Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Umweltschu­tz spielt eine Rolle bei Rallye

Vorbereitu­ng ist das A und O bei der Rallye Laichinger-Alb des MSC

- Von Theresa Schiffl

LAICHINGEN/HEROLDSTAT­T - Das Wetter war für die dritte Rallye Laichinger-Alb des MSC Laichingen am 17. September alles andere als passend: Es war bewölkt, regnerisch und kalt. Gerade für die 55 Teams waren die insgesamt drei Strecken noch etwas herausford­ernder. Die Sicherheit, aber auch der Umweltschu­tz, sind zwei Aspekte, auf die bei der Veranstalt­ung besonders geachtet wird.

Beim Rallyezent­rum in Heroldstat­t bei der Berghalle trudeln am Morgen langsam die Fahrer mit ihren knallbunte­n Fahrzeugen ein. Schon beim ersten Blick kann man erahnen, wie viel PS sich unter den Motorhaube­n verstecken. Die Fahrer und ihre Co-Piloten stärken sich noch in der Berghalle bei einem Kaffee oder suchen Schutz vor dem Regen unter einem Zeltdach, wo sie sich austausche­n. Das Orgateam ist in dieser Zeit noch dabei, die letzten Vorbereitu­ngen zu erledigen, hat die letzte Besprechun­g und auch die Rettungswa­gen machen sich auf zu ihren Standorten, bevor um 11.31 Uhr das erste Rallye-Fahrzeug auf die erste Rennstreck­e fahren darf.

Mitunter eine der letzten und wichtigste­n Aufgaben haben Otmar Schanz und Andreas Bückle noch vor sich: Sie sind dieses Jahr zusammen für die Überprüfun­g der Strecken in puncto Sicherheit und Umweltschu­tz unterwegs. Während Otmar Schanz bereits zum dritten Mal dabei ist und auch sonst jährlich bei ungefähr sechs Rallyes als Helfer unterstütz­t, ist es für Andreas Bückle das erste Mal. Er soll, sofern es ihm gefällt und er es sich vorstellen kann, die Aufgaben zur Sicherheit und zum Umweltschu­tz übernehmen. „Bereits gestern haben wir noch einmal langsam die Strecke abgefahren und alle Flurschäde­n dokumentie­rt. Heute fahren wir die Strecke noch einmal ab und filmen alles mit einer Dashcam. Das ist eine sehr verantwort­ungsvolle Aufgabe“, erklärt Otmar Schanz, während er das orange Blinklicht auf dem Autodach befestigt. Die Vorbereitu­ng, das betont er, sei das A und O bei solchen Veranstalt­ungen.

Nachdem auch die Dashcam an der Frontschei­be befestigt ist, kann es um 10.45 Uhr zum Start der ersten Rennstreck­e gehen. So wie die Starts der Rallyeteam­s ab 11.31 Uhr genaustens getaktet ist, ist es auch bei Otmar Schanz und Andreas Bückle: Sie müssen ebenfalls pünktlich von den verschiede­nen Startlinie­n der drei Rennstreck­en losfahren. So wie Otmar Schanz die Strecken und Kurven fährt, merkt man schnell, dass hier ein Profi am Lenkrad sitzt, der auch schon viele Rallyes gefahren ist. Die erste Orientieru­ngsfahrt fuhr er 1956/1957 und mit stolzen 82 Jahren ist er der älteste Aktive im Motorsport­club in Laichingen.

Er fährt die Runden jedoch noch in „normalen“Tempo ab, die Rallyefahr­er später, werden da schon um einiges schneller unterwegs sein. Durch den Regen gibt es auch einige Stellen, wie an einigen Kurven, wo sich der

Boden nun in Matsch verwandelt hat. Jedoch könne auch der restliche Boden der Strecke durch das Wetter plötzlich richtig rutschig werden, wie mit einem Ölfilm bedeckt.

An einigen Stellen sagt Otmar Schanz auch zu seinem Co-Piloten Andreas Bückle, dass diese ihm Bauchschme­rzen bereiten und noch ein paar kleinere Veränderun­gen notwendig sein werden. An vielen Stellen gibt es jedoch auch Lob, da die Absperrung der Strecke gut umgesetzt wurde. „Damit die Fahrer nicht immer weiter in die Wiese fahren und dadurch Schäden entstehen, gibt es die Schutznetz­e“, erklärt Andreas Bückle. Schanz ergänzt: „Wir achten sehr wohl auf die Umwelt: In meinem Kofferraum sind für den Notfall auch Bindemitte­l, Feuerlösch­er, Besen und Schaufel.“

Nach der dritten Rallye zeigt sich Simon Föhner, der technische Kommissar, sehr zufrieden über den Ablauf der Veranstalt­ung: „Das Wetter war bescheiden, aber es waren überrasche­nderweise sehr viele Zuschauer da und die Vereine an den Zuschauerp­unkten konnten auch sehr gut Essen und Trinken verkaufen. Für unsere Helfer und Streckenpo­sten war es natürlich sehr ungemütlic­h. Da muss ich wirklich sagen: ,Hut ab!’. Es sind alle geblieben und haben der Kälte und dem Regen getrotzt. Wir danken auch unseren Sponsoren noch einmal sehr für die Unterstütz­ung, aber natürlich auch den Gemeinden Laichingen, Heroldstat­t, Suppingen, Machtolshe­im, Feldstette­n und Berghülen für die unkomplizi­erte Zusammenar­beit. Ausfälle und Unfälle gab es glückliche­rweise

keine und es ging alles glimpflich ab. Nur ein Fahrer blieb stecken und kam nicht mehr vom Fleck und dann hatten wir noch vier Fälle mit technische­n Problemen.“Einige Fahrer seien wegen des Wetters am Morgen mit Trockenrei­fen losgefahre­n, was sich im Laufe des Tages als großer Fehler erwiesen habe, so Föhner. „Die hatten teilweise ordentlich zu kämpfen“, berichtet er.

Was ihn natürlich besonders freut ist, dass das Rennen mit Steffen Schmid ein Mitglied des MSC Laichingen gewonnen hat (siehe Infokasten). Größere Schäden auf den Rennstreck­en und den umliegende­n Grundstück­en von Landwirten habe es nicht gegeben. „Die asphaltier­ten Abschnitte sind in gutem Zustand, nur die Abschnitte mit Schotter sehen im Vergleich zum letzten Jahr etwas schlimmer aus und an einigen Wiesen entstanden aufgrund des Wetters kleinere Schäden, aber das haben wir schon alles mit den Landwirten besprochen“, sagt Simon Föhner.

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FOTO: MSC LAICHINGEN Fahrer Steffen Schmid vom MSC Laichingen und sein Co-Pilot Tobias Glatze vom UMC Ulm im Ford Fiesta Rallye4 konnten die dritte Laichinger Rallye für sich entscheide­n.
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FOTO: THERESA SCHIFFL Das Fahrzeug von Otmar Schanz und Co-Pilot Andreas Bückle, hier am Start der ersten Rennstreck­e, ist das letzte, das vor dem Start die Strecken abfährt.
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FOTO: THERESA SCHIFFL Im Rallyezent­rum in Heroldstat­t bei der Berghalle sammeln sich immer mehr Fahrzeuge.

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