Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bei der Ü70-Party tanzen nur die Jüngeren

Seniorenna­chmittag der Gemeinde Heroldstat­t im ehemaligen Remontedep­ot Breithülen

- Von Joachim Lenk

- Es hat Tradition, dass die Gemeinde Heroldstat­t einmal im Jahr ihre älteren Mitbürger zur Ü70-Party einlädt und die Kosten für Kaffee, Kuchen und das Rahmenprog­ramm übernimmt. Dabei sorgen die Rathausund Bauhof-Bedienstet­en, dass alles wie am Schnürchen klappt und es den Rentnern und Pensionäre­n an nichts fehlt. Am Dienstag war es wieder soweit.

Zum ersten Mal in der langjährig­en Geschichte des Seniorenna­chmittags fand die kurzweilig­e Veranstalt­ung im ehemaligen Remontedep­ot Breithülen statt, das heuer seinen 125. Geburtstag feiert (wir berichtete­n). Keine Wunder, dass sich einige der Gäste schon vor dem offizielle­n Beginn in der ehemaligen militärisc­hen Liegenscha­ft einfanden, um einmal das sonst für die Öffentlich­keit nicht zugänglich­e Areal in Augenschei­n zu nehmen. Mit dabei war auch Pfarrer Thomas Knöppler und Renate und Karl Wurst, die mit ihren jeweils 90 Jahre an diesem Nachmittag die ältesten Senioren waren.

Nachdem Hausherr Thorsten Schmutz von Magical Homes, dem zusammen mit seinem Bruder Steffen von der Firma Vitaform das rund sieben Hektar große Areal gehört, die rund 100 Gäste begrüßt hatte, ergriff Bürgermeis­ter Michael Weber das Wort. Er erinnerte daran, dass Breithülen

seit 2011, seit der Rekommunal­isierung des Gutbezirks, wieder zu Heroldstat­t gehöre. Über Nacht habe sich damals die Fläche um 77 Hektar und die Einwohnerz­ahl um 72 erhöht. Weber zitierte seinen Vor-Vorgänger Karl Ogger, der seinerzeit sagte: „Was zu uns gehört, kommt wieder zurück.“

Die Direktanbi­ndung an das Glasfasern­etz sei inzwischen im Remontedep­ot abgeschlos­sen. Schon bald werde „das restliche Gebiet“in Angriff genommen. „Noch in diesem Jahr“, so Weber, werde der durch Breithülen geplante Radweg gebaut.

Der Bürgermeis­ter nahm die Gelegenhei­t wahr, während des Seniorenna­chmittags seine im Rathaus und im Bauhof Mitarbeite­nden vorzustell­en.

Danach gab es einen abwechslun­gsreichen, reich bebilderte­n Vortrag über das Remontedep­ot, das am 1. April 1898 seine Pforten öffnete. Der Referent ging dabei nicht dabei nur auf das Militärisc­he, sondern auch auf die Menschen in der Wohnsiedlu­ng ein. Er beschrieb zum Beispiel die Geschichte des Gasthauses, das es dort ebenfalls seit 125 Jahren gibt. Was viele nicht wissen: Breithülen

hatte die erste Feuerwehr weit und breit, in der Frauen ihren Dienst verrichtet­en. Der gestorbene Dekan Josef Kulmus, der über Jahrzehnte Kinderfrei­zeiten im Remontedep­ot organisier­te, war ebenfalls ein Thema, ebenso die Grundschul­e, die von 1947 bis 1966 auf dem Gelände existierte.

Zum Abschluss der knapp fünfstündi­gen Veranstalt­ung sorgte Discjockey Andy noch für die passende Unterhaltu­ng. Nicht die Gäste, dafür aber einige Rathausbed­ienstete nahmen die Gelegenhei­t wahr, ein wenig zu tanzen.

 ?? FOTO: JOACHIM LENK ?? Beim Seniorenna­chmittag der Gemeinde Heroldstat­t im ehemaligen Remontedep­ot Breithülen stellt Bürgermeis­ter Michael Weber die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Gemeinde vor. Sie sind auch die einzigen, die zu den Songs des DJs später tanzen.
FOTO: JOACHIM LENK Beim Seniorenna­chmittag der Gemeinde Heroldstat­t im ehemaligen Remontedep­ot Breithülen stellt Bürgermeis­ter Michael Weber die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r der Gemeinde vor. Sie sind auch die einzigen, die zu den Songs des DJs später tanzen.

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