Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Große Staffeln mit Alternativmodell?
Fußball: Die Planungen für die Saison 2021/22 laufen beim Verband
LAICHINGEN - Die Fußball-Saison 2020/21 ist abgebrochen worden. Und die Inzidenzzahlen sind so hoch, dass unklar ist, wann wieder trainiert und gespielt werden kann. Dennoch macht sich der Württembergische Fußball-Verband (WFV) Gedanken, wie die nächste Saison 2021/22 ablaufen könnte. In einer ersten OnlineSitzung tauschten sich am Mittwoch die Abteilung Spielbetrieb um den Vorsitzenden Harald Müller mit Bezirksvertretern und den Staffelleitern der übergeordneten Staffeln aus, ob erneut alternative Spielmodelle infrage kommen.
Andreas Schele, Staffelleiter der Landesliga-Staffel IV und der Bezirksliga Bodensee, hatte vor der Konferenz die Vereine in einem Anschreiben (liegt der Redaktion vor) um eine Stellungsnahme gebeten. „Wenn wir nun vorsichtig – auch wenn die aktuellen Coronazahlen das
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Schele wollte seine Vereine dazu auffordern, Stellung zu beziehen, ob sie eine Vor- und Rückrunde mit insgesamt 38 Spieltagen spielen wollen oder eine Einfachrunde mit anschließender Auf- und Abstiegsrunde. Hintergrund: Der Verbandsspielausschuss mit dem Beirat strich in der aktuellen Spielordnung das letztjährige alternative Spielsystem mit Playoff-Runde für die Landesliga Staffel IV wieder. Wollte eine Liga mit einem solchen System auch 2021/22 spielen, müsste dies neu beantragt werden. Dem Antrag müsste der Beirat zustimmen. „Es gibt auf Verbandsebene Stimmen, die dieses von uns in der vergangenen Saison praktizierte – aber leider nicht zu Ende geführte – Spielmodell (...) zulassen wollen“, so Schele. Denn er befürchte, dass die „Saison 21/22 (...) noch nicht vollständig ohne Corona-Einflüsse ablaufen“werde.
Und: Es gibt im WFV eine Tendenz. Das zeigte die Sitzung am Mittwoch: „Beschlossen wurde in der Online-Sitzung noch nichts. Es wurde lediglich darüber beraten, für wen eine normale Saison mit Hin- und Rückrunde in Frage kommt und wann alternative Spielmodelle sinnvoll sind. Grundsätzlich empfehlen wir für Staffeln mit einer Staffelgröße von über 16 Mannschaften einen alternativen Spielmodus. Die Haltung des Verbandes ist, damit großzügig umzugehen“, sagt Arne Bauer vom WFV.
Da in der Landesliga IV das alternative Spielmodell in der vergangenen Saison bevorzugt wurde, würde man bei einer Neuauflage 2021/22 kein Neuland betreten. „Der Wunsch, mit einem alternativen Spielmodus zu spielen, muss jedoch vom Staffelleiter oder vom Bezirk neu beantragt und vom Beirat erneut genehmigt werden“, so Bauer.
Bei der Konferenz am Mittwoch wurde darüber hinaus auch über den Bezirkspokal gesprochen. Bauer: „Hier wird es sehr schwierig, eine einheitliche Lösung zu finden, da die Voraussetzungen in den Bezirken sehr unterschiedlich sind. Manche Bezirke sind schon im Finale, andere erst in der dritte Runde. Für Letztere ist es wohl unmöglich, den Wettbewerb nach einer angemessenen Vorbereitungszeit fertig zu spielen, zumal die Teilnehmer für den Verbandspokal 2021/22 bis zum 4. Juli gemeldet werden müssen.“
Noch steht kein Zeitpunkt fest, wann der Beirat über einen alternativen Spielmodus entscheidet.