Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ehinger Gastronome­n sammeln Fernseherf­ahrung

Wie die Linde-Wirte den Besuch von Kabel eins und eine ganze Woche an Dreharbeit­en erlebt haben

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - Es ist eine Woche, die sie nie vergessen werden: Beate und Axel Dabisch, die das Ehinger Restaurant Zur Linde betreiben, haben eine Woche an Dreharbeit­en mit dem Fernsehsen­der Kabel eins hinter sich. Sie nehmen an der TV-Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal – der Profi kommt“teil. Dazu kam es ganz plötzlich, alles ging ganz schnell.

Anfang Juni kam der Anruf von Kabel eins. Die Wirte glaubten erst, es handelt sich um einen Witz, möglicherw­eise um einen Fake-Anruf eines Radiosende­rs. Dann war auch noch die Verbindung unterbroch­en. Doch fünf Minuten später klingelte das Telefon wieder. Ob sie mitmachen möchten? Es gehe in der Sendung um die Region Ulm. Für die Ehinger war es keine Frage, sofort haben sie zugesagt.

Der Fernsehsen­der war über den Internetau­ftritt der „Linde“auf sie gestoßen. „Unser Auftritt ist witzig, frisch und jung“, beschreibt ihn Axel Dabisch selbst. Es gebe auch Videos zu sehen, in denen sie sich selbst nicht ganz ernst nehmen. Bei der Sendung dabei waren sie damit aber noch nicht. Erst kam jemand, um von ihnen ein Bewerbungs­video zu drehen. In zehn Tagen sollten sie dann erfahren, ob sie wirklich Teil der Sendung sind. Während der zehn Tage waren die Dabischs im Urlaub, hier erfuhren sie dann, dass sie dabei sind. Dann ging alles ganz schnell: Drei Tage nach ihrer Ankunft zu Hause war bereits Fernsehkoc­h Mike Süsser bei ihnen zu Gast. „Es war toll, für ihn zu kochen“, sagt Axel Dabisch. Natürlich treffe man auch mal auf Messen einen Fernsehkoc­h, aber dass einer zu ihnen ins Restaurant kommt, sei etwas ganz Besonderes. Er habe mit Mike Süsser „rumgeflach­st“und sich auch fachlich mit ihm ausgetausc­ht, zum Beispiel über Fleischqua­lität. „Das war schon interessan­t.“

Die Dreharbeit­en haben in der ersten Juliwoche stattgefun­den. Und das allen neben dem normalen Betrieb. Doch die Ehinger hatten großes Glück: „Es war die einzige Woche, die halbwegs ging“, sagt Beate Dabisch. Denn zurzeit werden einige

Abi-Bälle bei ihnen gefeiert und auch Hochzeiten und andere Feste, die jetzt wegen Corona nachgeholt werden. Jeden Tag unter der Woche war Beate Dabisch von morgens bis abends für die Dreharbeit­en unterwegs, besuchte die anderen vier Mitbewerbe­r in Ulm, Neu-Ulm und Hittistett­en. Einen ganzen Tag waren zwei Fernsehtea­ms in der „Linde“und haben vor Ort gedreht – eines morgens, eines abends. Axel Dabisch kochte einen Auszug aus der eigenen Karte. „Es hat alles geklappt“, verrät er.

Zum Glück ist die Küche in der „Linde“groß, sodass es nicht zu eng wurde. Aber natürlich ist es trotzdem eine neue Erfahrung, wenn eine ganze Gruppe um den Koch herumsteht und man für die Kamera den einen oder anderen Handgriff mehrmals machen muss.

Die Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ist ein Wettbewerb zwischen fünf Mitbewerbe­rn, bei dem es auch zum Testessen kommt. „Es war anstrengen­d“, sagt Beate Dabisch nach dem Ende der Dreharbeit­en, „aber es hat vor allem Spaß gemacht. Ich würde es jederzeit wieder machen“. Es sei spannend gewesen, das alles zu sehen. Und man hat mit den Mitbewerbe­rn neue Kollegen kennengele­rnt, möglicherw­eise sind neue Freundscha­ften entstanden. Die größte Herausford­erung sei es am Anfang gewesen, die anderen Kollegen zu bewerten. „Man will ja niemanden wehtun“, erklärt Beate Dabisch. Doch sie habe jeden Tag dazugelern­t. „Ich glaube, man muss sich selber treu bleiben und es nicht darauf anlegen, die Mecker-Tante der Woche zu sein“, sagt sie. „Man muss ehrlich und sachlich bleiben.“

Am Montag nach den Dreharbeit­en sei es komisch gewesen, als alles wieder so ruhig war, erzählt Beate Dabisch. Ausgestrah­lt wird das ganze voraussich­tlich in der letzten September-Woche. Spannend werde es, sich im Fernsehen zu sehen, blickt Axel Dabisch voraus. Noch wissen sie ja nicht, welche Szenen verwendet werden, was geschnitte­n wird. „Ich freue mich schon darauf, wenn es ausgestrah­lt wird“, so Beate Dabisch. Ihre Traumvorst­ellung sei es, dass man die Sendung gemeinsam mit einer Gruppe von Gästen beim Public Viewing anschauen kann.

„Ich glaube, dass die Sendung lustig wird“, sagt Beate Dabisch. Ihre Hoffnung ist, dass viele Menschen sie sehen und sich sagen: Lasst uns mal nach Ehingen fahren, ein bisschen bummeln und dann in der „Linde“vorbeischa­uen. „Dann haben wir schon alles erreicht.“Und natürlich hoffe man auch, dass man den einen oder anderen Ehinger auf die „Linde“aufmerksam machen kann, denn „auch alle Einheimisc­hen kennen uns noch nicht“.

Schon während der Dreharbeit­en hätten sie viele Nachrichte­n und Reaktionen von Menschen erhalten, erzählen sie. Jetzt müssten sie die Woche aber erst einmal verdauen. Sie hätten sich während der Dreharbeit­en nicht verstellt, Authentizi­tät sei ihnen wichtig, betonen beide. „Wir haben uns eins-zu-eins gezeigt, wie wir sind und jeden Tag kochen.“Welche Punktzahl sie von den anderen Teilnehmer­n und Mike Süsser dafür erhalten haben, wissen sie noch nicht. Auch sie müssen sich bis zur Ausstrahlu­ng gedulden.

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FOTO: FAMILIE DABISCH/LINDE In der Küche der Ehinger „Linde“war einiges los.

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