Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
An der Ampel tut sich was
Der Verkehr am Schelklinger Hauptknotenpunkt könnte bald besser fließen
SCHELKLINGEN - Die Ampelanlage am Hauptverkehrsknotenpunkt in Schelklingen lässt Gemeinderat und Verwaltung nicht los. Es gehen ständig Beschwerden von den Bürger, über zu lange Wartezeiten oder zu kurze Grün-Phasen, ein. Doch einen mögliche Verbesserung hat sich jetzt im Gemeinderat angekündigt. Im Sommer könnte durch eine technische Aufrüstung zumindest die Durchfahrt des Schwerverkehrs verbessert werden, der sich teilweise ursächlich für längere Schlangen an der Ampel zeigt.
Stadtrat Jozo Mijatovic (Freie Wähler) fragte aufgrund anhaltender Beschwerden der Bürger, die ihm immer wieder zugetragen werden, bei der Verwaltung nach, ob sich die sogenannte lernende Ampelanlage denn in den vergangenen Monaten besser auf die Situation eingestellt hätte oder ob von Seiten des im Landratsamt ansässigen Fachdiensts Verkehr Optimierungen vorgenommen worden seien.
Darauf konnte Schelklingens Bürgermeister Ulrich Ruckh antworten, dass die Verwaltung in Kontakt mit dem Fachdienst stehe. Ob der „Lerneffekt“bei der Ampel eingetreten sei, könne er zwar nicht beurteilen, allerdings soll in diesem Sommer eine technische Aufrüstung des Systems erfolgen, sodass der Schwerlastverkehr besser abgeleitet werde. „Oft berichten uns Bürger, dass gerade Lastwagen dafür verantwortlich sind, dass wenige Fahrzeuge eine Grün-Phase nutzen können. Mit der Neuerung soll das natürlich vor allem für den Verkehr auf der Bundesstraße besser werden.“Für weiter Fragen verwies Ruckh allerdings auf Stadtbaumeister Markus Schmid.
Schmid habe bereits mit dem zuständigen Programmierer im Landratsamt gesprochen. Wenn kein anderes Auto an der Ampel stehe, müsse das System das erkennen und dem einzigen Wartenden die Fahrt schnellstmöglich freigeben. Generell habe die Bundesstraße Vorrang und dort würden die Ampeln auf Grün stehen. „Wenn dann irgendwo ein Auto halten muss, sollte es die Anlage schnell bemerken und für freie Fahrt sorgen, so ist der Plan“, erklärte Schmid.
Wie genau die Optimierung der Ampelanlage zwischen Bundesstraße, Ortseinfahrt und der Kreisstraße nach Ringingen erfolgen soll, wisse die Verwaltung aktuell noch nicht. Auch nicht, wann genau das System aktualisiert werde. „Sobald das Landratsamt aber etwas veranlasst, bekommen wir Bescheid“,
versicherte der Stadtbaumeister.
Jürgen Glökler (CDU) wollte wissen, warum die Anlage nachts nicht abgeschaltet würde. Darauf entgegnete Schmid, dass es im Hinblick auf den Zugverkehr so geregelt sei, dass die Anlage im Hinblick auf Fußgänger frühestens eine halbe Stunde nach Ankunft des letzten Zuges in der Nacht (zirka 0.30 Uhr) abgeschaltet werden könne und spätestens eine halbe Stunde vor der Abfahrt des ersten Zuges (zirka 4.30 Uhr) am Morgen eingeschaltet werden müsse. „Wenn eine solche komplexe Anlage aus- und wieder angeschaltet wird, kann sein, dass die Signalgebung nicht gleich richtig funktioniert. Da gab es schon Unfälle, weil das System zu schnell von Rot auf grün umschaltet und dann stehen plötzlich zwei Fahrzeuge auf der Kreuzung“, erklärte Markus Schmid. Ferner sei es so, dass es sich wegen rund vier Stunden nicht wirklich lohne, die Ampel außer Betrieb zu nehmen. Gerade auch weil die Gefahr von Problemen groß wäre.
Engelbert Heuschmid (SPD) berichtete zudem, dass ihm zugetragen worden sei, dass aktuell zwischen 15 und 18 Uhr vermehrt Lastwagen vom Zementwerkgelände fahren und damit die Verkehrssituation an der Ampelanlage zusätzlich verschärfen würden. Er regte an, dass diese, um das Problem etwas zu entzerren, das Werk über die Ausleitung „Hammerstein“verlassen könnten. Darauf antwortet Ulrich Ruckh, dass dies vor der Installation der neuen Anlage bereits als Anregung von der Verwaltung so ans Landratsamt und ans Zementwerk weitergegeben worden sei, ob hier allerdings etwas passiere, sei aktuell nicht bekannt.
Die Ampelanlage ist seit Ende September 2021 in Betrieb und seither ebbt die Kritik aus der Bevölkerung nicht ab. Schon mehrfach wurde von den Verantwortlichen im Landratsamt nachjustiert. Zufriedenheit ist mit der Lösung bisher noch nicht eingekehrt. Bürgermeister Ruckh betonte schon in der Vergangenheit, dass es mit der neuen Regelung Verlierer gebe, das sei von Anfang an klar gewesen. Denn, und da stimmt das Landratsamt mit ein, die Ampelanlage wurde vor allem installiert, um mehr Sicherheit im Fußgängerund Radverkehr zu schaffen – aber natürlich soll auch der Verkehrsablauf für die Autofahrer sicherer werden. Ein weiteres Ziel, so Ruckh, sei es, den Hauptverkehr zwischen Ehingen und Blaubeuren möglichst flüssig zu halten, „in einem angemessenen Verhältnis“. Er stimmte jedoch auch zu, „dass es noch Raum gibt, nachzubessern“.