Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Drei Männer für Sex mit 13-Jähriger verurteilt
Sie müssen nicht ins Gefängnis
NEU-ULM (mru) - Vor dem Jugendschöffengericht in Neu-Ulm mussten sich drei Angeklagte im Alter von 17, 20 und 36 Jahren verantworten. Ihnen wurde sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen.
Die Männer hatten 2020 mehrfach Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen, das erst 13 Jahre alt war. Nun sind sie verurteilt worden. Der Prozess fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie Amtsgerichtsdirektor Alexander Kessler mitteilte, wurde der älteste der Angeklagten zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Er muss 8000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Der 17-Jährige und der 20-Jährige wurden nach Jugendstrafrecht zu Geldauflagen in Höhe von 800 und 3000 Euro verurteilt. Die Angeklagten hätten die Vorwürfe eingeräumt. Dadurch musste das heute 15-jährige Mädchen nicht aussagen. Die Handlungen
seien einvernehmlich erfolgt. „Es gab keinen Zwang, keine Gewalt“, so Kessler. Das Mädchen habe die Treffen mit initiiert. Es habe mit jedem der Angeklagten, die nichts miteinander zu tun hatten, eine Beziehung gehabt. Gleichwohl handelte es sich um Straftaten, da das Mädchen unter 14 Jahre alt war.
Der Jüngste, der zum Tatzeitpunkt 16 war, wurde in 20 Fällen verurteilt. Er soll mit dem Opfer auch Nacktbilder ausgetauscht haben. Daher machte er sich auch wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften strafbar. Die anderen Männer waren volljährig, weshalb sie wegen schweren sexuellen Missbrauchs verurteilt wurden. Die Taten fanden an verschieden Orten im Kreis Neu-Ulm statt. Sie wären möglicherweise nie ans Licht gekommen, wenn nicht ein Video im Internet aufgetaucht wäre. Als das Mädchen das entdeckte, ging es zur Polizei.