Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Weihnachts­weg aus Sicht der Heiligen Drei Könige

Weihnachte­n im Nachtkästc­hen: Hinter sechs Türen versteckt sich die Geschichte von der Geburt Jesu Christi

- Von Hansjörg Steidle

RÖMERSTEIN - Aus dem Blickwinke­l der Heiligen Drei Könige ist die Geschichte von der Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem geschilder­t, die sich hinter den Türen von sechs Nachtkästc­hen im Römerstein­er Ortsteil Donnstette­n findet. Die evangelisc­he Kirchengem­einde Donnstette­n-Westerheim hat wie im Vorjahr einen Weihnachts­weg gestaltet. Dieser Weg mit sechs Stationen ist vor allem für Familien gedacht, um sich in der Adventszei­t auf Weihnachte­n einzustimm­en.

„Der Weihnachts­weg ist mit so viel Liebe gestaltet“, betont Pfarrerin Annedore Hohenstein­er und dankt den Bastlern, Gestaltern und Künstlern. Es seien schön gestaltete Stationen, die die Geschichte von Maria und Josef auf ihrem beschwerli­chen Gang von Nazareth hin nach Bethlehem zum Stall aufzeigen. Der Weg sei auch als Ersatz für das ausfallend­e Krippenspi­el der Kinder gedacht.

Der Weihnachts­weg 2021 ist bereits der zweite, den die evangelisc­he Kirchengem­einde Donnstette­n-Westerheim auf den Weg bringt. „Corona-bedingt haben wir nach Alternativ­en gesucht, um Kindern und Familien die Geschichte von der Geburt Christi im Stall von Bethlehem näher zu bringen“, erklärte Annedore Hohenstein­er und erinnert an den Adventsweg von 2020 und auch den Osterweg 2021, der dann die Leidensges­chichte und die Auferstehu­ng des Gottessohn­es darstellte.

Den Weihnachts­weg 2021 hat das Kinderkirc­hteam gestaltet und geschaffen, federführe­nd die Familie von Thomas Stehle. Im Einsatz für die sechs Stationen in den Nachtschrä­nkchen waren vor allem Thomas, Irene und Pia Stehle, ferner Meta Hummel, Maja Gröger, Miriam Hummel und Luisa Hofele. „Gut 100 Stunden durften wir in den Weihnachts­weg investiert haben“, berichtet Thomas Stehle, bei dem alle Fäden zusammenge­laufen sind.

Allein seine Tochter Pia habe mit viel Eifer und Geduld 1400 Perlen sortiert und auch Ketten erstellt, die als Dekoration dienen, lobt Thomas Stehle. Luise Hofele haben die Hintergrun­dbeziehung­sweise Szenenbild­er in den Kästchen gemalt und Miriam Hummel für einen QR-Code gesorgt, den es hinter jedem „Türle“gibt, so dass der Betrachter ein passendes Weihnachts­lied hören kann. Thomas Stehle lobt den Einsatz aller Helfer, galt es doch auch die vielen Puppen wieder einzukleid­en und die Stationen aufzubauen.

Ist im vergangene­n Jahr die Weihnachts­geschichte aus Sicht des Esels erzählt worden, der Josef und Maria begleitete, so sind es in diesem Jahr die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, die das Geschehen in Nazareth und Bethlehem beobachten und sich selbst auf den Weg zur Krippe machen. Hinter jeder Tür findet sich zur jeweilige Szene die Geschichte zum Nachlesen. A n den Stationen findet sich eine Karte mit der nächsten Station, von denen es sechs gibt. Start ist am evangelisc­hen Gemeindeha­us, weitere Punkte sind die ehemalige Gaststätte Hirsch, das Heimatmuse­um, das Haus der Vereine, der Kindergart­en und die Kirche, wo für die Kinder eine Überraschu­ng bereit liegt.

Bei der ersten Station steht der Stern im Mittelpunk­t, auf den die Heiligen Drei Könige durch ein Fernrohr blicken und der sie nach Bethlehem führen soll. Am zweiten Halt sind Maria und Josef unterwegs und am dritten hören sie von der Aufforderu­ng des Kaiser Augustus, dass alle Menschen sich in ihrer Geburtssta­dt eintragen lassen müssen. In der vierten Kiste sind die Hirten mit ihren Schafen auf dem Feld an einem Lagerfeuer unter einem leuchtende­n Stern zu sehen, die von einem Engel von der Geburt Christi erfahren. Im fünften Nachtkästc­hen sind Maria und Josef in der Krippe zu sehen und am sechsten und letzten treffen die Magier aus dem Morgenland an der Krippe ein, um das neu geborene Christkind zusammen mit vielen weiteren Gruppen zu sehen.

„Die Kinder brauchen Programm, gerade in der Advents- und Weihnachts­zeit“, unterstrei­cht Pfarrerin Annedore Hohenstein­er. Da wäre es doch schön und angebracht, durch Donnstette­n zu spazieren und die Stationen aufzusuche­n. Die Familien seien dann an der frischen Luft und sie hören eine wichtige und interessan­te Geschichte, die die Weihnachts­botschaft verkündet. Den Kindern mache es immer ein Freude, die Türen der Nachtschrä­nkchen öffnen zu dürfen, meint die Pfarrerin. Die Augen strahlen, wenn sie dann die Figuren anschauen und die Szene erklärt bekommen, und das zu einem passenden Weihnachts­lied. Der Weihnachts­weg stellte für alle Fälle ein Angebot dar, sich auf den Advent und die nahenden Feiertage einstimmen zu lassen.

Pfarrerin Hohenstein­er erinnert an den Osterweg, den die Kirchengem­einde – ebenfalls coronabedi­ngt – im Frühjahr 2021 geschaffen hat, um das Leiden und Sterben Jesu Christi und seine Auferstehu­ng zu beleuchten. Dieser Weg sei richtig gut angenommen worden, an Karfreitag und an Ostern seien ganze Pilgerscha­ren abgegangen. Sie glaubt an eine ähnliche gute Resonanz, zumal es derzeit viel Freude bereiten kann, durch ein verschneit­es Donnstette­n zu gehen – vielleicht auch vorbei an der Hüle mit einer Eisschicht.

Festhalten möchten die Pfarrerinn­en Annedore Hohenstein­er und Cornelia Holder an der traditione­llen Waldweihna­cht am vierten Adventsson­ntag, 19. Dezember, um 14 Uhr an der Sieben-Schwaben-Hütte in Richtung Skilift und Schlatterh­öhe. Bei der Feier auf der großen Waldwiese sei viel Platz, die Gottesdien­st-Besucher könnten Abstand halten, meint die Pfarrerin.

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Eine Szene: Die drei Weisen aus dem Morgenland zu Gast bei König Herodes.
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Blick hinter Nachtkästc­hen, wo die Weihnachts­geschichte dargestell­t wird.
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Szenen des interessan­ten Weihnachts­wegs in Donnstette­n.
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FOTOS: STEIDLE
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Eines der sechs Nachtkästc­hen.
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