Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Weihnachtsweg aus Sicht der Heiligen Drei Könige
Weihnachten im Nachtkästchen: Hinter sechs Türen versteckt sich die Geschichte von der Geburt Jesu Christi
RÖMERSTEIN - Aus dem Blickwinkel der Heiligen Drei Könige ist die Geschichte von der Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem geschildert, die sich hinter den Türen von sechs Nachtkästchen im Römersteiner Ortsteil Donnstetten findet. Die evangelische Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim hat wie im Vorjahr einen Weihnachtsweg gestaltet. Dieser Weg mit sechs Stationen ist vor allem für Familien gedacht, um sich in der Adventszeit auf Weihnachten einzustimmen.
„Der Weihnachtsweg ist mit so viel Liebe gestaltet“, betont Pfarrerin Annedore Hohensteiner und dankt den Bastlern, Gestaltern und Künstlern. Es seien schön gestaltete Stationen, die die Geschichte von Maria und Josef auf ihrem beschwerlichen Gang von Nazareth hin nach Bethlehem zum Stall aufzeigen. Der Weg sei auch als Ersatz für das ausfallende Krippenspiel der Kinder gedacht.
Der Weihnachtsweg 2021 ist bereits der zweite, den die evangelische Kirchengemeinde Donnstetten-Westerheim auf den Weg bringt. „Corona-bedingt haben wir nach Alternativen gesucht, um Kindern und Familien die Geschichte von der Geburt Christi im Stall von Bethlehem näher zu bringen“, erklärte Annedore Hohensteiner und erinnert an den Adventsweg von 2020 und auch den Osterweg 2021, der dann die Leidensgeschichte und die Auferstehung des Gottessohnes darstellte.
Den Weihnachtsweg 2021 hat das Kinderkirchteam gestaltet und geschaffen, federführend die Familie von Thomas Stehle. Im Einsatz für die sechs Stationen in den Nachtschränkchen waren vor allem Thomas, Irene und Pia Stehle, ferner Meta Hummel, Maja Gröger, Miriam Hummel und Luisa Hofele. „Gut 100 Stunden durften wir in den Weihnachtsweg investiert haben“, berichtet Thomas Stehle, bei dem alle Fäden zusammengelaufen sind.
Allein seine Tochter Pia habe mit viel Eifer und Geduld 1400 Perlen sortiert und auch Ketten erstellt, die als Dekoration dienen, lobt Thomas Stehle. Luise Hofele haben die Hintergrundbeziehungsweise Szenenbilder in den Kästchen gemalt und Miriam Hummel für einen QR-Code gesorgt, den es hinter jedem „Türle“gibt, so dass der Betrachter ein passendes Weihnachtslied hören kann. Thomas Stehle lobt den Einsatz aller Helfer, galt es doch auch die vielen Puppen wieder einzukleiden und die Stationen aufzubauen.
Ist im vergangenen Jahr die Weihnachtsgeschichte aus Sicht des Esels erzählt worden, der Josef und Maria begleitete, so sind es in diesem Jahr die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, die das Geschehen in Nazareth und Bethlehem beobachten und sich selbst auf den Weg zur Krippe machen. Hinter jeder Tür findet sich zur jeweilige Szene die Geschichte zum Nachlesen. A n den Stationen findet sich eine Karte mit der nächsten Station, von denen es sechs gibt. Start ist am evangelischen Gemeindehaus, weitere Punkte sind die ehemalige Gaststätte Hirsch, das Heimatmuseum, das Haus der Vereine, der Kindergarten und die Kirche, wo für die Kinder eine Überraschung bereit liegt.
Bei der ersten Station steht der Stern im Mittelpunkt, auf den die Heiligen Drei Könige durch ein Fernrohr blicken und der sie nach Bethlehem führen soll. Am zweiten Halt sind Maria und Josef unterwegs und am dritten hören sie von der Aufforderung des Kaiser Augustus, dass alle Menschen sich in ihrer Geburtsstadt eintragen lassen müssen. In der vierten Kiste sind die Hirten mit ihren Schafen auf dem Feld an einem Lagerfeuer unter einem leuchtenden Stern zu sehen, die von einem Engel von der Geburt Christi erfahren. Im fünften Nachtkästchen sind Maria und Josef in der Krippe zu sehen und am sechsten und letzten treffen die Magier aus dem Morgenland an der Krippe ein, um das neu geborene Christkind zusammen mit vielen weiteren Gruppen zu sehen.
„Die Kinder brauchen Programm, gerade in der Advents- und Weihnachtszeit“, unterstreicht Pfarrerin Annedore Hohensteiner. Da wäre es doch schön und angebracht, durch Donnstetten zu spazieren und die Stationen aufzusuchen. Die Familien seien dann an der frischen Luft und sie hören eine wichtige und interessante Geschichte, die die Weihnachtsbotschaft verkündet. Den Kindern mache es immer ein Freude, die Türen der Nachtschränkchen öffnen zu dürfen, meint die Pfarrerin. Die Augen strahlen, wenn sie dann die Figuren anschauen und die Szene erklärt bekommen, und das zu einem passenden Weihnachtslied. Der Weihnachtsweg stellte für alle Fälle ein Angebot dar, sich auf den Advent und die nahenden Feiertage einstimmen zu lassen.
Pfarrerin Hohensteiner erinnert an den Osterweg, den die Kirchengemeinde – ebenfalls coronabedingt – im Frühjahr 2021 geschaffen hat, um das Leiden und Sterben Jesu Christi und seine Auferstehung zu beleuchten. Dieser Weg sei richtig gut angenommen worden, an Karfreitag und an Ostern seien ganze Pilgerscharen abgegangen. Sie glaubt an eine ähnliche gute Resonanz, zumal es derzeit viel Freude bereiten kann, durch ein verschneites Donnstetten zu gehen – vielleicht auch vorbei an der Hüle mit einer Eisschicht.
Festhalten möchten die Pfarrerinnen Annedore Hohensteiner und Cornelia Holder an der traditionellen Waldweihnacht am vierten Adventssonntag, 19. Dezember, um 14 Uhr an der Sieben-Schwaben-Hütte in Richtung Skilift und Schlatterhöhe. Bei der Feier auf der großen Waldwiese sei viel Platz, die Gottesdienst-Besucher könnten Abstand halten, meint die Pfarrerin.