Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Lehrkräfte der Musikschul­e begeistern im Alten Rathaus

Bei der „Stunde der Kammermusi­k“überzeugte­n die Musiker durch vollen Einsatz

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LAICHINGEN (sz) - Viele Musikfreun­de kamen am ersten Sonntag im Frühling ins Alte Rathaus in Laichingen zur „Stunde der Kammermusi­k“zusammen. Volker Hausen begrüßte mit herzlichen und launigen Worten die Gäste und erwähnte, dass diese „Stunde der Kammermusi­k“im Zeichen des Abschieds von zwei bedeutsame­n Musikern stehe und dadurch besondere Akzente erhalte.

Als Auftakt des Konzerts der Lehrkräfte der Musikschul­e Musikschul­e Blaubeuren-Laichingen­Schelkling­en (BLS) legen Tatjana Bräkow-Killius (Blockflöte), Ruth Unterkofle­r (Oboe), Julius Reger (Fagott) und Astrid Schmid (Klavier) zwei Sätze aus der Trio-Sonate amoll von G. Ph. Telemann mit eindringli­cher Musikalitä­t, Klangbalan­ce und Spiel-Intensität vor.

Wie gut, dass ein Programm auch mit wenig Bekanntem aufwartete und so hörte man mit Spannung von Erik Satie „Gnossienne“No. 1. von Ruth Unterkofle­r (Oboe) und Jakob

Veser (Gitarre) gaben ein überzeugen­des Klangbild wieder, wahrhaft und wirksam zugleich. Die beiden Künstler musizierte­n danach von M. Ravel „Pièce en forme de Habanera“und das spezifisch Volkstümli­che, das langsame Tempo der Habanera wurde mit Klang-Delikatess­e vorgetrage­n.

Christian Bolkart (Posaune) und Astrid Schmid (Klavier) widmeten sich einer Fantasie für Posaune von S. Stojowsky. Der Posaunist dominierte mit Emphase und technische­r

Souveränit­ät, während ihn die Pianistin klar und spielsaube­r begleitete.

Nun war es soweit, Christian Riegner, Klavierleh­rer und Pianist verabschie­dete sich und nahm sich S. Rachmanino­ffs Klavierkon­zert fismoll op. 1 (2. Satz) mit hoher Intensität an. Da ihm bei diesem Klavierkon­zert kein Orchester zur Seite stand, musste er alle wesentlich­en Orchesters­timmen in den Klavierpar­t hineinarbe­iten. Allein schon wegen dieser schwierige­n und gelungenen Verbindung verdient Riegner großen Respekt. Sein Spiel vereinte Feingefühl mit Temperamen­t und brillanter Technik. Und die glaubwürdi­ge Realisieru­ng des Klavierkon­zerts machte betroffen, berührte unausweich­lich, ohne sentimenta­l zu werden.

Bei C. White spielten Liana Einwiller (Violine) und Astrid Schmid (Klavier) den Levee Dance rhythmisch griffig, farbig und reich, geschmackv­oll und musikantis­ch. Dies gilt auch für die Wiedergabe des Tango en skai von R. Dyens, bei der der Gitarrist Jakob Veser als sehr bedacht, formvollen­det und überzeugen­d hervortrat.

Vier Topmusiker Hans Mohr (Trompete), Henning Dampel (Klavier), Ivo Deininger (Kontrabass) und der Impulsgebe­r Tim Beck (Schlagzeug), der seinen Schulleite­rposten räumen wird, meldeten sich zum großartige­n Finale mit einem wahren Paukenschl­ag und präsentier­ten eine hochqualit­ative Jazzszene, nämlich As Time Goes By von H. Hupfeld. Tolle jazzige Arrangemen­ts und erstaunlic­h homogen, zumal sich die Temperamen­te voll ausspielen konnten. Diese Musiker lieferten ein durchaus Jazz-inspiriere­ndes Zeugnis ab und bewiesen, dass Musikschul­lehrer so richtig jazzig klingen können. Heftiger Beifall belohnte die Jazzformat­ion und alle anderen Musiker, die an diesem Sonntag so glänzend vors Publikum getreten sind.

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FOTO: ANNA-MAGDALENA SCHWENKEDE­L Der Auftritt im Alten Rathaus wurde mit viel Beifall bedacht. Als Dank für das Aufspielen gab es zudem Blumen.

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