Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Bilder von Wald und Vögeln
Der Kunstverein Biberach eröffnet die Ausstellung „Naturraum“
BIBERACH (sz) - Trotz schlechter Wetterbedingungen und strenger Corona-Auflagen haben kürzlich doch einige kunstinteressierte Menschen den Weg ins Komödienhaus am Viehmarktplatz gefunden, um die Kunst von Sibylle Möndel aus Kornwestheim bei der Ausstellungseröffnung kennenzulernen.
Nach der Begrüßung von Jürgen Haselwander, der zusammen mit Inge Rau, stellvertretende Vorsitzende des Biberacher Kunstvereins, die Ausstellung vorbereitet hatte, und der Einführung in das Werk durch den Kunsthistoriker und Geschäftsführer des Künstlerbunds Baden-Württemberg, Clemens Ottnad, konnten die Besucherinnen und Besucher die an dem Abend anwesende Künstlerin über ihre Themen, Arbeitsweisen und andere Details ihrer Kunst befragen. Sibylle Möndel gab der Ausstellung den Titel „Naturraum“. Aus ihrem umfangreichen Bilderbestand hat sie die drei Werkgruppen Vogelformation, Metamorphosen und Netzwerk Wald zusammengestellt. Ein ergänzendes Einzelwerk trägt den Titel „Wegwärts“.
Beachtenswert ist die interessante
Hängung, die auf die Architektur des Raums eingeht. Besonders deutlich wird dies an der Fensterfront des Komödienhauses. Die in verschiedenen Formaten gestreut angebrachten Vogelbilder sollen, nach Aussage der Künstlerin, wie eine Membran zwischen innen und außen wirken. Das Netzwerk Wald ist eine Aneinanderreihung von fragmentarischen Waldbildern, die wie ein Wandfries gehängt wurden. Damit will sie den Wald als Sehnsuchtsort infrage stellen. In der Bilderreihe Metamorphosen löst sie Naturstrukturen in strichcodeähnliche Farbfelder auf. Die Bühne gibt den Bildern eine tatsächliche Bühne.
Bemerkenswert sind die Arbeiten auch aufgrund der angewandten Technik. Abstrakte Untergründe in gestischer, farblich zurückhaltender Malerei auf Leinwand, überdruckt sie mit ihren Motiven im Siebdruckverfahren. So verdichtet sie das Bildgeschehen und erzeugt spannende Nahund Fernwirkungen.
Das nächste Mal führt die Künstlerin am Sonntag, 9. Januar, um 16 Uhr durch die Ausstellung. Ansonsten ist die Ausstellung wie folgt geöffnet: Mittwoch bis Freitag 14 bis 17 Uhr, Wochenende und Feiertag von 11 bis 17 Uhr. Geschlossen am 24./25./31. Dezember sowie am 1. Januar.