Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
TSV spendet 2000 Euro für Flutopfer
Berghüler Verein gibt Erlös aus Café Kirchturm weiter – Lob für Mitglieder und Gäste
BERGHÜLEN - Fußball, Schach, Ski, Tennis, Tischtennis, Turnen, Volleyball: Die Abteilungen beim Turnund Sportverein Berghülen 1931 (TSV) sind vielfältig. Die Mitglieder halten aber zusammen – vor allem auch, wenn es um die gute Sache geht. Das haben sie jüngst wieder bewiesen, sammelten Spenden für die Flutopfer in Deutschland.
Das steckt dahinter: Die Sommerferienzeit ist in Berghülen die Zeit für das Café Kirchturm. Was als Spendensammelaktion für die Sanierung des hiesigen Kirchturms begann, hat sich bewährt. Vereine und Institutionen bieten jeweils im Wechsel am Sonntag in der Zeit von 14 bis 17 Uhr direkt in der Ortsmitte vor Backhaus und Kirche das Café mit einer Fülle von selbstgebackenen Kuchen an. Den Erlös, der dabei erwirtschaftet wird, dürfen die jeweiligen Ausrichter behalten. Der TSV hatte sich dafür entschieden, die Einnahmen aus dem Café Kirchturm zu spenden – für den guten Zweck und als Hilfe für die Flutopfer. Die Spende soll an den SV Eintracht Schuld, einem Flutopfer im Bereich der Ahr, gehen. Nachdem jetzt ausgezählt wurde, steht fest: „Wir haben beim Café Kirchturm Kaffee sowie Kuchen und weitere Getränke verkauft und eine extra Spendenbox aufgestellt. Es sind gut
1900 Euro zusammengekommen. Der TSV hat sich dazu entschieden, auf 2000 Euro aufzurunden“, sagt Oliver Borsdorf, der erste Vorsitzende des Vereins, im Gespräch mit der „Schwäbischen
Zeitung“.
Tore, Bälle, Trainingsbekleidung: Der SV Eintracht Schuld könne das Geld selbst verwalten, schauen, wo es am besten eingesetzt werden kann, um wieder ein wenig Normalität zurückzubringen. „Der Verein soll das Geld einfach so nutzen, wie er es benötigt“, so Borsdorf. Er schaut mit Stolz auf das Ergebnis. „Wir haben das Café drei Stunden lang ausgerichtet: Das ist schon ein ordentliches Ergebnis“, ist der TSV-Vorsitzende der Meinung und ergänzt: „Viele waren wirklich großzügig. Wir hatten sogar mehrere 50-EuroScheine in der Spendenbox und bei der Bezahlung von Kaffee und Kuchen wurde von den Gästen auch immer gut aufgerundet. Die Aktion ist sehr gut angekommen.“
Die Idee kam auf, weil der TSV Berghülen mit dem SV Bann/Oberarnbach befreundet ist, der sich wiederum mit dem SV Eintracht Schuld in Verbindung gesetzt hatte. Letzterer hatte durch das Wasser nahezu alles verloren. „Da haben
Oliver Borsdorf wir gesagt, dass wir auch gerne unterstützen wollen“, so Borsdorf zum Ursprungsgedanken. „Wir machen diese Aktion auch weiterhin mit dem SV Bann/Oberarnbach zusammen. Dort läuft eine Spendenaktion noch bis Ende September. Dann werden wir die Spende gemeinsam überweisen“, zeigt der Vorstand des TSV Berghülen das weitere Prozedere auf.
Eine gute Sache: Das sahen nicht nur die Gäste beim Café Kirchturm so, sondern natürlich auch die Mitglieder des TSV Berghülen, die die Aktion zusammen stemmten. Mit von der Partie war auch Bernd Mangold. Der Berghüler Bürgermeister spielt Tennis im Turn- und Sportverein Berghülen, hatte sich die Schürze umgebunden, ein Tablett geschnappt und die Gäste – die zu Fuß oder auch mit dem Rad aus allen Richtungen zum Café Kirchturm vor dem Backhaus in Berghülen kamen – bedient. „Mir gefällt das“, sagte er – nicht nur mit Blick auf die Spendenaktion mit besonderem Ziel, sondern auch zum Angebot des Café Kirchturms. Dieses sei eine gute Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Zeit gemeinsam zu genießen.
„Viele waren wirklich großzügig. Wir hatten sogar mehrere 50-Euro-Scheine in der Spendenbox und bei der Bezahlung von Kaffee und Kuchen wurde von den Gästen auch immer gut aufgerundet.“