Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Erster „Coole-Schule-Automat“steht bald in Heroldstatt
Die Stüwer GmbH wird den Automaten nach den Weihnachtsferien aufstellen – Regionale Produkte sind zu haben
HEROLDSTATT - Nach den Weihnachtsferien wird der erste landesweite „Coole-Schule-Automat“der Heroldstatter Firma Stüwer aufgestellt: natürlich an der Schule in Heroldstatt. Der Automat ist eine leichte Abwandlung des „Regiomaten“und enthält natürlich regionale Produkte wie frisches Obst, Direktsäfte und Frischmilch. Mit einem Vitaminstick mit Tagesflatrate können die Schüler und Schülerinnen ihren „coolen Automaten“bedienen. Geschäftsführer Stefan Stüwer hat diesen unlängst dem Heroldstatter Gemeinderat vorgestellt.
Er ist 1,90 Meter hoch, 80 Zentimeter breit und 97 Zentimeter tief mit variablen Fächern mit der Aufschrift „Heroldstatt ist doch sonnenklar“, der im Januar an der Grundschule in Heroldstatt Einzug nehmen wird. Dann dürfen sich die derzeit 104 Schülerinnen und Schüler und die Lehrerinnen den „Coole-SchuleAutomat“in Betrieb nehmen, dem sich dann verschiedene regionale Produkte entnehmen können. „Das erste Modell soll natürlich in der Heroldstatter Schule stehen, dort wo ich auch schon die Schulbank drückte“, sagt er.
Ziel von Geschäftsführer Stefan Stüwer ist es, in den rund 5000 Bildungseinrichtungen im Lande den „Coole-Schule-Automat“zu installieren, den es je nach Modell und Ausführung zwischen 13 000 und 18 000 Euro zu kaufen gibt. Und ein weiteres Ziel ist: Der neue Regiomat soll Äpfel und Vitamine sowie gute Säfte und Milch in die Schulen bringen. Stüwer hofft, dass der neue bunte Regioautomat die Schulen erobern wird. Er ist farbenprächtig und kann unterschiedlich mit Bildern gestaltet werden, die die Schüler ansprechen sollen. Beispielsweise hätten 300 Äpfel sowie 300 Saftpackungen und 120 Milchpackungen in dem Automaten Platz. Theoretisch ist es möglich, bis zu 40 unterschiedliche Produkte unterzubringen.
Stefan Stüwer stellte unlängst Heroldstatts Gemeinderäten kurz sein Unternehmen vor, ehe er auf seine neueste Idee und Erfindung einging und seine Hintergedanken erläuterte: Immer mehr Obstbauern, vor allem im Bodenseeraum, wollen langfristig die Produktion einstellen. Dem gelte es entgegen zu steuern, es gelte ihnen bei der Vermarktung zu helfen. Statt Obst auf langen Wegen quer durch Europa zu beziehen, sollten vorrangig regionale Produkte zum Kauf angeboten werden, etwa Äpfel, Birnen, Erdbeeren oder Kirschen aus der Region und nicht weit her vom Ausland. Auch Säfte und Milch aus der Heimat sollen in dem neuen Regioautomaten an Schulen Platz finden.
„Viele haben vergessen, dass wir in der Heimat sehr gute Produkte haben“, unterstrich Stüwer. „Wir müssen wieder auf Regionalität setzen“, ergänzte er und ließ wissen, dass manche Lebensmittelprodukte in Europa oft bis zu 800 Kilometer durch die Lande gekarrt werden, bis sie beim Verbraucher ankommen. Das dürfe nicht mehr sein, da könne ein Beitrag in Sachen Klimawandel geleistet und viel CO2 eingespart werden. Stefan Stüwer sprach von einem „CO2-neutralen Saft“, dem die Zukunft gehören müsse. Ferner verwies er auf „gesundes, nahrhaftes, vitaminreiches Obst aus der Region“, das den Schülern über den neuen Regioautomaten angeboten werden soll. „So können wir Regionalität und Gesundheit zusammenbringen“, meinte der Firmenchef.
Hin zu Landwirten sowie Obstund Gemüsebauern möchte Stefan Stüwer die Kinder und Jugend von heute bringen, vor allem in den Städten. Dazu kann er sich Projekttage vorstellen. „Die Schüler sollen sehen und lernen, wo die Milch herkommt und wie Säfte hergestellt werden. Sie könnten auch bei den Ernten mithelfen und so neue Erfahrungen sammeln, erklärte er. Unterricht im Stall, auf Apfelwiesen, in Gemüsegärten oder in einer Mosterei wünscht er sich. Kinder und Jugendliche sollen einen Bezug zu den Produzenten aufbauen und sie kennenlernen.
Zu dem Automaten gehört ein sogenannter Vitaminstick, der wie eine Geldkarte seitens der Eltern mit einem bestimmten Betrag aufgeladen werden kann. So sei sichergestellt, dass die Schüler mit dem Guthaben nur gesunde Lebensmittel aus dem Regioautomaten beziehen, der auch mit Salat oder anderen Lebensmitteln bestückt werden könne. Eltern, Lehrer und Landwirte möchte Stüwer bei seinem neuen Projekt mit ins Boot nehmen. „Sie müssen mitziehen hin zur Regionalität“, weiß er.
Bürgermeister Michael Weber zeigte sich sehr angetan von der Idee und dem neuen Vorhaben der Heroldstatter Firma Stüwer Automaten GmbH. Dank des „Coole-Schule-Automaten“würden die Schüler den Wert der regionalen Produkte erkennen. Er freute sich, dass der erste Automat in dieser Baureihe in der Heroldstatter Grundschule seinen Platz findet. Schulleiterin Daniela WeigelManz wie auch Betreuungsleiterin Jutta Wagner fanden lobende Worte für den „Coole-Schule-Automaten“und bedankten sich beim Gemeinderat wie bei der Gemeindeverwaltung für die Anschaffung. Der Automat könne den Kindern täglich eine zusätzliche gesunde Ernährung liefern. Auf gesundes Essen werde an der Heroldstatter Schule wert gelegt, auch beim Mittagstisch.
Den Regiomat „Coole Schule“stellt die Firma Stüwer Automaten für 17 750 Euro auf. Rund 70 Prozent der Anschaffungskosten werden bezuschusst. Die Anschaffung war auch deshalb möglich, weil die Gemeinde Heroldstatt insgesamt Fördermittel aus dem „Beschleunigungsprogramm Ganztagsbetreuung“in Höhe von 170 911 Euro für ihre Grundschule erhält.