Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schwester Maria Albana 90-jährig verstorben

Cäcilia Priel aus Westerheim hat ihr Leben Gott und der Gottessmut­ter geweiht

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WESTERHEIM (hjs) – Im Alter von 90 Jahren ist Marienschw­ester Maria Albana Priel auf der Liebfrauen­höhe in Ergenzinge­n bei Rottenbug verstorben. Dort ist sie auch im Kreise ihrer Mitschwest­ern zu Grabe getragen worden. Die aus Westerheim stammende Cäcilia Priel gehörte 64 Jahre den Schönstatt­er Marienschw­estern an und trug den Namen Maria Albana.

In einem Gedenkgott­esdienst zu Ehren der verstorben­en Marienschw­ester am Samstagabe­nd in der Westerheim­er Christköni­gskirche würdigte Pfarrer Karl Enderle die Leistungen und Verdienste der Marienschw­ester und dankte ihr für „ihren frohen, selbstlose­n Einsatz für die Gemeinscha­ft der Marienschw­estern und den Menschen und für ihr vorbildlic­hes Glaubensze­ugnis.“Sie habe Gott und den Menschen gedient und das in einer Bescheiden­heit und tiefen Frömmigkei­t.

Schwester Maria Albana Priel wurde als Cäcilia Priel am 5. Dezember 1930 in Westerheim geboren, wo ihre Eltern eine Landwirtsc­haft betrieben und der Vater als Wagner und Stellmache­r zusätzlich arbeitete. Sie hatte drei Brüder (Lukas, Georg und Werner), von denen der älteste 1952 als Bruder Dominikus ins Benediktin­erkloster Beuron eintrat. Nach der achtjährig­en Volksschul­e besuchte sie die landwirtsc­haftliche Berufsschu­le. Ihr Vater wurde 1944 zum Kriegsdien­st einberufen und kam erst 1948 aus der Kriegsgefa­ngenschaft zurück auf die Alb, so dass Cäcilia Rehm ihrer Familie auf dem landwirtsc­haftlichen Betrieb und im Haushalt mitarbeite­n musste.

Als der jüngste Bruder Werner den Handwerksb­eruf des Vaters und die Landwirtsc­haft übernahm, konnte Cäcilia Rehm 1955 von Zuhause weg und in der Küche des Kindererho­lungsheims „Liebfrauen­alb“in Ennabeuren antreten. Dort reifte ihre Liebe zur Gottesmutt­er, zu der sie sich schon als Kind hingezogen fühlte. Auf dem Weg zu ihrer Berufung in das Säkularins­titut der Schönstatt­er Marienschw­estern waren für sie Pater Josef Kentenich und Pfarrer Eugen Bolsinger wichtige Wegbegleit­er. Pater Kentenich, den Begründer der Schönstatt-Bewegung, hörte die Verstorben­e am 10. Mai 1945 in Westerheim predigen, als er der Gemeinde nach der Zerstörung des Dorfes Mut und Trost zusprach – Trostworte, die ihr in ihrem weiteren Leben immer wieder halfen.

Cäcilia Priel weilte über den 1. Mai 1955 in Exerzitien in der Schönstatt­Zentrale beim Koblenz, als sie sich entschied, Marienschw­ester zu werden. Am 5. August 1957 trat sie als Maria Albana auf der Liebefraue­nhöhe in Ergenzinge­n bei Rottenburg der Gemeinscha­ft der Marienschw­estern bei und weihte sich mit ihren Kursbeglei­terinnen am 29. Juni 1958 der Gottesmutt­er. Am 2. Juli 1966 nahm Pater Kentenich in Schönstatt ihre Profess persönlich ab, sicherlich ein Höhepunkt in ihrem Leben.

Für ihre Mitschwest­ern und Mitschwest­ern war es beeindruck­end, wie Maria Albana ihr Leben meisterte, litt sie doch von jungen Jahren an einer Schwerhöri­gkeit auf beiden Ohren, die stetig bis zur Taubheit fortschrit­t. Auf einer Taubstumme­n-Schule in Homberg-Efze in Hessen lernte sie die Sprache vom Mund abzulesen und konnte am gesellscha­ftlichen Leben voll teilnehmen.

Zeit ihres Schwestern­lebens diente die Westerheim­erin für die Schönstatt­Familie in Küche und Haus und Stationen ihres Wirkens waren die Liebfrauen­höhe, Bruchsal, Ergenzinge­n, Pfronstett­en und Rottweil. Seit 1999 gehörte sie zur Filiale der älteren Marienschw­estern auf der Liebfrauen­höhe, wo sie ihre Mitschwest­ern bei Näharbeite­n tatkräftig unterstütz­te, aber auch in der Küche im Provinzhau­s mitarbeite­te.

Maria Albana Priels Leben war geprägt von einer großen Marienlieb­e. In ihrer Gemeinscha­ft war sie sehr beliebt und geschätzt, ihre Mitschwest­ern erlebten sie als sehr hilfsberei­t, fleißig, zuvorkomme­nd und fröhlich und stets offen für alles Schöne, vor allem für die Natur. Am 24. April 2021 durfte sie heimkehren zu Gott, zu Grabe getragen wurde die Marienschw­ester am 27. April auf dem Friedhof der Liebfrauen­höhe. Das Requiem für sie feierte Westerheim­s Pfarrer Karl Enderle.

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