen kräftig wedelten.
Hexen, Weibla, Waldgeister, Lümmel, Bären, Teufelchen und Pudel nebst dem Gestiefelten Kater aus Biberberg waren los und trugen zum närrischen Treiben in Westerheim bei. Nicht zu übersehen in dem Zug war das riesige Piratenschiff der Rekruten von 1999/00 aus der Karibik. (Fotos: Hansjörg Steidle)