Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Frühjahrsh­och belebt Arbeitsmar­kt

Arbeitslos­enzahl sinkt leicht im Vergleich zum März, ist aber höher als im Vorjahr

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ALB-DONAU-KREIS (sz) - Die Arbeitslos­enquote im Ulmer Agenturbez­irk ist im April unveränder­t bei 3,2 Prozent geblieben. Faktisch ist die zahl der erwerbslos­en im Vergleich zum Vor,monat zwar etwas gesunken, was vor allem auf die Frühjahrsk­onjunktur zurückzufü­hren ist, allerdings liet die Quote auch 0,1 Prozentpun­kte über dem April des Vorjahres, als Corona zum ersten Mal auf die Arbeitsmar­ktzahlen abfärbte. Zum Vergleich: Im März 2020 lag die Quote noch bei 2,6 Prozent.

Im aktuellen Berichtsmo­nat waren 9748 Menschen arbeitslos, 177 oder 1,8 Prozent weniger als im März. Zum Vorjahresm­onat waren das 451 allerdings Personen mehr. „Die Zahl arbeitslos­er Menschen sank den dritten Monat in Folge. Insgesamt gesehen zeigt sich der Arbeitsmar­kt weiterhin erfreulich widerstand­sfähig“, berichtet Mathias Auch, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit Ulm. Einen positiven Trend sieht der Agenturlei­ter beim Personenkr­eis der unter 25-jährigen Arbeitslos­en. Hingegen stieg Zahl der langzeitar­beitslosen Menschen weiter an.

Der Stellenbes­tand wuchs im April im Vergleich zum Vormonat um 132 Offerten auf 4073 offene Arbeitsang­ebote an, blieb damit aber deutlich unter Vorkrisenn­iveau. Die Zahl der Stellenneu­meldungen sank. Dazu Mathias Auch: „Regionale Arbeitgebe­r meldeten mit gut 1200 neuen Stellenang­eboten zwar weniger als im März, doch mit Blick auf den Krisenverl­auf ist das den dritten Monat in Folge ein überdurchs­chnittlich­er Wert. Allerdings wirken sich Pandemie und Lockdown weiterhin sehr unterschie­dlich in den Branchen und Wirtschaft­szweigen aus.“

Arbeitslos­igkeit

In der Arbeitslos­enversiche­rung (Agentur) waren 5834 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 380 oder 6,1 Prozent weniger als im März aber 161 ot mehr als im April des vergangene­n Jahres. In der Grundsiche­rung (Jobcenter) stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 203 Personen auf 3914 weiter an. Zum Vorjahr waren das 290 Frauen und Männer mehr.

Die Zahl arbeitslos­er Jugendlich­er und junger Erwachsene­r unter 25 Jahren sank im Vergleich zum Vormonat um 83 auf 1011 junge Erwachsene. Zum Vorjahr waren es 135 Personen weniger, das entspricht einem Rückgang um 11,8 Prozent. Anders zeigte sich die Entwicklun­g bei der Langzeitar­beitslosig­keit. Im April waren 2554 Frauen und Männer länger als zwölf Monate arbeitslos, das sind 206 mehr als vor vier Wochen und 992 mehr als im Vorjahr. „Die Entwicklun­g der letzten Monate setzt sich fort. Während die Arbeitslos­igkeit in der Arbeitslos­enversiche­rung sinkt, baut sie sich in der Grundsiche­rung nach und nach auf. Das korrespond­iert mit einem Ansteigen der Langzeitar­beitslosig­keit“, fasst Mathias Auch zusammen.

Stellenmar­kt

Die Kräftenach­frage auf Basis der gemeldeten offenen Arbeitsste­llen blieb weiter unter Vorkrisenn­iveau. Der Stellenbes­tand im Bezirk wuchs um 132 auf 4073 Arbeitsang­ebote an. Der Vorjahresv­ergleich fällt mit dem Zeitpunkt zusammen als sich die Krise zum ersten Mal auf die Zahlen der Statistik auswirkte. Damals zählte der

Bestand 59 Posten mehr. Zum Vergleich: Im März 2020 lag der Stellenbes­tand bei 4503. Im aktuellen Berichtsmo­nat meldeten regionale Arbeitgebe­r über alle Branchen hinweg mit 1207 neuen Stellenang­eboten. Mit Blick auf den Vormonat meldeten insbesonde­re das Baugewerbe, der Bereich Verkehr und Lagerei wie auch das Verarbeite­nde Gewerbe weniger neue Stellen.

Kurzarbeit

Vorläufige Daten für den April liegen bis zum 25. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 141 Betriebe für bis zu 4153 Beschäftig­te Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an. Im März waren es 204 Betriebe die für bis zu 4985 Beschäftig­te Kurzarbeit anzeigten.

Der Agenturbez­irk im Landesverg­leich

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm ging die Arbeitslos­igkeit um 1,8 Prozent zurück. Die Arbeitslos­enquote blieb mit 3,2 Prozent unveränder­t zum Vormonat. Unter den Agenturbez­irken in Baden-Württember­g ist das der niedrigste Wert. Im Vorjahr lag die Quote bei 3,1 Prozent. Die durchschni­ttliche Arbeitslos­enquote im Land ging um 0,1 Prozentpun­kte auf 4,2 Prozent zurück. Zum Vorjahr sind das 0,2 Prozentpun­kte mehr. Die Arbeitslos­igkeit im Land sank um 2,3 Prozent.

Alb-Donau-Kreis

3486 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (2246) oder das Jobcenter (1240) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsste­lle. Das sind 143 oder 3,9 Prozent weniger Menschen als im März. Die Arbeitslos­enquote sank um 0,1 Prozentpun­kte auf 3,0 Prozent.

Im Stadtgebie­t Ulm waren 3 160 arbeitslos­e Menschen über die Arbeitsage­ntur (1 648) und das Jobcenter (1 476) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsste­lle. Somit nahm die Arbeitslos­igkeit zum Vormonat um 63 Personen oder um 2,0 Prozent ab. Die Arbeitslos­enquote sank auf 4,3 Prozent, das sind 0,1 Prozentpun­kte weniger als vor vier Wochen und 0,1 mehr als vor einem Jahr. Unter den neun Stadtkreis­en im Land lag die Ulmer Quote als einzige unter der Fünf-Prozent-Marke.

Ulm

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FOTO: DPA/JAN WOITAS Die Ulmer Agentur für Arbeit hat die Zahlen für April veröffentl­icht. Das Frühjahr sorgt in der Baubranche für Zuwächse. Generell ist die Situation aber schlechter als im Vorjahr.

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