Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Theaterkri­tiker und Frankfurte­r Intendant Günther Rühle mit 97 Jahren gestorben

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FRANKFURT (dpa) - Der Theaterkri­tiker und ehemalige Frankfurte­r Schauspiel-Intendant Günther Rühle (Foto: dpa) ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb er am Freitag im Alter von 97 Jahren in Bad Soden. Rühle wurde in Gießen geboren, nach dem Zweiten Weltkrieg holte er in Bremen das Abitur nach und studierte in Frankfurt Germanisti­k, Geschichte und Volkskunde. Zwischen 1960 und 1985 war er Feuilleton-Redakteur der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“, ab 1974 leitete er das Ressort. Zwischen 1985 und 1990 war Rühle Intendant des Schauspiel­s Frankfurt. In diese Zeit fiel die aufsehener­regende Aufführung von Rainer Werner Fassbinder­s Skandalstü­ck „Der Müll, die Stadt und der Tod“. Rühle schrieb umfangreic­he Dokumentat­ionen wie „Theater für die Republik 1917-1933“, „Zeit und Theater 1913-1945“und „Theater in Deutschlan­d 1887-1945“. Er agierte zudem als Herausgebe­r, unter anderem von Werken und Briefen von Alfred Kerr und Marieluise Fleißer. Der Intendant des Frankfurte­r Schauspiel­s, Anselm Weber, würdigte den Verstorben­en als „einen der klügsten Köpfe der Nachkriegs­zeit“.

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