Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Berghüler Wald in gutem Zustand
Über ein gutes Jahr spricht Förster Manfred Dupke in der Gemeinderatssitzung
BERGHÜLEN - Wie so viele Gemeinden müssen sich auch die Berghüler Gedanken machen, wie ihr Wald in Zukunft aussehen soll. Einen Überblick über den aktuellen Zustand des Gemeindewaldes sowie einen ersten Ausblick über dessen Zukunft erhielten die Gemeinderäte kürzlich in ihrer Sitzung von Förster Manfred Dupke.
Insgesamt lässt sich schon einmal sagen, dass der Berghüler Wald in einem guten Zustand ist und die Ergebnisse im Jahr 2021 sogar besser als erwartet ausfielen, was besonders an den guten Holzpreisen lag.
Der ursprünglich vorgesehene Holzeinschlag wurde lediglich um 10 Festmeter übertroffen und beträgt in diesem Jahr 760 Festmeter. Der prognostizierte Verlust in Höhe von 2400 Euro trat dadurch nicht ein. Stattdessen schlägt ein deutlicher Gewinn zu Buche: Die aktuellen Planungen gehen von einem Überschuss in Höhe von etwa 13500 Euro aus.
Während der Vegetationsphase wirkte sich der viele Regen positiv aus. „Im März war das besonders für Neupflanzen gut. Der Wald hat sich in dieser Zeit gut entwickelt und die Bäume standen grün und saftig da“, berichtete Förster Manfred Dupke.
Dennoch sei in den letzten Jahren durch die heißen Sommer sowie verschiedene Schädlinge wie den Borkenkäfer viel Schadholz entstanden, was sich auf dessen Verkaufswert auswirkte. Dazu erläuterte Manfred Dupke: „Dennoch bin ich sehr zufrieden, da die Schäden durch den Borkenkäfer dennoch sehr niedrig sind.“
Die Preise für Nadelhölzer gingen aus verschiedenen Gründen durch die Decke, wie Dupke erörterte. Zum einen hatte der Borkenkäfer aufgrund der Witterung einen schlechten Start und im Sommer gab es aufgrund der hohen Nachfrage einen Preisanstieg auf 120 bis 130 Euro pro Festmeter. In der Zeit sei auch viel Holz in der ganzen Europäischen Union exportiert worden. Für die heimischen Zimmerleute hatte das wiederum den Nachteil, dass sie teilweise ohne Holz dastanden. Ein weiterer Grund für diese Problematik sei auch der Konflikt zwischen den USA und ihrem Nachbarland Kanada gewesen: Der Präsident Donald Trump hatte angekündigt, auf kanadische Weichholz-Importe einen Strafzoll von 20 Prozent zu erheben. Das habe außerdem zu einem Auf und Ab der Holzpreise geführt.
Noch sei die Fichte ein dominanter Baum, der das Bild des Berghüler Gemeindewaldes prägt. Der Nadelbaum ist jedoch mit einem hohen Risiko verbunden, da er empfindlich auf Umweltbedingungen sowie Sturmschäden reagiert. Deshalb ist es eine große Frage, wie es künftig mit dem Anbau der Fichte weitergehen soll.
Diese und weitere Fragen über die Zukunft des Berghüler Waldes werden auch noch einmal im kommenden Jahr für die Gemeinderäte ein Thema sein, dem sie sich widmen müssen: Das Jahr 2021 ist das letzte in der Forsteinrichtungsperiode. Dazu soll es im kommenden Jahr auch eine Führung im Gemeindewald vor Ort geben. „Dann geht es um die Neuaufstellung und was hier in den nächsten Jahren passieren soll“, so Förster Dupke.
Bürgermeister Bernd Mangold wollte gerade in diesem Zusammenhang schon einmal wissen, was in der Zukunft wichtig sein wird und welche Rolle hierbei auch der Klimawandel spielen wird. Manfred Dupke erklärte dazu: „Seit einigen Jahren wird auch die Douglasie verstärkt angebaut, die bisher wenig Probleme mit Schädlingen hat. Auch sehr gut geeignet ist die Weißtanne, die tiefer wurzelt.“Es werde kein einfaches Unterfangen. Damit der Berghüler Gemeindewald auch in Zukunft in einem guten Zustand ist, sei es wichtig, für eine große Vielfalt beim Bestand zu sorgen.
Ein Lichtblick seien jedoch die Jungbäume, die leichter mit einer schwierigen Situation wie längerer Trockenheit klar kämen. „Um die Buche mache ich mir beispielsweise gar keine Sorge. Jedoch geht der Fichtenbestand zurück. Deshalb wird in Zukunft eine Mischung aus heimischen und anderen Nadelbäumen besonders wichtig sein“, erklärt Dupke.
Den Betriebsplan 2022 legte Manfred Dupke ausführlich dar. Dieser sieht einen Holzeinschlag von 710 Festmetern vor. Der Gemeinderat stimmte einstimmig dem Betriebsplan 2022 zu, nachdem die Planungen von Förster Manfred Dupke ausführlich vorgestellt wurden. Diese sehen einen Holzeinschlag von 710 Festmeter vor und es wird mit einem positiven Ergebnis in Höhe von rund 4500 Euro gerechnet. Der Gemeinderat stimmte am Ende von Förster Dupkes Erläuterungen einstimmig dem Betriebsplan 2022 zu.