Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Endspurt einer schwierigen Spielzeit
Basketball, ProA: Zwei reguläre Spieltage und einige Nachholspiele stehen noch an
EHINGEN - Die Hauptrunde in der Zweiten Basketball-Bundesliga neigt sich dem Ende zu. Zwei reguläre Spieltage stehen noch an, zudem müssten bis zum Hauptrundenabschluss am 10. April noch 15 Begegnungen nachgeholt werden. Das Team Ehingen Urspring hat in der Saison 2020/21 noch vier Spiele vor sich, Nachholspiele oder reguläre Partien zum ursprünglich vorgesehenen Termin. Die Gegner sind Nürnberg, Heidelberg, Schwenningen und Trier.
Für die Mannschaften, die am Ende der Hauptrunde die Tabellenplätze eins bis acht belegen, geht es mit den Play-offs weiter, für die anderen Vereine, darunter Ehingen Urspring, ist die Saison am 10. April beendet. Die Teams auf den Plätzen neun bis 15 können dann bereits für die kommende ProA-Spielzeit planen, denn Absteiger wird es – dies hatte die Liga nach Rücksprache mit den Vereinen bereits vor einigen Wochen beschlossen – nach der äußerst schwierigen Saison mit vielen wegen der Pandemie ausgefallenen und teils mehrmals neu angesetzten Begegnungen sowie mit Quarantäne-Zeiten, die nahezu alle Mannschaften, manche sogar mehr als einmal, vor oder nach Beginn der Runde im Oktober betroffen haben.
Von den insgesamt 189 ursprünglich geplanten Begegnungen an den bisher ausgetragenen 28 Spieltagen wurden rund 50 teilweise kurzfristig abgesagt – die meisten in der zweiten Novemberhälfte und im Dezember, als an einzelnen Spieltagen
bis zu fünf der sieben ursprünglich vorgesehenen Partien ausfielen. Hinzu kamen weitere kurzfristige Absagen von Nachholspielen. Regelmäßig wurden auch Begegnungen späterer Spieltage vorgezogen, weil bei der Absage eines Spiels zumeist nur eine Mannschaft von Corona-Infektionen betroffen und in Quarantäne war. Dies führte dazu, dass die Tabelle der ProA schon früh in der Saison verzerrt war, die Anzahl der absolvierten Spiele der Mannschaften unterschied sich zeitweise stark. Ende Januar beispielsweise, nach dem 17. Spieltag, hatte Kirchheim bereits 16 Partien bestritten, Nürnberg dagegen erst neun.
Durch die Vielzahl an Nachholspielen in den vergangenen Woche haben sich die Mannschaften bei den ausgetragenen Begegnungen ein Stück weit angenähert. Doch weil noch immer einige Nachholspiele anstehen und weiterhin Spiele kurzfristig ausfallen – aktuell sind Science City Jena und die Karlsruhe Lions in Quarantäne und waren am vergangenen Wochenende nicht im Einsatz – wird es erst zum letzten Spieltag am 10. April eine begradigte Tabelle geben. Wenn überhaupt, denn einige Nachholspiele sind noch nicht angesetzt und könnten am Ende auch ersatzlos wegfallen, wenn sie keinen Einfluss auf den Einzug in die Play-offs oder die Playoff-Platzierung haben – Absteiger in die ProB wird es in dieser Saison bekanntlich nicht geben, daher spielt dieses Thema keine Rolle. In der dritthöchsten Spielklasse, der ProB, wurde so verfahren: Sowohl in der
Nord- als auch der Südstaffel haben nicht alle Mannschaften alle ursprünglich vorgesehenen Partien absolviert, weil einzelne sportlich bedeutungslose Spiele der Hauptrunde nicht mehr nachgeholt wurden und in der ProB am Wochenende bereits die Play-offs gestartet sind.
Was die Play-offs in der ProA angeht, so sind zwei Spieltage und mehr als ein Dutzend Nachholspiele vor Ende drei Mannschaften bereits für die Meisterrunde qualifiziert: Spitzenreiter Rostock (38 Punkte), der Tabellenzweite Heidelberg (36) und der Tabellendritte Jena (34). Bremerhaven, Leverkusen, am vergangenen Wochenende Sieger in Ehingen, Schwenningen, Quakenbrück und Kirchheim auf den weiteren Plätzen haben die besten Karten, sich für die Play-offs der besten acht Mannschaften zu qualifizieren, doch rechnerisch haben der Tabellenneunte Trier und der Tabellenelfte Karlsruhe, die neben Jena, Bremerhaven und Schlusslicht Nürnberg bisher die wenigsten Spiele ausgetragen haben, noch die Chance auf die Play-off-Teilnahme. Aber die Gladiators aus Trier und die Lions aus Karlsruhe müssten in ihren verbleibenden fünf (Trier) oder sieben (Karlsruhe) Partien kräftig punkten und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Aktuell haben die Gladiators acht Zähler Rückstand auf Rang acht, Karlsruhe zehn.
Für das Team Ehingen Urspring ist der Zug in die Meisterrunde bereits vor einigen Wochen abgefahren. Für die junge Mannschaft dürfte es nur noch darum gehen, ob man den vorletzten Tabellenplatz behauptet oder doch noch hinter die Nürnberg Falcons zurückfällt, die seit Langem auf dem letzten Tabellenplatz sind. Eine Vorentscheidung darüber fällt womöglich am Mittwoch, wenn die Franken in Ehingen zu Gast sind. Theoretisch ist für Ehingen Urspring auch noch eine Verbesserung in der Tabelle bis maximal auf Rang zwölf möglich, doch dazu müsste es optimal laufen für das Team. Alle vier Begegnungen müsste die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth für sich entscheiden, während der Tabellenzwölfte Phoenix Hagen und der Dreizehnte Tigers Tübingen ihre jeweils drei Spiele ausnahmslos verlieren müssten.
Dieses Szenario – Ehingen Urspring holt noch acht Punkte, die zuletzt guten Hagener (Bilanz der vergangenen zehn Spiele: fünf Siege, fünf Niederlagen, zuletzt ein Erfolg in Paderborn) sowie die Tübinger (drei Siege, sieben Niederlagen) geben alles ab – ist doch eher unwahrscheinlich. Für das Team Ehingen Urspring geht es vielmehr darum – und das hatte Trainer Reinboth vor dem Leverkusen-Spiel auch ausgesprochen – die Nürnberg Falcons hinter sich zu lassen und mit unabhängig vom Ergebnis guten Leistungen das komplizierte Spieljahr abzuschließen.
Die Partie gegen den starken Tabellenfünften Giants Leverkusen war dafür kein schlechter Auftakt, die Leistung über weite Strecken ordentlich, auch wenn am Ende eine 85:95-Niederlage im Berichtsbogen stand.