Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Seine Tricks machen sprachlos
Magier Farid zaubert am Freitag im Ulmer Zelt
- Ein Münztrick seines persischen Großvaters brachte ihn mit sechs Jahren zur Zauberei, größere Bekanntheit erlangte Farid vor 15 Jahren durch seine Teilnahme an der Mystery-Show „The Next Uri Geller“auf ProSieben. Heute verzaubert der Magier und Illusionist in seinen eigenen Sendungen Stars wie Helene Fischer, Rihanna und Barack Obama und erreicht damit ein Millionenpublikum.
Aktuell ist Farid, der in der Nähe von Köln geboren wurde, auf großer „Magic Unplugged Live“-Tour und will am Freitag (26. Mai, 20 Uhr) auch das Publikum im Ulmer Zelt verzaubern. Tickets gibt es an der Abendkasse. Im Interview mit SchwäbischeReporter Dennis Bacher verrät der Magier, was seine Shows so einzigartig macht, worauf sich das Publikum im Zelt freuen darf und welche Ulmer Sehenswürdigkeit er gerne verzaubern würde.
Farid, am 26. Mai werden Sie bei uns in Ulm in einem großen Zirkuszelt auftreten. Auf was für eine Show kann sich das Ulmer Publikum freuen?
Ein Markenzeichen meiner Shows ist die Interaktivität. Jeder Zuschauer soll zu jedem Zeitpunkt das Gefühl haben, die Show durch sein Mitwirken mitbestimmen zu können. Es geht viel um Persönliches, ich teile viele Geheimnisse mit meinem Publikum und möchte die Zuschauer auch dazu bringen, über ihre Grenzen hinauszugehen.
Das heißt, die Zuschauer in den ersten Reihen müssen am Freitag besonders damit rechnen, eingebunden zu werden?
Bei mir wird keiner auf die Bühne gezwungen, der das nicht möchte. Aber jeder Zuschauer, auch der, der in der letzten Reihe ganz außen sitzt, wird Teil der Show sein.
Sie sind früh zur Zauberei gekommen. Was hat Sie daran so fasziniert?
Noch heute mache ich die Erfahrung, dass ich beim Zaubern zum Kind werde. Das ist ein Gefühl, welches ich davor nur kannte, als ich noch an den Weihnachtsmann glaubte. Und genau dieses Gefühl möchte ich an mein Publikum weitergeben. Meine Zuschauer sollen ihre Alltagsproblereiße
me für die Dauer meiner Darbietung vergessen können.
Wie viele Personen kennen eigentlich Ihre Tricks?
(überlegt) Natürlich habe ich ein größeres Team um mich herum, Mitarbeiter und Tourtechniker. Aber jeder von ihnen kennt nur seinen Teil. Niemand könnte dieses eine Buch schreiben, in dem alles drinsteht.
Sie haben in Ihrer Karriere bereits namhafte Promis verzaubert. Welche Begegnung ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Das Faszinierende an der Magie ist ja, dass am Ende alle gleich darauf reagieren. Da ist immer ein Staunen, ein Lächeln, ein ZumKind-Werden. Ich könnte irgendwo im Amazonas abgeworfen werden und, egal, wer mir dort über den Weg liefe: Er würde die gleiche Reaktion zeigen wie ein Barack Obama, wenn ich ein Blatt vom Baum nehme, es zer
und dann wieder zusammensetze.
Sie sind für Ihre Shows auf der ganzen Welt unterwegs. Unterscheidet sich das deutsche Publikum zum Beispiel von dem in den USA?
Definitiv. In Amerika – und zum Beispiel auch in England – ist die Magie als Kunstform viel stärker etabliert. Am Wochenende fragt man sich: Sollen wir ins Kino oder vielleicht doch eher eine Zaubershow aufsuchen? Weil es dort die Möglichkeiten gibt und die Magier Promi-Status haben. Die Kunstform wird ganz anders oder überhaupt erst als solche wahrgenommen.
Und in Deutschland?
Hier ist das ein bisschen schwieriger, die Leute sind oft skeptisch, denken sie werden ausgetrickst. Das gilt natürlich nicht für alle Menschen, aber im Ländervergleich kann dieser Unterschied ganz sicher thematisiert werden.
Was ist Ihr Ziel?
Mein großes Ziel ist es, die Magie als Kunstform zu etablieren. Deshalb freue ich mich auch über jeden, der auch zaubert und ein Publikum erreicht.
Welche Pläne haben Sie für die nächsten Jahre?
Ich freue mich auf Tour sein zu dürfen und all diese wunderbaren Zuschauer zu erreichen, dementsprechend arbeiten wir auch schon an der nächsten. Es soll auch weitere TV-Projekte geben, wie immer in den letzten Jahren, darüber kann ich aber noch nicht sprechen. Und dann möchte ich natürlich noch den Schiefen Turm von Pisa gerade zaubern. (lächelt)
Der Metzgerturm von Ulm wird wegen seiner Schieflage häufig mit dem Schiefen Turm von Pisa verglichen. Ein möglicher Anfang?
Vielleicht werde ich mir den am Freitag vornehmen, mal sehen.