Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gespräche über Ausbausituation
Hauptversammmlung des Verbunds für erneuerbare Energien in Berghülen
(sz) Jüngst fand im Gasthof zum Ochsen in Berghülen die Jahreshauptversammlung des Verbund der Erzeuger erneuerbaren Energien statt. Für ein Vorstandsmitglied war es ein ganz spezieller Abend, denn Hans Baumann, der erste Stellvertreter im Vorstand, feierte seinen Abschied. Seit der Gründung des VEEE im Jahr 2007 ist Hans Baumann als erster Stellvertreter im Vorstand tätig gewesen.
Er hat viele Informationsveranstaltungen und Führungen im Solar- oder Windpark zur Auf klärung der Energiewende durchgeführt und war stets Informationsund Ratgeber für Energie-Interessierte, die selbst eine PV-Anlage installieren oder sich an einer beteiligen möchten. „Man kann nicht gegen etwas sein ohne für etwas Neues zu sein“so seine Worte bei der Verabschiedung. Hans Baumann hat sich stets für die Energiewende und die Förderung von Erneuerbaren Energien eingesetzt, bereits im Jahr 2003 hat er seine erste PV-Anlage auf seinem Hausdach installiert. Außerdem war er schon immer kritisch gegenüber des Atomstroms.
Es ging bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung aber auch um aktuelle Themen und die derzeitige Ausbausituation. Der Vorsitzende Rolf Böhringer gab nochmals einen Rückblick auf die letzten Jahre und erläuterte warum der Verbund im Jahr 2006 gegründet wurde.
In Deutschland hat die Energiewende-Politik seit ihrer Einführung in den frühen 2000er Jahren Widerstände und Herausforderungen von verschiedenen Interessengruppen erfahren. Die Energieversorgungsunternehmen, die von der Umstellung betroffen sind, haben versucht, die Politik zu beeinflussen und den Prozess zu verlangsamen oder zu stoppen. Gleichzeitig gab es jedoch auch Unterstützung von Umweltorganisationen und der Bevölkerung, die sich für den Schutz des Klimas und eine nachhaltige Energieversorgung einsetzen. Auch der VEEE war einer der aktiven Gruppen der diese notwendige Transformation zu seinen Aufgaben durch Aufklärungen gemacht hat. Dies hat in der lokalen Politik nicht immer Freunde geschaffen, da die Energiekonzerne bis heute großen Einfluß auf die Politik haben, sei es direkt oder indirekt über Beteiligungen.
Jedoch das Ergebnis der vielen kleinen Akteuren hat zum großen Erfolg der nachhaltigen Energieerzeugung mit 46% im Jahr 2022 geführt. Die Energiewende Deutschlands ist ein langfristiges und umfassendes Projekt, das eine Vielzahl von Maßnahmen und Veränderungen erfordert. Dazu gehören unter anderem der Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind-, Solar-, und Wasserkraft, die Steigerung der Energieeffizienz, die Förderung von Energiespeichertechnologien und die Modernisierung der Infrastruktur.
Die Energiewende stellt jedoch auch Herausforderungen dar, wie beispielsweise die Bewältigung von Netzengpässen und die Sicherstellung einer stabilen Stromversorgung. Zudem ist der Umbau der Energieversorgung mit erheblichen Kosten verbunden. Dennoch wird die Energiewende in Deutschland weiter vorangetrieben, sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Die Energiewende Deutschland hat auch international eine Vorbildfunktion und wird von vielen Ländern als Modell für eine nachhaltige Energieversorgung angesehen. Mittlerweile wurde vom Gesetzgeber eine deutliche Erleichterung im Gehnemigungsverfahren geschaffen, damit die Umsetzung in den nächsten Jahren mit großen Schritten vorangehen kann.
Das Hauptproblem sind der Ausbau der Netzübergabepunkte. Hier wird der Ausbau von Seitens der Netzbetreiber noch sehr zögernd durchgeführt, im Klartext verhindert. So stehen Windkraftund PV-Anlagen fix und fertig montiert herum, können jedoch nicht einspeisen, weil der Netzanschluss (noch) nicht möglich ist. „Hier ist nur kurzfristigstes Denken vorhanden“so das Verbandsmitglied Dieter Grauling. Er baut derzeit ein 10 MW Freilandsolarpark und bekommt dafür kein Anschluss. Es müssen in Erzeugungsgebieten wie z.B. Dornstadt-Tomerdingen, Westerheim oder in Römerstein-Donstetten 110KV Übergabestationen errichtet werden, damit die Energie aufgenommen werden kann. Dafür setzt sich der VEEE künftig verstärkt bei den Landtags- und Bundestagsabgeordneten ein.