Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bald können die ersten Gäste einziehen
Kirchengemeinde übergibt das Hospiz St. Martinus Alb-Donau an die St. Elisabeth-Stiftung
KIRCHBIERLINGEN - Gemeinsam haben die Gesamtkirchengemeinde Ehingen und die St. Elisabeth-Stiftung die Idee von einem Hospiz im Alb-Donau-Kreis verwirklicht. Nun hat die Kirche das Gebäude an die Stiftung übergeben. Voraussichtlich Mitte Mai, wenn die letzten Handgriffe erledigt sind, können die ersten Gäste einziehen.
Gemeinsam führen Hospizleiterin Gabi Zügn, Tobias Bär, bei der St. Elisabeth-Stiftung zuständig für den Bereich Hospize, Gesamtkirchenpfleger Peter Hecht und Pfarrer Harald Gehrig durchs Haus, das künftig den Namen Hospiz St. Martinus AlbDonau tragen wird. In den vergangenen Wochen hat sich nochmal einiges getan. „Man sieht jetzt fast alle 24 Stunden Veränderungen“, sagt Gabi Zügn über den Baufortschritt im Haus. Schon im vergangenen Jahr hatte sich Peter Hecht auf eine Eröffnung im Mai 2021 festgelegt und damit nicht zu viel versprochen.
Gerne hätten Kirche und Stiftung den Tag der Übergabe groß gefeiert, schließlich liegen Monate harter Arbeit hinter allen Beteiligten. Doch Corona macht einen Festakt unmöglich, aufgrund der hohen Inzidenzen musste sogar ein geplanter Gottesdienst am Abend der Übergabe noch abgesagt werden. Mit nur sechs Zeugen hat Pfarrer Harald Gehrig am Freitagabend die Kreuze gesegnet, die künftig in den Zimmern der Gäste hängen werden. Doch geht alles gut, soll das Fest nachgeholt werden. Ein Datum haben die Beteiligten schon im Kopf: 1. Mai 2022.
Ein 15-köpfiges Team aus Fachkräften aus Pflege und Hauswirtschaft wird sich um die künftigen Gäste des Hospizes kümmern und den schwerstkranken und sterbenden Menschen die verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten. Das Team begleitet und versorgt damit die, die auch unter Einbeziehung ambulanter Dienste nicht mehr zu Hause leben können. „Ein letztes Geschenk“soll die Zeit im Haus sein, gibt Gabi Zügn den Anspruch der Hospizarbeit vor. Im Zentrum stehen körperliche, geistige und spirituelle Bedürfnisse der Hospizgäste und der Angehörigen. Dafür gibt es im Haus viele Angebote. Im Erdgeschoss ist in Wohlfühlatmosphäre ein Pflegebad entstanden, von dem aus die Badenden einen Blick auf ein Bild vom Rottenacker Badesee im Abendlicht genießen können. Im großen Wintergarten ist der Blick über die ganze Umgebung möglich und im Raum der Stille hat jeder die Möglichkeit, sich alleine oder mit seinen Angehörigen
zurückzuziehen. Denkbar sind hier laut Tobias Bär künftig auch Andachten, Trauungen (der Gäste) oder Trauerfeiern. Zusätzlich gibt es einen großen, hellen Gemeinschaftsraum für Gäste und Angehörige, in dem Abends auch gespielt werden kann.
Im Raum der Stille ist alles in Beige-Tönen gehalten. Licht und Goldglanz spielen miteinander und auch das Kreuz an der Wand ist mit Lichtleisten unterlegt. Elemente, die im ganzen Untergeschoss wiederkehren. „Der Raum war beeindruckend, hatte aber anfangs keine Ruhe in sich“, sagt Stefan Kast von der Firma Wohnsinn, der den Raum gestaltet hat. Nun konzentriert sich vieles auf den Meditationspunkt mitten an der Wand und die Beleuchtung, die im Zusammenspiel mit dem Himmel eine Art Gewölbe schafft. „Die Stimmung ist gedeckt, aber nicht traurig, sondern ruhig und gedämpft“, sagt Kast.
Drei Millionen Euro hat die Gesamtkirchengemeinde Ehingen in die Renovierung des ehemaligen Pfarrhauses gesteckt. 15 Monate hat die aufwendige Sanierung gedauert. In acht Zimmern wohnen künftig die Gäste. Die Zimmer sind fertig eingerichtet, Gäste können aber Fotos, eigene Möbel oder andere Dinge mitbringen, die ihnen lieb sind, sagt Gabi Zügn. Und dazu gehört beim einen oder anderen sicher auch ein Tier, das, wenn Gast oder Angehörige es versorgen können, ebenfalls willkommen ist.
Für die Gäste des Hospizes entstehen keine Kosten. Die Krankenund Pflegekassen finanzieren die Kosten des laufenden Betriebs aber nur zu 95 Prozent. Um den Unterhalt des Hospizes stemmen zu können – einen Abmangel von jährlich rund 150 000 Euro müssen die Betreiber selbst berappen – wurde die Hospizstiftung St. Martinus Alb-Donau gegründet. Die Stiftung soll die Idee des Hospizes nach außen tragen und so auch Spenden generieren, ohne die das Betreiben nicht möglich wäre.
„Denn das Hospiz muss von der Öffentlichkeit getragen werden“, sagt Tobias Bär.
Dass das Sterben im Haus allgegenwärtig ist, zeigt auch ein kleines Schränkchen im ersten Obergeschoss. Ist ein Gast verstorben, wird hier eine Kerze brennen, bis er das Haus verlassen hat, eine Seite im Buch können Angehörige gestalten. „Das wird einer unserer wichtigsten Schätze“, ist die Leiterin sicher und geht in dem Zusammenhang auch darauf ein, wie wichtig Supervision für alle Mitarbeiter sein wird, um mit dem Tod umgehen zu können.
Noch ist im Hospiz nicht alles fertig. Bis tatsächlich bald die ersten Gäste einziehen, muss unter anderem noch die Küche geliefert werden. Auch im Raum der Stille fehlt noch eine wichtige Installation des Gestalters. Im Außenbereich wird sich nach und nach etwas verändern. Unter anderem soll eine Schaf- und Ziegenweide gepflanzt werden, die dann auch von den Tieren beweidet wird. 07333/ 942907523, Regionalbüro Laichingen, Marktplatz 23, jeden Di 10-13 Uhr Alb-Tafelladen, Tafelladen Laichingen, Im Bussen 11, jeden Di, Do 14-16.30 Uhr
Ortskrankenpflegeverein - Geschäftsstelle, Uhlandstr. 11, jeden Mo, Fr 9-12 Uhr, jeden Mi 14-17 Uhr Psychologische Beratungsstelle, Terminvereinbarung, Duceyer Platz 1, 07333/ 923355, jeden Mi-Fr 9-12, 13-17 Uhr, jeden Mo, Di 10-12, 15-17 Uhr OKV-Geschäftsstelle, Frau Riederer, E-Mail: info@okv-laichinger-alb.de, 07333/ 95394-27, Ortskrankenpflegeverein, Uhlandstr. 11, jeden Mo, Fr 9-12 Uhr, jeden Mi 14-17 Uhr
OKV-Zuhause, Frau Steißlinger, E-Mail: zuhause@okv-laichinger-alb.de, 07333/ 9232400, 0162/ 3252119, Ortskrankenpflegeverein, Uhlandstr. 11, jeden Mo 9-11 Uhr, jeden Di 15-17 Uhr Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle, für Suchtkranke und deren Angehörige, Terminvereinbarung bei Herr Tiltscher, 0731/ 17588250, Psychologische Beratungsstelle, Duceyer Platz 1, 5.5. 13-16 Uhr
ASB Merklingen, Ambulanter Pflegedienst, 07337/ 9239010
Selbsthilfegruppen
Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe Blaubeuren, Gesprächskreis für Betroffene und Angehörige bei Suchtproblemen, 07384/ 6226, 0152/ 51688612, Matthäus-Alber-Haus, Kloster Str. 12, 11.5. 19.30 Uhr
Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe, für Betroffene und Angehörige bei Alkoholproblemen, 07333/ 923430, 07382/ 1670, Ev. Gemeindehaus, Gartenstr. 11