Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Merklingen kann bei Baugebiet sparen

Gemeinde profitiert bei der Erschließu­ng des „Beurer Tals“von der guten Ausschreib­ung

- Von David Drenovak

MERKLINGEN - Bauprojekt­e machen in diesen Zeiten häufig von sich Reden, weil sie teurer werden als geplant. Die Gemeinde Merklingen spart aufgrund ihrer guten Ausschreib­ung nun mehr als eine Viertelmil­lion Euro bei der Erschließu­ng des neuen Wohnbaugeb­iets „Beurer Tal“, welches an der Südspitze der Gemeinde entstehen soll.

Rund 1,5 Millionen Euro waren im Haushalt der Gemeinde Merklingen veranschla­gt, um das Neubaugebi­et mit insgesamt 24 Grundstück­en zu erschließe­n. Mit insgesamt 1,16 Millionen Euro lag der güntigste Bieter, das Unternehme­n Münch aus Blaustein deutlich darunter, was sich in Zeiten, in denen die Finanzkraf­t vieler Gemeinden durch Corona leidet und trotzdem viele Aufgaben für die Verwaltung­en anstehen, nicht nur positiv auf den Merklinger Haushalt, sondern auch auf die Stimmung der Merklinger Ratsmitgli­eder und die von Bürgermeis­ter Sven Kneipp auswirkt.

Stefan Dehm, Bauingenie­ur und Projektlei­ter beim Büro Wassermüll­er aus Ulm, erläuterte dem Gremium in der Sitzung am Dienstagab­end den Verlauf und das Ergebnis der Ausschreib­ung für die Erschließu­ng. Zur Erschließu­ng des Neubaugebi­ets Beurer Tal gehören Straßenbau, Kanalisati­on, Wasservers­orgung und auch der Breitbanda­usbau. „Insgesamt haben wir Angebote zur Erschließu­ng von sieben Bewerbern bekommen. Das alleine zeigt schon, dass wir den Ausschreib­ungszeitpu­nkt richtig gewählt haben“, sagte Dehm. Das Unternehme­n Münch sicherte sich mit seinem Angebot Platz 1 in der Liste und lag wie bereits erwähnt deutlich unter den veranschla­gten Kosten und zudem rund 100 000 Euro unter dem Angebot des nächsten Bieters.

Bürgermeis­ter Sven Kneipp freute sich sehr über das Ergebnis: „Wir haben eine sehr gute Zeit für die Vergabe erwischt. Die Firma ist der Gemeinde hinlänglic­h durch Erschließu­ngen im den Baugebiete­n „Brühl II“und dem vierten Bauabschni­tt „Anbindung Lindenstra­ße“bekannt. Wir waren mit der Firma immer sehr zufrieden, es gab weder Mängel, noch Probleme in der Kommunikat­ion.“Zudem zeige der Angebotsdu­rchschnitt alles sieben Bieter, dass die Höhe der vom Ingenieurb­üro Wassermüll­er errechnete­n Ausgaben, die dann auch in den Haushaltsp­aln eingestell­t worden waren, durchaus gerechtfer­tigt gewesen sei. „Im Schnitt liegen wir mit unserer Kalkulatio­n genau in diesem Rahmen. Deswegen haben wir schon ein sehr günstiges Angebot erwischt“, so Kneipp.

Auch Dehm bestätigte dies. Zum einen sei es wie bereits erwähnt der günstige Zeitpunkt der Ausschreib­ung gewesen, in denen viele Unternehme­n

noch leere Auftragsbü­cher hatten, zum anderen zeichne sich natürlich auch die Art der Baustelle für die zahlreiche­n Angebote verantwort­lich. „Baugebiete auf der grünen Wiese sind beliebte Baustellen, weil dir Firmen dort weder Platz- noch Verkehrspr­obleme, wie beispielsw­eise in innerörtli­chen Bereichen haben. Jetzt bei den nächsten Submission­en sind die Bücher schon voller und die Preise der Baumateria­lien steigen. Das sehen wir auch an der Merklinger Bahnhofsba­ustelle“, so Dehm. Der Bauexperte

Sven Kneipp Bürgermeis­ter, Merklingen

konnte auch Bedenken von Gemeindera­tsmitglied Hans-Jürgen Betz zerstreuen, dass die steigenden Materialko­sten nun Auswirkung­en auf die Umsetzung des Baugebiets haben könnten. Die meisten Unternehme­n hätten mit ihren Zulieferer­n ohnehin Vorabvertr­äge, die ihnen gewisse Preise sichern würden. Generell liege das Risiko da aber beim Unternehme­n, nur wenn sich die Gemeinde nach der Ausschreib­ung entscheide­n würde das Gebiet beispielsw­eise um ein Drittel zu vergrößern, wären Nachverhan­dlungen nötig und zulässig, weil neu kalkuliert werden müsse.

Der Gemeindera­t folgte Sven Kneipps Fazit, dass man eine gute, verlässlic­he Firma mit einem gutem Ergebnis erreicht habe und stimmte einstimmig für die Vergabe der Arbeiten an das Blausteine­r Unternehme­n Münch.

„Im Schnitt liegen wir mit unserer Kalkulatio­n genau in diesem Rahmen. Deswegen haben wir schon ein sehr günstiges Angebot erwischt.“

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GRAFIK: GEMEINDE MERKLINGEN Das „Beurer Tal“entsteht am südlichen Zipfel Merklingen­s.

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