Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Vier ISS-Astronaute­n landen auf der Erde

Nach rund einem halben Jahr ist die „Crew-1“an Bord der SpaceX-Kapsel Crew Dragon wieder zurück

- Von Christina Horsten und Benno Schwingham­mer

WASHINGTON (dpa) - Nach rund sechs Monaten an Bord der Internatio­nalen Raumstatio­n (ISS) sind vier Astronaute­n sicher auf der Erde zurück. Eine Crew-Dragon-Kapsel des privaten Raumfahrtu­nternehmen­s SpaceX mit den US-Raumfahrer­n Michael Hopkins, Victor Glover und Shannon Walker sowie ihrem japanische­n Kollegen Soichi Noguchi an Bord landete am Sonntagmor­gen (MEZ) im Golf von Mexiko vor der Küste des US-Bundesstaa­ts Florida, teilte die Nasa mit.

Von vier Fallschirm­en gebremst, klatschte die Kapsel mit den Astronaute­n im Dunklen aufs Wasser, um kurz vor drei Uhr nachts (Ortszeit). Schiffe waren danach an den Ort gefahren, um die Crew aufzunehme­n. Die Kapsel hatte in der Nacht von der ISS abgedockt, nachdem der Rückflug zur Erde wegen schlechten Wetters um einen Tag verschoben worden war. Die sogenannte „Crew-1“hatte im November an der ISS angedockt.

Auf der Raumstatio­n war es zuletzt eng geworden: Neben der „Crew-1“waren seit Anfang April auch die Kosmonaute­n Oleg Nowizki und Pjotr Dubrow sowie der Nasa-Astronaut Mark Vande Hei an Bord, am vergangene­n Wochenende kamen vier Astronaute­n der „Crew-2„ dazu – die USAstronau­ten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie ihr japanische­r Kollege Akihiko Hoshide und der Franzose Thomas Pesquet. „Crew-1“war die erste, die regulär mit dem Crew Dragon zur ISS geflogen war, nachdem ein bemannter Testflug zur ISS im vergangene­n Frühjahr erfolgreic­h verlaufen war. Der Test war nach fast neunjährig­er Pause der erste, bei dem Astronaute­n wieder von amerikanis­chem Boden aus in den Orbit starteten – und überhaupt das erste Mal, dass sie von einem privaten Raumfahrtu­nternehmen befördert wurden. Der Start der „Crew-3“ist derzeit für Oktober geplant.

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronaute­n mit der Raumfähre Atlantis zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengrün­den ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

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FOTO: BILL INGALLS/DPA Ein Unterstütz­ungsteam arbeitet nach der Landung an der Crew DragonKaps­el.

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