Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mochs Rutschpartie
Langläufer vom WSV Isny kommt bei WM-Debüt nur auf Rang 38 – DSV mit großen Materialproblemen
OBERSTDORF - Die deutschen Langläufer sind bei ihrem ersten WM-Rennen in Oberstdorf chancenlos gewesen. Bundestrainer Peter Schlickenrieder räumte am Samstag – wie schon bei den Frauen tags zuvor – ziemliche Probleme mit dem Material ein. So wurde etwa das Debüt von Nachwuchshoffnung Friedrich Moch vom WSV Isny auf der ganz großen internationalen Bühne zur Rutschpartie. Der 20-Jährige landete beim Skiathlon über 30 Kilometer auf Platz 38 – sein Rückstand im Ziel auf Sieger Alexander Bolschunow aus Russland betrug fünf Minuten.
Peter Schlickenrieder redete nicht lange um den offensichtlichen Nachteil für die deutschen Langläufer am Samstag herum: „Es hat sich leider fortgesetzt, dass wir im klassischen Bereich Steigprobleme gehabt haben. Das kannst du dir in so einem Weltklassefeld nicht leisten.“Es sei deshalb schwer möglich, die einzelnen Leistungen einzuordnen, sagte Schlickenrieder.
Tatsächlich kam der beste deutsche Teilnehmer Lucas Bögl nur auf Platz 29, dahinter folgten Jonas Dobler als 36. und Friedrich Moch als 38. Der stark eingeschätzte Florian Notz kam gar erst weit abgeschlagen auf Rang 48 ins Ziel.
Auch bei den DSV-Frauen lief es nicht besser: Hoffnungsträgerin Katharina Hennig musste im Skiathlon über 15 Kilometer mit Rang 29 eine ihrer schwersten sportlichen Niederlagen hinnehmen. Sofie Krehl und Victoria Carl belegten im Frauenrennen den neunten Platz
Nicht zuletzt Debütant Moch war nach dem schwachen Auftaktwochenende etwas geknickt: „Ich hab mich heute im klassischen Teil relativ schwergetan.“Er sei „überhaupt nicht gut mitgekommen. Mich hat es in der ersten Runde ziemlich weit nach hinten weggespült. Da war ich einfach froh, als der klassische Teil vorbei war.“Nach 15 Kilometern wechselte der Isnyer auf Platz 48 und mit reichlich Rückstand die Skier. Im Skatingteil arbeitete er sich anschließend noch zehn Ränge nach vorne. „Da habe ich mich viel besser und sicherer gefühlt“, sagte Moch, der fast zeitgleich mit Mannschaftskollege Dobler ins Ziel kam und immerhin wertvolle Eindrücke mitnahm: „Ich habe heute viele gute Erfahrungen gesammelt. Ich denke, dass es mir viel weiterhelfen wird in den nächsten Jahren.“
Womöglich helfen Moch die ersten WM-Kilometer auch schon in den kommenden Tagen weiter. Denn seine Chancen auf eine zweiten Einsatz in einem Einzelrennen sind nicht schlecht, zudem steht noch die Staffel auf dem Programm.