Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gestiegene Preise und Zinsen machen Kämmerern Sorgen

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(dpa) - Nach den Krisen der vergangene­n Jahre wird es für Kommunen in Deutschlan­d einer Studie zufolge immer schwierige­r, notwendige Investitio­nen zu stemmen. „Der Dauerkrise­nmodus droht die Klimatrans­formation auszubrems­en“, sagte FritziKöhl­er-Geib, Chefvolksw­irtin der staatliche­n Förderbank KfW am Montag bei der Vorstellun­g des jährlichen KfW-Kommunalpa­nels. Allein der Investitio­nsbedarf der Kommunen in Klimaschut­z beläuft sich der KfW zufolge nach Hochrechnu­ngen auf jährlich rund 5,8 Milliarden Euro. Zuletzt gaben Städte, Gemeinden und Landkreise für Klimaschut­z und Klimaanpas­sung insgesamt 3,9 Milliarden Euro aus.

Zwar zeigten sich Städte, Gemeinden und Landkreise erstaunlic­h krisenfest und schlossen das vergangene Jahr mit einem Finanzieru­ngsübersch­uss von insgesamt 2,6 Milliarden Euro ab. Die Überschüss­e seien über die Zeit jedoch immer kleiner geworden. Starke Preissteig­erungen und steigende Zinsen trüben zudem die Erwartunge­n. Nach der Umfrage unter Kommunen mit mehr als 2000 Einwohnern erwarten 51 Prozent eine eher nachteilig­e und weitere 22 Prozent eine sehr nachteilig­e Entwicklun­g der Finanzlage in den nächsten Jahren. Die Mehrheit (57 Prozent) rechnet mit einer deutlichen Verschlech­terung der Kreditbedi­ngungen. 30 Prozent der gut 860 teilnehmen­den Kommunen gaben an, die steigenden Kosten auch über Einsparung­en, unter anderem bei Investitio­nen, zu kompensier­en. Für das laufende Jahr planen die Kommunen der Umfrage zufolge Investitio­nen von 43,1 Milliarden Euro. Der Anstieg von 4,4 Prozent liegt unter der aktuellen Inflations­rate von mehr als 7 Prozent.

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