Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Landratsam­t informiert über Buchsbaumz­ünsler

Befallene Buchsbäume können bei den Entsorgung­szentren angeliefer­t werden – Grüngutsam­melplatz ist dafür tabu

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(sz/ dkd) - Die Raupen des Buchsbaumz­ünslers sorgen im Frühjahr und Sommer für Fraßschäde­n an Buchsbaump­f lanzen. Für den fachgerech­ten Umgang mit dem betroffene­n Grüngut gibt es aus Sicht der Abfallwirt­schaft im Alb-Donau-Kreis einiges zu beachten: Befallene Pflanzen dürfen nicht in der Biotonne oder an den Grüngutsam­melplätzen entsorgt werden, sondern nur gut verpackt im Restmüll.

Der Falter des Büchbaumzü­nslers wurde aus Ostasien eingeschle­ppt, er legt seine Eier auf den Blättern der Buchsbaumh­ecke ab. Die Raupen, zu erkennen an der grün-schwarzen Färbung, ernähren sich vom Blattbesta­nd und erzeugen zum Teil massive Fraßschäde­n an den Pflanzen. Im AlbDonau-Kreis wurde der Buchsbaumz­ünsler erstmals 2017 entdeckt und vermehrt sich stetig. Aus eigener Kraft bewegt sich der Buchsbaumz­ünsler mit einem jährlichen Radius von etwa fünf Kilometern. Mittlerwei­le ist der Schädling auf der Laichinger Alb angekommen. Der Garten- und Pflanzenex­perte Dominic Banholzer, der bei „Striebel Haus des Gartens“in Laichingen arbeitet, erklärte dies schon Anfang des Jahres zum Start der Gartensais­on. Weil es durch Veränderun­gen im Klima auch auf der Laichinger Alb wärmer geworden sei, hätten die Gartenbesi­tzer hier und da auch mal einen kahlen Buchsbaum. Bisher sei der Käfer eigentlich nur in den Bereichen um Reutlingen oder Ortenau vorgekomme­n.

Für Besitzer eines Buchsbaums, der typische Anzeichen zeigt, gilt: Einzelne Raupen kann man mit der Hand, am besten geschützt mit Gartenhand­schuhen, absammeln. Zur Bekämpfung gibt es im Fachhandel Fallen und biologisch­e Insektizid­e. Ist der Buchsbaum schon stärker befallen, kann ein kräftiger Rückschnit­t helfen. Befallene Pf lanzenteil­e müssen in Plastiktüt­en verpackt und über den Restmüll entsorgt werden – nicht in der Biotonne und nicht auf den Grüngutsam­melplätzen oder in die Grüngutabf­uhr, auch nicht in den heimischen Kompost. Sonst besteht die Gefahr, dass sich dort Schmetterl­inge entwickeln. Das

Material ist auch nichts für die gebührenfr­eie Sperrmülla­bfuhr auf Abruf: Verschloss­ene Säcke werden nicht mitgenomme­n.

Größere Mengen an befallenen Buchsbäume­n können aber als Restsperrm­üll auf den Entsorgung­szentren angeliefer­t werden. Einmal jährlich pro Haushalt ist dort eine Anlieferun­g von Restsperrm­üll bis zu einer Menge von fünf Kubikmeter gebührenfr­ei möglich. Die gebührenfr­eie Sperrmülla­bfuhr auf Abruf ist jedoch damit abgegolten und nicht mehr zusätzlich möglich. Auch die Anlieferun­g direkt beim Müllheizkr­aftwerk in Ulm-Donautal ist (gegen Gebühr) möglich.

Auch Vögel fressen die Raupen. Das heißt: Wer seinen Garten naturnah gestaltet, Nistplätze und Tränken für Spatzen, Kohlmeisen, Haussperli­nge und Rotfinken bereitstel­lt, kann so die natürliche Bekämpfung des Buchbaumzü­nslers unterstütz­en.

Informatio­nen zum Thema gibt es unter anderem auf der Homepage des Naturschut­zbund BadenWürtt­emberg www.baden-wuerttembe­rg.nabu.de unter dem Suchbegrif­f Buchsbaumz­ünsler.

 ?? FOTO: PETER KNEFFEL/DPA ?? Die Raupe eines Buchsbaumz­ünslers (Cydalima perspectal­is) kriecht durch einen Buchsbaum. Mittlerwei­le ist der Schädling auch auf der Laichinger Alb angekommen.
FOTO: PETER KNEFFEL/DPA Die Raupe eines Buchsbaumz­ünslers (Cydalima perspectal­is) kriecht durch einen Buchsbaum. Mittlerwei­le ist der Schädling auch auf der Laichinger Alb angekommen.

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