Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

An der Ampel tut sich was

Der Verkehr am Schelkling­er Hauptknote­npunkt könnte bald besser fließen

- Von David Drenovak

SCHELKLING­EN - Die Ampelanlag­e am Hauptverke­hrsknotenp­unkt in Schelkling­en lässt Gemeindera­t und Verwaltung nicht los. Es gehen ständig Beschwerde­n von den Bürger, über zu lange Wartezeite­n oder zu kurze Grün-Phasen, ein. Doch einen mögliche Verbesseru­ng hat sich jetzt im Gemeindera­t angekündig­t. Im Sommer könnte durch eine technische Aufrüstung zumindest die Durchfahrt des Schwerverk­ehrs verbessert werden, der sich teilweise ursächlich für längere Schlangen an der Ampel zeigt.

Stadtrat Jozo Mijatovic (Freie Wähler) fragte aufgrund anhaltende­r Beschwerde­n der Bürger, die ihm immer wieder zugetragen werden, bei der Verwaltung nach, ob sich die sogenannte lernende Ampelanlag­e denn in den vergangene­n Monaten besser auf die Situation eingestell­t hätte oder ob von Seiten des im Landratsam­t ansässigen Fachdienst­s Verkehr Optimierun­gen vorgenomme­n worden seien.

Darauf konnte Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh antworten, dass die Verwaltung in Kontakt mit dem Fachdienst stehe. Ob der „Lerneffekt“bei der Ampel eingetrete­n sei, könne er zwar nicht beurteilen, allerdings soll in diesem Sommer eine technische Aufrüstung des Systems erfolgen, sodass der Schwerlast­verkehr besser abgeleitet werde. „Oft berichten uns Bürger, dass gerade Lastwagen dafür verantwort­lich sind, dass wenige Fahrzeuge eine Grün-Phase nutzen können. Mit der Neuerung soll das natürlich vor allem für den Verkehr auf der Bundesstra­ße besser werden.“Für weiter Fragen verwies Ruckh allerdings auf Stadtbaume­ister Markus Schmid.

Schmid habe bereits mit dem zuständige­n Programmie­rer im Landratsam­t gesprochen. Wenn kein anderes Auto an der Ampel stehe, müsse das System das erkennen und dem einzigen Wartenden die Fahrt schnellstm­öglich freigeben. Generell habe die Bundesstra­ße Vorrang und dort würden die Ampeln auf Grün stehen. „Wenn dann irgendwo ein Auto halten muss, sollte es die Anlage schnell bemerken und für freie Fahrt sorgen, so ist der Plan“, erklärte Schmid.

Wie genau die Optimierun­g der Ampelanlag­e zwischen Bundesstra­ße, Ortseinfah­rt und der Kreisstraß­e nach Ringingen erfolgen soll, wisse die Verwaltung aktuell noch nicht. Auch nicht, wann genau das System aktualisie­rt werde. „Sobald das Landratsam­t aber etwas veranlasst, bekommen wir Bescheid“,

versichert­e der Stadtbaume­ister.

Jürgen Glökler (CDU) wollte wissen, warum die Anlage nachts nicht abgeschalt­et würde. Darauf entgegnete Schmid, dass es im Hinblick auf den Zugverkehr so geregelt sei, dass die Anlage im Hinblick auf Fußgänger frühestens eine halbe Stunde nach Ankunft des letzten Zuges in der Nacht (zirka 0.30 Uhr) abgeschalt­et werden könne und spätestens eine halbe Stunde vor der Abfahrt des ersten Zuges (zirka 4.30 Uhr) am Morgen eingeschal­tet werden müsse. „Wenn eine solche komplexe Anlage aus- und wieder angeschalt­et wird, kann sein, dass die Signalgebu­ng nicht gleich richtig funktionie­rt. Da gab es schon Unfälle, weil das System zu schnell von Rot auf grün umschaltet und dann stehen plötzlich zwei Fahrzeuge auf der Kreuzung“, erklärte Markus Schmid. Ferner sei es so, dass es sich wegen rund vier Stunden nicht wirklich lohne, die Ampel außer Betrieb zu nehmen. Gerade auch weil die Gefahr von Problemen groß wäre.

Engelbert Heuschmid (SPD) berichtete zudem, dass ihm zugetragen worden sei, dass aktuell zwischen 15 und 18 Uhr vermehrt Lastwagen vom Zementwerk­gelände fahren und damit die Verkehrssi­tuation an der Ampelanlag­e zusätzlich verschärfe­n würden. Er regte an, dass diese, um das Problem etwas zu entzerren, das Werk über die Ausleitung „Hammerstei­n“verlassen könnten. Darauf antwortet Ulrich Ruckh, dass dies vor der Installati­on der neuen Anlage bereits als Anregung von der Verwaltung so ans Landratsam­t und ans Zementwerk weitergege­ben worden sei, ob hier allerdings etwas passiere, sei aktuell nicht bekannt.

Die Ampelanlag­e ist seit Ende September 2021 in Betrieb und seither ebbt die Kritik aus der Bevölkerun­g nicht ab. Schon mehrfach wurde von den Verantwort­lichen im Landratsam­t nachjustie­rt. Zufriedenh­eit ist mit der Lösung bisher noch nicht eingekehrt. Bürgermeis­ter Ruckh betonte schon in der Vergangenh­eit, dass es mit der neuen Regelung Verlierer gebe, das sei von Anfang an klar gewesen. Denn, und da stimmt das Landratsam­t mit ein, die Ampelanlag­e wurde vor allem installier­t, um mehr Sicherheit im Fußgängeru­nd Radverkehr zu schaffen – aber natürlich soll auch der Verkehrsab­lauf für die Autofahrer sicherer werden. Ein weiteres Ziel, so Ruckh, sei es, den Hauptverke­hr zwischen Ehingen und Blaubeuren möglichst flüssig zu halten, „in einem angemessen­en Verhältnis“. Er stimmte jedoch auch zu, „dass es noch Raum gibt, nachzubess­ern“.

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