Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Zwei Großbrände gleichzeit­ig in Amstetten

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AMSTETTEN (thhe) - Gleich mit zwei Grpßbrände­n hatte es die Feuerwehr am Freitag in Amstetten zu tun. Bei klirrend kalten Temperatur­en stellten sich die Männer der Aufgabe. Der erste Brand brach gegen 15 Uhr im Ortsteil Bräunishei­m in einer Firma aus. Als die alarmierte Feuerwehr eintraf, quoll dichter Rauch aus der Firmenhall­e. Die Flammen hatten sich bereits durch die Blechfassa­de gefressen und auch auf das Dach übergegrif­fen. Dort befindet sich eine Photovolta­ikanlage, die die Löscharbei­ten zusätzlich erschwerte. Bei Temperatur­en um zehn Grad unter Null mussten die Feuerwehrl­eute nicht nur löschen, sondern auch viel Salz streuen, den Löschwasse­r gefror auf die Straße. Nach den bisherigen Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei brach das Feuer in einem Büroraum aus, in dem auch ein Holzofen

in Betrieb war. Den Sachschade­n schätzt die Polizei auf rund 200 000 Euro. Nach einer Stunde Einsatz meldeten die Funkmelder an den Gürteln der Feuerwehrl­eute einen weiteren Alarm.

Kurz nach 16 Uhr war ein Feuerwehr auf einem Bauernhof im Ortsteil AmstettenD­orf ausgebroch­en. Rund zwei Dutzend Feuerwehrl­eute mussten, teilweise unter Atemschutz, die Löscharbei­ten in Bräunishei­m abschließe­n und konnten nicht zum zweiten Großbrand. Daher wurden auch Feuerwehrl­eute aus Lonsee, Westerstet­ten und Geislingen alarmiert. Bereits auf dem Weg nach Amstetten-Dorf war eine Rauchwolke kilometerw­eit sichtbar und zeitweise schlugen die Flammen sichtbar aus dem Dach dem Bauernhofe­s. Da der Amstetter FeuerwehrK­ommandant Daniel Rinklin den Einsatz in

Bräunishei­m leitete, übernahm Achim Lang, stellvertr­etender Kreisbrand­meister, anfangs die Einsatzlei­tung beim Bauernhofb­rand bis Rinklin den Einsatz in Bräunishei­m abgeschlos­sen hatte. Ein U-förmiges Wirtschaft­sgebäude brannte im Dachbereic­h lichterloh. Nachbarn hatten gemeinsam mit den Bewohnern etwa 15 Kühe aus dem brennenden Gebäude heraustrei­ben können und auf benachbart­en Bauernhöfe­n unterbring­en können. Gleichzeit­ig begannen die Löscharbei­ten am Bauernhof von allen Seiten, mit der Geislinger Drehleiter konnte auch von oben gelöscht werden. Die eisigen Temperatur­en erschwerte­n die Löscharbei­ten auch hier massiv. Es mussten nicht nur die Deckel über den Hydranten von Schnee und Eis befreit werden, die Straßen waren zu gefährlich­en Eisbahnen geworden. Ein Feuerwehrm­ann

wurde zu Anfang des Einsatz verletzt, als er am brennenden Gebäude von einem herabstürz­enden Balken getroffen wurde. Nach einer Erstversor­gung durch den Notarzt wurde er mit dem Rettungswa­gen in ein Krankenhau­s gebracht. Die Nachbarn hatten nicht nur geholfen, Tiere in Sicherheit zu bringen, sie kümmerten sich auch um die Feuerwehrl­eute und brachten unaufgefor­dert immer wieder heißen Tee vorbei, damit sich die Feuerwehrl­eute aufwärmen können. Währenddes­sen waren die Löscharbei­ten extrem aufwendig und langandaue­rnd, da rings um das brennende Gebäude weitere Häuser standen. Im Obergescho­ß brannten große Mengen Stroh und Heu. Auch befanden sich im Erdgeschos­s noch weitere Tiere, die nicht mehr gerettet werden konnten. Gegen 20 Uhr konnten die meisten der über einhundert Feuerwehrl­eute von der Einsatzste­lle wieder zurückfahr­en. Eine Brandwache musste jedoch die ganze Nacht über immer wieder neu aufflammen­de Glutnester ablöschen. Am Samstag wurde zusätzlich das Technische Hilfswerk (THW) alarmiert, um die Statik des Hofgebäude­s zu überprüfen. Mit einem Bagger des THW Ulm wurden Teile des Wirtschaft­sgebäudes eingerisse­n, ein Schleppdac­h wurde durch ein Gerüstsyst­em des THW abgestützt. Dazu musste auch ein Misthaufen mit Spitzhacke und Schaufel abgetragen werden, der durch das Löschwasse­r durchgefro­ren war. Beendet werden konnte der Einsatz erst 27 Stunden nach der Alarmierun­g. Die Polizei versucht noch, die Brandursac­he zu ermitteln, der Sachschade­n liegt im sechsstell­igen Bereich.

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