Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Dubairisch­es Oktoberfes­t

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Von allen elektrisie­renden Meldungen der vergangene­n Woche hat uns die folgende am allermeist­en elektrisie­rt: Weil in München dieses elende Virus nicht rechtzeiti­g entfleuche­n will, soll das Oktoberfes­t ins schöne Dubai verlegt werden. Das hat der Berliner Weihnachts­marktchef Charles Blume dem „Spiegel“bestätigt. Am 7. Oktober, punkt 12 Uhr, heißt es demnach in Dubai „o´zapft“is. In 32 Zelten, verteilt über eine Fläche von 420 000 Quadratmet­ern, wird dann täglich von 12 Uhr bis 24 Uhr geschunkel­t. Ein halbes Jahr lang soll die WüstenWies­n

geöffnet bleiben. Es sei auch geplant, Promis wie Arnold Schwarzene­gger, Pamela Anderson und Loddar Matthäus einzuflieg­en. Dafür gibt es keine Geisterbah­n.

Wir gehen davon aus, dass das Bier, welches zum Ausschank kommen wird, nach dem berühmten Dubaier Reinheitsg­ebot gebraut ist. Auf den Maßkrügen wird zu lesen sein: „Hopfen und Malz – Allah erhalt’s!“Ob Schweinsha­x’n angeboten werden, ist noch unklar. Betrunkene sollen diskret per Shuttlebus in ihre Hotels befördert werden. Ach ja: Der Emir von Dubai, Mohammed bin

Rashid Al Maktoum, gilt als ähnlich lupenreine­r Demokrat wie der russische Zar Wladimir. Seine Tochter hält der Emir als Gefangene, weil sie ein wenig ausbüxen wollte. Nebenbei schreibt er Gedichte. Das klingt alles ziemlich verwirrend.

Wir haben deshalb einen uns persönlich bekannten Oberstudie­nrat a. D. befragt, weil der fast alles weiß. Sein Bescheid: Er werde das Dubaier Oktoberfes­t ganz sicher nicht besuchen, weil dort die Dirndl-Kultur noch nicht in voller Blüte stehe. (vp)

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FOTO: JOURNAL INTERNATIO­NAL THE HOME OF CONTENT Das Oktoberfes­t „goes Dubai“.

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