Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Blutspende in Coronazeiten läuft gut
150 Spendetermine in Nellingen – Derzeit ist es wichtiger denn je, Blut zu spenden
NELLINGEN - Blutspenden sind enorm wichtig, auch in Pandemiezeiten. Wie das unter verstärkten Hygienemaßnahmen abläuft, zeigt ein Besuch in der Nellinger Gemeindehalle, wo ein Team des Blutspendedienstes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) eine Spendenstation aufgebaut hat.
Hasan Gökcayir ist Werbe- und Organisationsreferent beim DRKBlutspendedienst und in dieser Funktion sowohl im Alb-DonauKreis als auch in den Kreisen Göppingen, Heidenheim und Biberach unterwegs. Er rückt seine medizinische Maske zurecht und erklärt: „Wir gewinnen aus dem gespendeten Blut drei Komponenten: das Plasma, die Blutplättchen und die roten Blutkörperchen. Vor allem die Blutplättchen sind nur wenige Tage haltbar. Deswegen müssen wir regelmäßige Spendenaktionen durchführen, um die Vorräte möglichst konstant zu halten.“
Deswegen sei es gerade in Pandemiezeiten enorm wichtig, Blut zu spenden. Schließlich gebe es nach wie vor Patienten, die darauf angewiesen sind. Gökcayir sagt: „Weiterhin finden Operationen, geplante und auch notfallmäßige, statt. Und es gibt ja auch noch weitere Menschen wie beispielsweise einige Krebspatienten, die ebenfalls auf Blutspenden angewiesen sind.“
Rund 150 Spendentermine sind an diesem Tag in Nellingen geplant. Ein Dutzend Rot-Kreuzler, je zur Hälfte Ehren- und Hauptamtliche, kümmern sich um die Spendenwilligen.
Gökcayir sagt: „In Zeiten der Pandemie ist unsere Digitalisierung so weit vorangeschritten, dass wir nur Spendende annehmen, die sich zuvor online registriert haben.“Der tatsächliche Ablauf ist dann leicht modifiziert gegenüber früheren Zeiten: Am Empfang werden die Spendenden zunächst registriert, was eine eventuelle Nachverfolgbarkeit erleichtert, aber auch früher schon Standard war. Neu ist, dass ihre Körpertemperatur gemessen wird und sie eine frische medizinische Maske erhalten.
Danach geht’s wie gehabt zum Hämoglobintest und zur Blutdruckmessung. Es folgt eine ärztliche Untersuchung. Wenn die Ärzte grünes Licht geben, erfolgt die Blutabnahme. Die dauert maximal 15 Minuten, in denen etwa ein halber Liter Blut entnommen wird. Danach regenerieren sich die Spendenden im Ruheraum – inzwischen natürlich in gebührendem Abstand.
Pressereferent Gökcayir erklärt, dass es danach statt eines gemeinsamen Imbisses pandemiebedingt nur Lunchpakete zum Mitnehmen gibt. Er sagt: „Ich hoffe, dass die normalen Zeiten bald wieder kommen, in denen man beim Imbiss zusammensitzen konnte.“
Blutspendetermine beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden laut Mitteilung des DRK unter Kontrolle von und in Absprache mit den Aufsichtsbehörden unter hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards durchgeführt und sind daher auch in Zeiten der CoronaPandemie gestattet, sicher und wichtig.
Um in den genutzten Räumen den erforderlichen Abstand zwischen allen Beteiligten gewährleisten zu können und Wartezeiten zu vermeiden, findet die Blutspende ausschließlich mit vorheriger Online-Terminreservierung statt. Bei Fragen rund um die Blutspende steht die kostenfreie Service-Hotline unter der Nummer 0800 / 1194911 zur Verfügung.
Spender werden gebeten nur zur Blutspende zu kommen, wenn sie sich gesund und fit fühlen. Aktuelle Informationen gibt es auch unter www.blutspende.de/ corona