Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nutzen für Medizin
Ohne Daten kein medizinischer Fortschritt: In seinem neuen Gutachten betont der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, welche Chance die Digitalisierung für die Behandlung von Kranken habe. „Daten teilen heißt besser heilen“, schreibt der Rat. Je mehr Patienten bereit seien, ihre Gesundheitsdaten anonymisiert Wissenschaftlern zur Verfügung zu stellen, umso gründlicher könnten die analysieren, welche Therapie die beste sei. Die ePA müsse sich deshlab durchsetzen. Das gelinge nur, wenn jeder Bürger eine ePA zugewiesen bekomme – und ausdrücklich widersprechen müsse, wenn er sie nicht wolle. „Wer in einem solidarisch finanzierten Gesundheitssystem versorgt wird, der sollte unter genau geregelten und kontrollierten Voraussetzungen seine Daten für die gemeinwohldienliche Forschung zur Verfügung stellen“, so der Ratsvorsitzende Ferdinand Gerlach. Das Vorgehen sei mit dem Datenschutz vereinbar. Er weist darauf hin, dass die EUDatenschutzverordnung erlaubt, was in Deutschland Praxis ist: Wissenschaftler können – verschlüsselt übermittelt – Abrechnungsdaten der Krankenkassen zur Forschung nutzen. (bw)