Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Merklingen kann bei Baugebiet sparen
Gemeinde profitiert bei der Erschließung des „Beurer Tals“von der guten Ausschreibung
MERKLINGEN - Bauprojekte machen in diesen Zeiten häufig von sich Reden, weil sie teurer werden als geplant. Die Gemeinde Merklingen spart aufgrund ihrer guten Ausschreibung nun mehr als eine Viertelmillion Euro bei der Erschließung des neuen Wohnbaugebiets „Beurer Tal“, welches an der Südspitze der Gemeinde entstehen soll.
Rund 1,5 Millionen Euro waren im Haushalt der Gemeinde Merklingen veranschlagt, um das Neubaugebiet mit insgesamt 24 Grundstücken zu erschließen. Mit insgesamt 1,16 Millionen Euro lag der güntigste Bieter, das Unternehmen Münch aus Blaustein deutlich darunter, was sich in Zeiten, in denen die Finanzkraft vieler Gemeinden durch Corona leidet und trotzdem viele Aufgaben für die Verwaltungen anstehen, nicht nur positiv auf den Merklinger Haushalt, sondern auch auf die Stimmung der Merklinger Ratsmitglieder und die von Bürgermeister Sven Kneipp auswirkt.
Stefan Dehm, Bauingenieur und Projektleiter beim Büro Wassermüller aus Ulm, erläuterte dem Gremium in der Sitzung am Dienstagabend den Verlauf und das Ergebnis der Ausschreibung für die Erschließung. Zur Erschließung des Neubaugebiets Beurer Tal gehören Straßenbau, Kanalisation, Wasserversorgung und auch der Breitbandausbau. „Insgesamt haben wir Angebote zur Erschließung von sieben Bewerbern bekommen. Das alleine zeigt schon, dass wir den Ausschreibungszeitpunkt richtig gewählt haben“, sagte Dehm. Das Unternehmen Münch sicherte sich mit seinem Angebot Platz 1 in der Liste und lag wie bereits erwähnt deutlich unter den veranschlagten Kosten und zudem rund 100 000 Euro unter dem Angebot des nächsten Bieters.
Bürgermeister Sven Kneipp freute sich sehr über das Ergebnis: „Wir haben eine sehr gute Zeit für die Vergabe erwischt. Die Firma ist der Gemeinde hinlänglich durch Erschließungen im den Baugebieten „Brühl II“und dem vierten Bauabschnitt „Anbindung Lindenstraße“bekannt. Wir waren mit der Firma immer sehr zufrieden, es gab weder Mängel, noch Probleme in der Kommunikation.“Zudem zeige der Angebotsdurchschnitt alles sieben Bieter, dass die Höhe der vom Ingenieurbüro Wassermüller errechneten Ausgaben, die dann auch in den Haushaltspaln eingestellt worden waren, durchaus gerechtfertigt gewesen sei. „Im Schnitt liegen wir mit unserer Kalkulation genau in diesem Rahmen. Deswegen haben wir schon ein sehr günstiges Angebot erwischt“, so Kneipp.
Auch Dehm bestätigte dies. Zum einen sei es wie bereits erwähnt der günstige Zeitpunkt der Ausschreibung gewesen, in denen viele Unternehmen
noch leere Auftragsbücher hatten, zum anderen zeichne sich natürlich auch die Art der Baustelle für die zahlreichen Angebote verantwortlich. „Baugebiete auf der grünen Wiese sind beliebte Baustellen, weil dir Firmen dort weder Platz- noch Verkehrsprobleme, wie beispielsweise in innerörtlichen Bereichen haben. Jetzt bei den nächsten Submissionen sind die Bücher schon voller und die Preise der Baumaterialien steigen. Das sehen wir auch an der Merklinger Bahnhofsbaustelle“, so Dehm. Der Bauexperte
Sven Kneipp Bürgermeister, Merklingen
konnte auch Bedenken von Gemeinderatsmitglied Hans-Jürgen Betz zerstreuen, dass die steigenden Materialkosten nun Auswirkungen auf die Umsetzung des Baugebiets haben könnten. Die meisten Unternehmen hätten mit ihren Zulieferern ohnehin Vorabverträge, die ihnen gewisse Preise sichern würden. Generell liege das Risiko da aber beim Unternehmen, nur wenn sich die Gemeinde nach der Ausschreibung entscheiden würde das Gebiet beispielsweise um ein Drittel zu vergrößern, wären Nachverhandlungen nötig und zulässig, weil neu kalkuliert werden müsse.
Der Gemeinderat folgte Sven Kneipps Fazit, dass man eine gute, verlässliche Firma mit einem gutem Ergebnis erreicht habe und stimmte einstimmig für die Vergabe der Arbeiten an das Blausteiner Unternehmen Münch.
„Im Schnitt liegen wir mit unserer Kalkulation genau in diesem Rahmen. Deswegen haben wir schon ein sehr günstiges Angebot erwischt.“