Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Heißes Öpfingen
Wetterexperte Roland Roth spricht über den Klimawandel
(sz) - Der Wetterexperte Roland Roth von der Wetterwarte Süd kommt am Montag, 22. Mai, mit seinem Vortrag „Im Zeichen des Klimawandels – global und regional“nach Öpfingen. Wie es in der Ankündigung heißt, sei es in Öpfingen heutzutage in etwa so warm wie vor dreißig Jahren im mehr als 200 Meter tiefer gelegenen Freiburg. Der Breisgau unterdessen nähert sich, was die Temperaturen anbelangt, immer mehr den norditalienischen Verhältnissen der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts an, teilt die Wetterwarte weiter mit.
Wärmere Luft könne mehr Wasserdampf aufnehmen, wodurch das Niederschlagspotenzial bei entsprechender Wetterlage größer sei. „Die Luftmassen sind, vereinfacht gesagt, energiegeladener. Das ist ungefähr so, wie wenn man von einem gemächlichen VW Käfer auf einen Ferrari oder Porsche umsteigen würde und Gas gibt. Es ist einfach mehr Power dahinter“, so die Wetterwarte Süd. Dabei nähmen die Wetterextreme jedoch in alle Richtungen zu. Seit etwa zehn Jahren lasse sich zudem feststellen, dass die Großwetterlagen beständiger werden. „Das heißt, wir haben längere Zeit trockene Hochdrucklagen wie 2018, aber auch länger anhaltend feucht-kühles Regenwetter mit katastrophalen Unwettern wie in 2021. Zwei Seiten derselben Medaille“, heißt es in der Mitteilung.
„Der Klimawandel ist eine schleichende Gefahr, deren Tragweite
offensichtlich von vielen nach wie vor unterschätzt wird“, so die Wetterwarte. Im sogenannten Jahrhundertsommer 2003 seien der Rhein-Schiene entlang, also in den Benelux-Staaten, Ostfrankreich und Westdeutschland, mehr als 50.000 Menschen an den Folgen einer in Mitteleuropa beispiellosen Hitzewelle gestorben – wie bei der Corona-Pandemie vorwiegend ältere Menschen.