Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Aufsehen um Feierabendbier sorgt für Unmut
Polizeimeldung hatte landesweit für Aufmerksamkeit in Medien gesorgt – Laut Karl Hauler zu Unrecht
ROTTENACKER (seli) - War es eine Feier in einem Lokal oder lediglich ein Feierabendbier auf einer Baustelle in Rottenacker? Darüber herrschte nach einer Polizeimeldung vor einer Woche erst einmal Uneinigkeit. Denn während die Polizei von einer illegalen Feier berichtete, hatte Bürgermeister Karl Hauler richtigstellen wollen, dass es sich um ein Bier nach getaner Arbeit handelte .
So oder so – die Meldung hatte deutschlandweit für Aufsehen gesorgt und das Interesse großer Medienhäuser
geweckt. Alle Rottenacker Gastronomen hätten am vergangenen Wochenende Anrufe von unter anderem der Süddeutschen Zeitung oder der Bild-Zeitung erhalten, berichtete der Bürgermeister am Rande einer Gemeinderatssitzung am Donnerstag. Auf der Suche nach einem vermeintlichen Skandal im Schwabenländle seien die Reporter jedoch nicht fündig geworden – und hätten am Ende eben die Polizeimeldung übernommen, die aber laut Hauler nicht richtig sei. „Es war ein Arbeitseinsatz auf einer BauDer stelle und keine Feier“, stellte Hauler nochmals klar. Und bei der „Gaststätte“handele es sich eben nicht um eine wirkliche Gaststätte, sondern um den Kiosk am Badesee. Hier wird gerade für die anstehende nächste Badesaison umgebaut, die Arbeiter hätten sich am Ende des Tages zusammen ein Feierabendbier gegönnt. „Auch das ist sicherlich nicht in Ordnung gewesen und wird noch geahndet. Aber ob es das rechtfertigt, dass der Fall bis zu Bild-Zeitung vordringen muss?“, stellte Hauler als Frage in den Raum.
Bürgermeister informierte den Rat, dass die Bauarbeiten am Kiosk bis zur Badesaison fertiggestellt sein sollen. „Und dann hoffen wir, dass man wieder Baden gehen kann und es bessere Möglichkeiten für den Kioskbetrieb geben wird“, sagte Hauler und sprach dann noch eine Einladung an die Ratsmitglieder aus, nach Abschluss der Arbeiten am Kiosk dort zusammen ein Bier oder ein anderes Getränk zu genießen – sofern es die Corona-Situation natürlich zulässt.