Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So viele Oldtimer wie noch nie
Mehr als 8000 Auto-Fans kommen nach Dottingen und bestaunen die ausgestellten Klassiker
- Kaum zu glauben, mit welchen fahrbaren Untersätzen unsere Großväter und Väter einst durch die Gegend gefahren sind. Zehntausend Kubikzentimeter Hubraum und unzählige Pferdestärken gab es gestern den ganzen Tag über in Dottingen zu bewundern. Die zugelassenen Fahrzeuge für dieses Museum im Grünen mussten ein Alter von mindestens 30 Jahren für Oldtimer beziehungsweise ein halbes Jahrhundert für Traktoren aufweisen.
Mehr als 1000 Fans von alten zwei-, drei- und vierrädrigen Fahrzeugen von anno dazumal fuhren aus eigener Kraft von nah und fern zum 38. Oldtimerund Dampfmaschinenfest auf das Fluggelände des Luftsportvereins Münsingen-Eisberg. „So viele wie noch nie“, freute sich Siggi Preusch vom Organisationsteam, dem die Teilnehmerurkunden ausgegangen sind. Auch die Besucherzahl von mehr als 8000 sei rekordverdächtig gewesen. Inzwischen gehört das „lebendige Museum“, wie die Veranstalter das Fest nennen, zu den festen Terminen am 1. Mai in der Oldtimerszene.
Zeitweise gab es lange Staus auf den Zufahrtswegen. Das Interesse war heuer so groß, dass auch der historische Langschnauzerbus „Saurer-Alpenwagen LC 4“, der zwischen Bahnhof und Ausstellungsgelände pendelte, zweitweise überfüllt war und nicht alle Wartenden einsteigen lassen konnte.
Wie schon die vergangenen Male gab es aus Sicherheitserwägungen keine Flugzeuge in der Luft zu bestaunen. Der Grund: Die Straße verläuft zu nah am Flugfeld und die Ausstellerzahl wuchs in den vergangenen Jahren so stark an, dass man wieder auf die Start- und Landebahn ausweichen musste.
Lanz, Hanomag, Deutz, MAN, Eicher, Fendt, John Deere, Hürlimann
und Schlüter. So lauten die klangvollen Namen der landwirtschaftlichen Zugmaschinen,
die sich dort am Sonntag ein buntes Stelldichein in Dottingen gaben. Das Museumsgelände
glich einem bunten Geschichtsbuch der Motorisierung: Motorräder von Adler bis Zündapp und Autos, die man sonst nur noch in alten Filmen sieht.
Mit dabei war Franz Borner aus Allmendingen, der seine Drehleiter aus dem Jahr 1993 präsentierte. In 30 Meter Höhe hatte man einen herrlichen Blick auf das bunte Treiben am Boden. In Erinnerung an fast 50 Jahre Bundeswehr in Münsingen gab es gestern wieder zahlreiche olivgrüne Fahrzeuge der deutschen Streitkräfte zu bewundern. Sogar ein Segelboot der Schweizer Bootswerft Stähli von 1976 wurde gesichtet. Im Flugzeughangar wurde nicht nur gegessen und getrunken, sondern auch gestaunt. Dort dampften und zischten kleine und etwas größere Dampfmaschinen.