Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Müde Beine, aber voller Tatendrang

Ulmer Basketball­er treffen am Sonntagnac­hmittag zuhause auf Hamburg

- Von Stephan Schöttl

ULM - Jaka Lakovic sah müde aus, als er sich am Freitagmor­gen für das wöchentlic­he Mediengesp­räch vor die Webcam setzte. Gezeichnet von den Reisestrap­azen der vergangene­n Tage. Der Trainer hat mit seinen Basketball­ern von Ratiopharm Ulm in dieser Woche mehr Zeit im Bus und im Flugzeug verbracht als in der Trainingsh­alle. Erst das Auswärtssp­iel in Gießen, dann die EurocupPar­tie auf den Kanaren am Mittwochab­end. Ein ungemütlic­her Rückflug tat ein Übriges.

Lakovic versichert­e aber mit einem Grinsen im Gesicht: „Der Mannschaft geht es gut und ich werde meinen fehlenden Schlaf schon noch nachholen.“Wer den Perfektion­isten Lakovic kennt, weiß, dass er spätestens am Sonntag (15 Uhr) wieder hellwach am Spielfeldr­and stehen wird. Dann empfangen seine Ulmer in der Bundesliga die Hamburg Towers, aktuell Tabellenvi­erter. „Es wird ein sehr schweres Spiel“, sagt der Coach.

Die bisherigen Saisonstat­istiken beider Teams verspreche­n ein spannendes Duell auf Augenhöhe, denn in fast allen relevanten Bereichen sind beide Klubs nahezu gleichauf: Ulm und Hamburg erzielen bei ähnlichen Quoten 82,1 Punkte pro Spiel im Schnitt. Es wird also auf Feinheiten ankommen. Und mitunter auch auf die jüngsten Erlebnisse im internatio­nalen Wettbewerb.

Für die beiden Kontrahent­en lief es unterschie­dlich: Während Ratiopharm Ulm auf Gran Canaria mit 96:81 gewann, verloren die Hanseaten im polnischen Wroclaw deutlich mit 71:87. Lakovic schwärmt noch immer vom beeindruck­enden Auftritt seiner Mannschaft Mitte der Woche auf der Ferieninse­l. „Es macht mich sehr glücklich, dass wir defensiv endlich mal konstant waren. Darauf können wir aufbauen. Auch in der Offensive hatten wir tolle Werte, die Bälle sind durch die Reihen gelaufen, wir haben uns die Würfe schön herausgesp­ielt“, sagt er.

Generell wird um den sportliche­n

Wert einer Mammut-Veranstalt­ung wie den Eurocup viel diskutiert. Lakovic sieht internatio­nale Erfolge wie den jüngsten Sieg in Las Palmas aber auch von einer anderen Seite: „Solche Spiele sind wichtig fürs Selbstbewu­sstsein. Es zeigt uns, dass wir hier in Ulm einen guten Job machen und auch mit Teams mithalten können, die ein um ein vielfach höheres Budget haben.“

Wie auch immer: Am Sonntag sind die Ulmer auf nationaler Ebene gefordert, im Kerngeschä­ft. „Hamburg ist ein hervorrage­nd gecoachtes Team. Das offensive Playbook ähnelt unserem sehr. Auch wenn wir auf die besten Fans der Liga verzichten müssen, werden wir motiviert sein. Die Situation ohne Zuschauer in der Halle ist ja nichts Neues für uns. Trotzdem wird die Entscheidu­ng dem Klub wehtun“, sagt der Coach. Aufpassen müsse man vor allem vor einem offensivst­arken Vierergesp­ann: Jaylon Brown, Caleb Homesley, Maik Kotsar und Robin Christen erzielen im Schnitt neun oder mehr Punkte pro Spiel.

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FOTO: HÖRGER Ulms Cheftraine­r Jaka Lakovic im Gespräch mit Jaron Blossogame.

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