Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Pfingsttreffen in Gruorn
Traditionelles Heimattreffen der Gruorner und ihrer Nachkommen
(la) - Das traditionelle Heimattreffen in Gruorn beginnt am Pfingstsonntag, 28. Mai, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. Diesen hält Dekan Michael Karwounopoulos, die musikalische Begleitung übernimmt eine Abordnung der Stadtkapelle Münsingen. Um 13.30 Uhr bieten Mitarbeiter des Bundesforstes einen Spaziergang zu der Oberen Hüle an. Diese wurde im vergangenen Jahr von der Firma Daimler-Truck renaturiert. So ist wieder ein Stück altes Gruorn sichtbar geworden.
Um 14.30 Uhr berichtet Architekt Dieter Schmid über die Entwicklung und den Stand der Sanierung der Stephanuskirche. Nachdem die Finanzierung auf einem guten Weg ist, kann nun mit der Planung der Maßnahmen begonnen werden. Es bleibt genügend Zeit, um sich beim Mittagessen oder bei Kaffee und Kuchen auszutauschen, Neues zu erfahren und auch an vergangene Zeiten zu erinnern.
Schon am Samstag um 19 Uhr findet ein festliches Konzert des Orchesters der Martinskirche Münsingen unter Leitung von Kantor Kirchenmusikdirektor Stefan Lust in der Stephanuskirche statt. Das Orchester der Martinskirche Münsingen musiziert in der Atmosphäre der Stephanuskirche. Gespielt
werden Werke von Giovanni Gastoldi, Giovanni Gabrieli, Melchior Franck, Vivaldi, Telemann, Bach und Amadeus Mozart. Der Eintritt zum Konzert ist frei, jedoch wird um großzügige Spenden gebeten, die je zur Hälfte für die Kirchenmusik und das Gruorner Komitee bestimmt sind.
Die Zufahrt nach Gruorn ist nur vom Parkplatz Trailfinger Säge, Münsingen-Trailfingen, möglich. Die Verkehrsregelung und die Begehungsvorschriften des ehemaligen Truppenübungsplatzes sind unbedingt zu beachten.
Auch in diesem Jahr treffen sich die Gruorner an Pfingsten in ihrer alten Heimat und setzen damit eine seit 1950 bestehende Tradition fort.
Als von 1937 bis 1939 für die Erweiterung des Münsinger Truppenübungsplatzes das Bauerndorf Gruorn geräumt werden musste, verloren die 665 Einwohner ihre Heimat. Sie wurden in alle Winde zerstreut und mussten einen Neuanfang wagen. Trotz der räumlichen Trennung blieben sie im Herzen weiter eine Dorfgemeinschaft.
1950 verabredeten sie sich an Pfingsten zu einem Besuch in der alten Heimat. Seit dieser Zeit ist dieses Treffen zu einem festen Termin der Gruorner geworden.