Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Mindestens drei Tote nach mutmaßlicher Gasexplosion
Mehrere Gebäude in sizilianischer Kleinstadt zerstört – Zwei Frauen konnten lebend gerettet werden
ROM (AFP) - In der sizilianischen Stadt Ravanusa sind mehrere Gebäude von einer schweren Explosion zerstört worden, dabei wurden nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens drei Menschen getötet. Zwei Frauen konnten lebend geborgen werden, sechs weitere Menschen wurden am Sonntag noch vermisst. Auch Stunden nach dem Unglück am Samstagabend war unklar, wie viele Gebäude bei der Explosion einstürzten. Als Ursache vermuteten die Behörden ein Gasleck.
Die im Süden der italienischen Insel gelegene Kleinstadt mit ihren rund 11 000 Einwohnern wurde am Samstag gegen 20.30 Uhr von der heftigen Explosion erschüttert. Fernsehbilder vermittelten einen ersten Eindruck von dem Ausmaß der Zerstörung: Mitten im Zentrum von Ravanusa klaffte eine mit Betonschutt bedeckte riesige Lücke, die angrenzenden Gebäude waren beschädigt und teilweise verkohlt. In den Trümmern suchten Rettungskräfte mit Spürhunden verzweifelt nach Überlebenden.
Wie viele Gebäude zerstört wurden, war am Sonntag zunächst unklar. In ersten Berichten war von einem eingestürzten mehrstöckigen Wohnhaus die Rede, später berichtete der sizilianische Zivilschutz auf seiner Internetseite von vier betroffenen Gebäuden. Örtlichen Medien zufolge waren bis zu zehn Gebäude betroffen.
Auslöser der Explosion war nach Angaben von Feuerwehrchef Giuseppe Merendino vermutlich ein Gasleck. „Wahrscheinlich hat sich Gas in einem Hohlraum angesammelt. Diese
Gasblase könnte dann einen zufälligen Auslöser gefunden haben: ein Auto, einen Aufzug oder ein Elektrogerät“, so Merendino. Die Behörden leiteten Ermittlungen ein.
Die „riesige Druckwelle“durch die Explosion war noch in hundert Metern Entfernung zu spüren, wie Zivilschutzchef Salvatore Cocina berichtete. Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung kamen die Bergungsmannschaften bei ihrer Suche nach Überlebenden nur langsam voran. „Alles ist extrem schwierig, weil die Gebäude ineinander gestürzt sind und die Trümmer sich überlagern“, sagte Feuerwehrchef Merendino.
Die beiden lebend geborgenen Frauen waren noch von den Spürhunden entdeckt worden. Seitdem hätten die Hunde aber nicht mehr angeschlagen.