Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Süd will Schritt aus der Ergebniskrise machen
Fußball, Verbandsliga: Schwere Aufgabe für SSV Ehingen-Süd in Dorfmerkingen
- Einen Punkt geholt gegen den Vierten der Tabelle und trotzdem nicht zufrieden. Für den SSV Ehingen-Süd steht am Samstag nach dem wenig befreienden 0:0 gegen HofherrnweilerUnterrombach vom vergangenen Wochenende die nächste schwere Aufgabe an: Ein Auswärtsspiel gegen die heimstarken Sportfreunde Dorfmerkingen (14 Uhr).
So richtig zufrieden war Trainer Michael Bochtler nicht mit dem Unentschieden der Vorwoche. Logisch, denn anstatt einen wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln, rutschte seine Mannschaft wieder auf den Relegationsrang ab. Für die ausstehenden vier Spiele sind zwingend Siege notwendig – ein erster wichtiger Schritt könnte bereits am Samstag mit drei Punkten gegen Dorfmerkingen erfolgen. In der Tabelle steht der Gegner drei Punkte vor den Ehingern, was den Reiz der Partie noch verstärkt. Im Falle eines Sieges würden die Ehinger mit ihrem Gegner nach Punkten gleichziehen.
„Wir haben es zuletzt nicht geschafft, den Bock umzustoßen“, blickt Bochtler auf die vergangenen Spiele zurück, in denen sich seine Mannschaft trotz guter Leistungen keine Siege mehr erarbeiten konnte. „Nur mit Unentschieden kommen wir nicht vom Fleck.“Folglich sind für die kommenden Spiele Erfolge Pflicht, zumal die Gegner zunächst aus dem direkten Umfeld des SSV
Ehingen-Süd kommen. Nach dem Spiel in Dorfmerkingen trifft das Team auf Sindelfingen und Nagold, ehe zum Abschluss der Saison die Partie gegen Schwäbisch Hall bevorsteht. Bochtler weiß um die Bedeutung der kommenden drei Spiele: „Ich habe vor zehn Wochen gesagt, dass wir 47 Punkte benötigen werden. Wir müssen in den nächsten Spielen jetzt dringend dreifach punkten“, erläutert er die Ausgangslage. Die schwankenden Leistungen der Saison können Bochtler
jedoch nicht den Optimismus verderben, zumal die Mannschaft unter der Woche am Dienstag, Mittwoch und Freitag gut trainiert hat. Zudem zeige die Leistungskurve der vergangenen Wochen nach oben. Ungelegen kommt dagegen der Ausfall von mindestens fünf Leistungsträgern der Mannschaft, was zwangsläufig Wechsel in der Formation des Wochenendes zur Folge haben wird. Hier möchte sich Bochtler noch nicht in die Karten schauen lassen, um dem Gegner
nicht zu viel Einblick zu gewähren. Denn schwer wird die Aufgabe so bereits genug, schließlich präsentierte sich Dorfmerkingen in der laufenden Saison extrem heimstark. „Sie haben auswärts kaum Punkte geholt, glänzen aber durch ihre Heimstärke“, sagt Bochtler und hebt insbesondere Dorfmerkingens MittelfeldAss Marc Alexander Gallego Vazquez positiv hervor, der in den vergangenen Spielen zahlreiche Tore erzielen konnte. „Solche Spieler können den Unterschied machen“, erklärt der SSV-Trainer.
Beiden Teams bleibt zudem die Hoffnung, dass das Spiel diesmal reibungslos verlaufen kann. Denn die Erinnerungen an das Hinspiel sind bei allen noch präsent. Damals musste die Partie infolge eines rassistischen Zurufs eines Ehinger Fans gegen Sportfreunde-Kicker Yamoussa Camara abgebrochen werden. Da der Schiedsrichter das Spiel nicht von selbst abbrechen wollte, sich Dorfmerkingen aber weigerte weiterzuspielen, wurde die Partie nach langem juristischen Nachlauf schließlich als 3:0 der Ehinger gewertet. „Beide Vereine haben sich ordentlich verhalten“, sagt Bochtler. „Bei uns hat der Vorfall aber sicherlich nicht zu einer stabilen Saison beigetragen. Es hat uns wochenlang beschäftigt.“Im Training werde er den Vorfall nochmals thematisieren, erklärt Bochtler. Es bleibe zu hoffen, dass sich ein solcher Zwischenfall nicht wiederholen werde.
Die Sinne der Ehinger sollten also geschärft sein für die Partie am Samstag. Für einen Spielverlauf nach ihren Vorstellungen sei es wichtig, mal wieder in Führung zu gehen, erklärt Bochtler und erinnert sich an die Begegnung gegen Berg Mitte April, die sein Team nach Führung siegreich beenden konnte. „Wir haben in den vergangenen Wochen zu wenig Punkte geholt, eine Führung würde uns richtig guttun, dann können wir befreiter aufspielen“, zeigt sich Bochtler optimistisch.