Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Räte lehnen Baugesuch ab
Bauherr möchte Lager und Gewerbe im Wohngebiet
WESTERHEIM (hjs) - Einen Bauantrag auf Nutzungsänderung in einem Wohnhaus hat der Westerheimer Gemeinderat am Ende mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Der Abstimmung war eine längere Aussprache im Gremium vorausgegangen. Baurechtliche Grundlagen waren am Ende ausschlaggebend.
Der Bauherr beantragte in seinem Wohnhaus im Beurer Weg die Umnutzung des Hobbyraums zu einem Büro sowie einen Teil der Garage als Lager. Zudem wollte er ein Nebengewerbe anmelden. Diese Nutzungsänderung hätten die Räte wohl gebilligt. Doch die Krux an der Sache war, dass das Wohnhaus in einem reinen Wohnbaugebiet im rechtskräftigen Bebauungsplan „Steinige Ost“liegt, in dem nach dem gültigen Bebauungsplan kein Gewerbe erlaubt ist.
„Die Baurechtsverordnung lässt in dem reinen Wohngebiet kein Gewerbe zu“, erklärte Eric Sindek, Bauamtsleiter bei der Gemeinde. Auch die untere Baurechtsbehörde stelle keine Genehmigung in Aussicht, ließ Sindek wissen und verwies auf eine Einwendung zu dem Baugesuch.
„Wir als Gemeinde sind dem Bauherrn wie den Anwohnern verpflichtet“, erklärte Bürgermeister Hartmut Walz und sah klare rechtliche Rahmenbedingungen. „Die Rechtslage ist klar, so sehr wir auch einen Jungunternehmer fördern wollen“, meinte Wilma Rauschmaier. Der Gemeinderat könne sich nicht gegen geltendes Recht hinwegsetzen.
Thomas Meffle sah den Gemeinderat in einer Zwickmühle mit dem Baurecht auf der einen Seite und den Interessen eines Jungunternehmens auf der anderen. Er sprach von einer „verzwickten Situation“und wollte gehört haben, dass es sich um Blechverarbeitung bei dem Gewerbe handle. Mit einem gewissen Lärm sei zu rechnen. „Das Büro ja, das Gewerbe nein“, so beurteilten Klaus Ascher und Rainer Streletz die Lage.
Den Jungunternehmer unterstützen wollten Wolfram Meyer und Robert Baumeister und gewisse Befreiungen erteilen. Es sei wohl nicht mit vielen Störungen zu rechnen, so Meyer. Die IHK soll bei der Existenzgründung Hilfe leisten, meinte Ingo Hiller. Bei acht Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen folgte das Gremium dem Vorschlag der Verwaltung, das Einvernehmen der Gemeinde nicht zu erteilen.