Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Trainer Taner Celik in der Rolle als „Edeljoker“
Dass man ein und das selbe Ergebnis in der Analyse auch gänzlich unterschiedlich bewerten kann, zeigte TSG Ehingen Trainer Taner Celik in dieser Woche: „Das 1:1 gegen Nusplingen am Sonntag hat mich noch geärgert, der Punktgewinn durch das 1:1 heute macht mich glücklich“, bilanzierte der Coach nach dem Abpfiff des Landesligaspiels gegen den TSV Eschach am Dienstagabend im heimischen Ehinger Stadion.
Eigentlich wollte Trainer Taner Celik dabei auf einen weiteren Einsatz als Spieler verzichten. Bereits am ersten Spieltag der Landesliga-Saison hatte der ehemalige Stürmer aufgrund der personellen Engpässe beim Aufsteiger sich in der 77. Minute gegen den TSV Trillfingen selbst eingewechselt. Kreislaufprobleme bei TSG-Stürmer Dominik Pikneev hatten damals für das verspätete Landesliga-Debüt von Taner Celik gesorgt. Am Dienstagabend agierte der Coach in der ersten Halbzeit auch noch in Freizeitkleidung am Spielfeldrand, erst in der Halbzeitpause schnürte Taner Celik seine Sportschuhe und streifte sich das TSG-Trikot mit der Nummer 61 über. Dadurch verpasste er auch die ersten
Minuten der zweiten Hälfte und damit auch den sehenswertesten Angriff der TSG Ehingen: TSG-Angreifer Thierno Diallo spielte seine Schnelligkeit aus, setzte sich auf der linken Außenbahn gut durch und passte scharf nach innen. Im Strafraum verfehlte Niklas Braun mit seinem Schuss allerdings knapp das gegnerische Gehäuse.
Nach 66 Minuten im Spiel gegen den TSV Eschach war dann der Moment gekommen, in dem sich Taner
angesichts der beschränkten Ehinger Auswechseloptionen selbst als „Edeljoker“ins Spiel brachte. „Ich hatte das Gefühl, dass ich von außen nichts bewirken und keinen großen Einfluss auf die Jungs und das Spiel nehmen kann“, kommentierte Taner Celik anschließend. Im Spiel bewirkte er anschließend einiges und stellte unter Beweis, dass der alte StürmerInstinkt noch da ist. In der 82. Minute stand Taner Celik goldrichtig und erzielte mit einer satten Volley-Abnahme aus rund sechs Metern den nicht unverdienten Ausgleichstreffer zum 1:1-Endstand. Nach dem Spiel schmunzelte Taner Celik: „Jetzt habe ich meinen Brüdern wieder etwas voraus“, nachdem er erst als letzter der Familie sein verspätetes Landesliga-Debüt als Spieler gegeben hatte.