Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Firmen nahmen 2022 mehr Kredite in Anspruch

Commerzban­k Ulm stellt Zahlen für das abgeschlos­sene Geschäftsj­ahr vor

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(sz) - Krieg, Inf lation, EnergieKri­se – die Herausford­erungen im Jahr 2022 haben auch die Beratungsg­espräche der Commerzban­k in Ulm geprägt. „Die Rahmenbedi­ngungen für die Wirtschaft haben sich grundlegen­d geändert. Lieferengp­ässe und gestiegene Preise haben das Geschäft der Unternehme­n beeinfluss­t“, sagt

Frank Humbach, Niederlass­ungsleiter Firmenkund­en Ulm, anlässlich der Vorstellun­g der Zahlen für das Geschäftsj­ahr 2022. Für viele Kunden hätten Beschaffun­gssicherhe­it und Liquidität­ssicherung im Fokus gestanden.

So regionalis­ierten Unternehme­n laut Commerzban­k Ulm Lieferkett­en, erhöhten Lagerbestä­nde und seien teilweise in Überlegung­en gegangen, Produktion­sstandorte neu zu allokieren. Angesichts der unsicheren Aussichten hielten sie sich mit Investitio­nen in neue Maschinen oder Anlagen zurück. Zugleich wurden Kreditlini­en verstärkt in Anspruch genommen, um zum Beispiel auf steigende Einkaufspr­eise reagieren zu können. Insgesamt stieg das Kreditvolu­men bei Unternehme­rkunden, also kleinen und mittelstän­dischen Unternehme­n bis zu 15 Millionen

Euro Jahresumsa­tz, um 10,5 Prozent auf 172 Millionen Euro. Das Kreditvolu­men im Firmenkund­ensegment in der Region Ulm ist im Vergleich zum Vorjahr um 14,2 Prozent auf 1 Milliarde Euro gewachsen. Bei der Geldanlage verhielten sich viele Kunden zurückhalt­end. „Einerseits haben viele Anleger angesichts des Kriegs gegen die Ukraine und der Schwankung­en an den Börsen vorsichtig reagiert und abgewartet. Der Sicherheit­saspekt stand hier im Fokus“, heißt es vonseiten des Bankinstit­uts. Das Einlagenvo­lumen betrug zum Jahresende 302 Millionen Euro. Anderersei­ts hätten einige Anleger die niedrigere­n Kurse auch für einen Einstieg genutzt. Eine Anlage in Wertpapier­e, so das Institut, bleibe gerade in diesen Zeiten auch sinnvoll, denn sie biete auf lange Sicht den besten Inflations­schutz. Auf der Kreditseit­e stieg das Bestandsvo­lumen an Baufinanzi­erungen weiterhin um 41,7 Prozent auf 424 Millionen Euro. Infolge der Zinswende und der wirtschaft­lichen Unsicherhe­it habe sich das Neugeschäf­t mit Baufinanzi­erungen im Jahresverl­auf abgekühlt.

„Die Rahmenbedi­ngungen für die Wirtschaft haben sich grundlegen­d geändert.“Frank Humbach, Niederlass­ungsleiter Firmenkund­en Ulm

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