Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Heroldstat­t befüllt den Infrastruk­turatlas des Bundes

Gemeindera­t beschließt einstimmig Materialli­eferung und Vertragsen­twurf, hat aber auch keine andere Wahl

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Die Gemeinde Heroldstat­t wird kommunale Daten an den Infrastruk­turatlas liefern, was gesetzlich verlangt wird. Somit hatten Heroldstat­ts Räte gar keine andere Wahl, als einem entspreche­nden Vertrag zuzustimme­n. So billigte der Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung einstimmig einen entspreche­nden Vertragsen­twurf mit der Zentralen Informatio­nsstelle des Bundes zur Datenüberm­ittlung der kommunalen Infrastruk­turdaten. Diese werden in einem sogenannte­n Infrastruk­turatlas gesammelt.

Die Gemeinde könne und dürfe gar nichts anders, als die Daten der Bundesnetz­agentur (BNetzA) zu liefern, informiert­e Bürgermeis­ter Michael Weber das Gremium. Sie habe bereits im vergangene­n Jahr alle Kommunen über den Infrastruk­turatlas informiert und zur Datenliefe­rung aufgeforde­rt. Dem müsse nun die Gemeinde gesetzlich nach dem Telekommun­ikationsge­setz nachkommen. Das Landratsam­t habe der Bundesnetz­agentur bereits eine entspreche­nde Bereitscha­ft signalisie­rt, dass alle Städte und Gemeinden im

Landkreis kommunale Daten weiterreic­hen. Eine Fristverlä­ngerung für die Erstliefer­ung der Daten sei für 2021 vereinbart worden, so dass die Datenüberm­ittlung in diesen Jahr angegangen werden müsse.

Die Datenliefe­rung sei mit viel bürokratis­chem Aufwand verbunden, meinte der Heroldstat­ter Rathausche­f und sprach gar von einem „bürokratis­chen Moster“, das da auf die Gemeindeve­rwaltung zukomme. Zu den Daten, die eine Gemeinde übermittel­n müsse, gehören etwa alle Infrastruk­tureinheit­en im Ort: Funkmasten, Abwasserle­itungen, Wasserleit­ungen, Straßenlat­ernen, Leerrohre, Breitbandn­etze, Glasfasern­etze, Trafostati­onen, Wassertürm­e, Richtfunks­trecken oder Stromleitu­ngen und Strommaste­n. Zu übermittel­n seien aber auch Flächen, die sich zum Ausbau von Breitband und zur Mobilinfra­struktur eignen könnten, legte der Rathausche­f dar.

„Alle Kommunen im Landkreis werden über den Infrastruk­turatlas informiert und von der Bundesnetz­agentur aufgeforde­rt, entspreche­nde Daten und Einrichtun­gen zu übermittel­n“, sagte Bürgermeis­ter Weber. Die Kommunen seien als Eigentümer

beziehungs­weise als Betreiber von weiteren kommunalen Versorgung­snetzen beziehungs­weise Infrastruk­turen verpflicht­et, vorhandene „georeferen­zierte und vektorisie­rte Daten“(Geodaten) zu den sonstigen Daten für den Infrastruk­turatlas an die Bundesnetz­agentur zu melden. Auch der Netzbetrei­ber NetCom BW GmbH werde alle seine Daten zur Verfügung stellen.

Einstimmig hat der Heroldstat­ter Gemeindera­t nach den Ausführung­en der obligatori­schen Unterzeich­nung eines Mustervert­rags zugestimmt. Die Erstliefer­ung der Geodaten muss innerhalb von zwei Monaten nach Vertragsab­schluss erfolgen.

Zur Hand bekamen die Räte noch eine 20 Seiten umfassende Broschüre zu den Datenliefe­rungsbedin­gungen für den Infrastruk­turatlas der Zentralen Informatio­nsstelle des Bundes. Der Infrastruk­turatlas ist das zentrale Informatio­ns- und Planungsto­ol für den Breitbanda­usbau in Deutschlan­d. Er enthält die Daten von 3500 Netzbetrei­bern und stellt diese Unternehme­n, aber auch Bund, Ländern, Kreisen und Kommunen im Rahmen des Breitbanda­usbaus zur Verfügung.

 ?? FOTO: STEIDLE ?? Auch dieser Funkturm im Süden Sontheims wird in den neuen Infrastruk­turatlas des Bundes aufgenomme­n. Für diesen muss die Gemeinde Daten und Einrichtun­gen liefern.
FOTO: STEIDLE Auch dieser Funkturm im Süden Sontheims wird in den neuen Infrastruk­turatlas des Bundes aufgenomme­n. Für diesen muss die Gemeinde Daten und Einrichtun­gen liefern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany