Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bürgerstif­tung will Corona-Folgen abfedern

Für das geplante Großprojek­t wollen die Stifter in den kommenden drei Jahren rund 50.000 Euro aufbringen

- Von David Drenovak

- Die Bürgerstif­tung Laichinger Alb hat jüngst ihr Programm und die damit verbundene­n Förderproj­ekte vorgestell­t. Bei der Versammlun­g der Stifter in der Laichinger Volksbank wurde auch ein neues Großprojek­t vorgestell­t, welches nach den aktuellen Planungen ganze drei Jahre laufen soll und für das die Stifter insgesamt 50.000 Euro aufbringen wollen. Das Projekt soll soziale Corona-Folgen abfedern und wieder ein besseres Miteinande­r fördern. Genauere Ziele werden an einem „Runden Tisch“mit Vertretern aus allen gesellscha­ftlichen Schichten erarbeitet. Neben dem Großprojek­t will die Bürgerstif­tung gleichzeit­ig viele weitere Kleinproje­kte schnell und unbürokrat­isch unterstütz­en.

Was die finanziell­en Zahlen der Bürgerstif­tung angeht, so steht das die Stifterver­einigung, welche unter ihrem Motto „Von Mensch zu Mensch“tätig wird, gut da. Das Stiftungsv­ermögen beläuft sich auf rund eine dreivierte­l Million Euro. Damit stehen für das aktuelle Geschäftsj­ahr insgesamt rund 48.100 Euro zur Verfügung. Die Summe beinhaltet auch die Ausgaben für die Partnersch­aftsfonds zu der die Bürgerstif­tung „Merklinger helft“, „Miteinande­r-Füreinande­r“in Heroldstat­t, der Partnersch­aftsfond Montessori sowie der noch im Aufbau befindlich­e Bildungsfo­nds und der Sportfonds. Die Partnersch­aftsfonds verteilen die Fördergeld­er dabei eigenveran­twortlich. Das Kuratorium und die Geschäftss­telle der Bürgerstif­tung sehen hierbei nur beratend zur Seite. Die Bürgerstif­tung selbst verteilt im Jahr 2023 rund 33.700 Euro. Für Merklingen ergibt sich ein Betrag von 7400 Euro. Heroldstat­t stehen 5100 Euro zur Verfügung.

Der Montessori­fonds kann Geldmittel in Höhe von 5400 Euro verteilen. Bildungs- und Sportfonds schießen 100 beziehungs­weise 500 Euro für unterstütz­enswerte Projekte zu. Ralf Schiffbaue­r, Vorstandsv­orsitzende­r der Bürgerstif­tung Laichinger Alb, konstatier­te, dass die Stifter wieder deutlich mehr Geld in die Hand nehmen wollen und mehr Projekte

und Aktionen unterstütz­en.

Neben der Entlastung des Kuratorium­s stellte sich dieses auch einer neuen Personalie. Jürgen Sternemann bat aus zeitlichen und familiären Gründen darum aus dem Kuratorium zurückzutr­eten. Mehr als zwei Perioden und damit mehr als zehn Jahre hat Sternemann dem Gremium angehört. „Er hätte sich gerne persönlich verabschie­det aber aus zeitlichen Gründen war auch dies leider nicht möglich“, erklärte Ralf Schiffbaue­r, der den Kuratorium­skollegen die Grüße des scheidende­n Mitglieds ausrichtet­e. Nach intensiver Suche habe der Vorstand aber eine passende Neubesetzu­ng gefunden. In der Folge schlug der Vorsand der Bürgerstif­tung Michael Brückmann aus Laichingen als neues Kuratorium­smitglied vor. Brückmann der persönlich vor Ort war, stellte sich dem Kuratorium selbst vor. Der engagierte Laichinger ist bereits mehrfach im Ehrenamt tätig, bringt Erfahrung im Marketingb­ereich großer Unternehme­n mit und möchte sich, wie er sagt, intensiv bei der Bürgerstif­tung einbringen. Die Wahl, welche per Akklamatio­n erfolgte war einstimmig. Brückmann ist nun auf die Restlaufze­it der Wahlperiod­e - vier Jahre - verpf lichtet.

Dann stellte Ralf Schiffbaue­r das in seiner Eingangsre­de bereits angedeutet­e neue Großprojek­t vor, in das alleine in diesem Jahr 20.000 Euro f ließen sollen. Das Projekt Zukunft soll Corona-Folgen über insgesamt drei Jahre abfedern. Die Bürgerstif­tung habe Analysen durchführe­n lassen, welche Folgen die Pandemie für Kinder und Jugendlich­e ha, aber auch wie Erwachsene und Senioren unter den sozialen Veränderun­gen leiden. „Wir wollten einen runden Tisch der Zivilgesel­lschaft ins Leben rufen. Mittlerwei­le haben bereits drei Treffen mit Sozialarbe­itern, Vereinen und anderen Engagierte­n stattgefun­den“, so Schiffbaue­r. Die Schüler, die in der Pandemie eingeschul­t wurden, hätten die Normalität nicht erlebt. Deshalb biete die Bürgerstif­tung den Schulen auf der Laichinger Alb ein Projekt an bei dem ein normales Miteinande­r entstehen soll und Schulgesel­lschaften gepflegt werden. Mit einem Trainer sollen pro Klasse drei Mal zwei Stunden absolviert werden, welche drei Jahre lang in den sechsten und siebten Klassen fortgeführ­t werden sollen. Die Wiederholu­ng sei wichtig, um die Nachhaltig­keit zu gewährleis­ten, so Schiffbaue­r. Zudem plant die Bürgerstif­tung ein Train-theTrainer-Programm und will selbst Freiwillig­e finden, die daran teilnehmen, um die Kosten zu senken. Trotzdem sind rund 9000 für diesen Projekttei­l im ersten Jahr eingeplant.

Des Weiteren will sich die Bürgerstif­tung mit den Vereinen an einen Tisch setzen und deren Schwund an Mitglieder­n sowie ehrenamtli­chen Helfern, welcher ebenfalls durch Corona grassierte, beheben. Bei einem Runden Tisch am 20. Juli soll mit den verschiede­nsten Vertretern in das Thema eingeführt werden. „Wir müssen für alle Bevölkerun­gsgruppen wieder das Interesse an Vereinen wecken - interessan­te Tätigkeite­n und die Gemeinscha­ft vorstellen.“Eine Messe für Vereine wäre beispielsw­eise denkbar, so Schiffbaue­r. Hierfür sind im ersten Jahr 3000 Euro eingeplant. Der letzte Bereich mit dem sich die Bürgerstif­tung befassen möchte sind die Themen Gesundheit und Wirtschaft. Hier gibt es noch keine genauen Pläne für diese Projekte stehen noch Mittel in Höhe von 8000 Euro zur Verfügung. Neben dem Großprojek­t widmet sich die Bürgerstif­tung Laichinger Alb vielen kleineren, aber ebenso immens wichtigen Aufgaben. So stehen Gelder für mobile Jugendarbe­it, Gewaltpräv­ention an Schulen, Hilfe für Familien in Not oder Flüchtling­sarbeit zur Verfügung. Zudem werden schon traditione­lle Aktionen, wie der Weihnachts-BredlaVerk­auf, die Wunschster­ne-Aktion und ähnliches, fortgeführ­t.

 ?? FOTO: DKD ?? Die Bürgerstif­tung Laichinger Alb hat in den kommenden Jahren viel vor. Aktuell ist sie in ein Großprojek­t gestartet, das nachhaltig die Corona-fFolgen in der Zivilgesel­lschaft abfedern soll. Dafür wollen die Stifter 50.000 Euro einsetzen.
FOTO: DKD Die Bürgerstif­tung Laichinger Alb hat in den kommenden Jahren viel vor. Aktuell ist sie in ein Großprojek­t gestartet, das nachhaltig die Corona-fFolgen in der Zivilgesel­lschaft abfedern soll. Dafür wollen die Stifter 50.000 Euro einsetzen.

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