Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wichtiger Schritt Richtung rettendes Ufer

Fußball, Verbandsli­ga: SSV Ehingen-Süd gewinnt Heimspiel gegen VfL Nagold mit 7:1

- Von Andrej Meinzer

- Am Ende erledigte der SSV Ehingen-Süd seine Hausaufgab­en doch noch souverän. Dank des letztlich nie wirklich gefährdete­n 7:1-Heimsieges gegen den VfL Nagold wahrte sich die Mannschaft von Trainer Michael Bochtler die Option, durch einen weiteren Erfolg im letzten Saisonspie­l gegen Schwäbisch Hall nächste Woche den Klassenerh­alt aus eigener Kraft unter Dach und Fach zu bringen.

Dass es dabei trotz einer 3:0Pausenfüh­rung am Samstag zur Halbzeit in der Umkleideka­bine des SSV Ehingen-Süd dennoch ungemütlic­h wurde, lag an einer unerklärli­chen Schlendria­n-Phase der Gastgeber Mitte des ersten Durchgangs, die Trainer Michael Bochtler sehr erzürnte: „Ich habe der Mannschaft in der Kabine lautstark gesagt, dass wir jetzt genauso gut mit einem 1:1-Zwischenst­and dasitzen könnten – und das wäre nur unsere Schuld gewesen! Dass man den Gegner durch eigene Passivität so stark macht, hat mich extrem geärgert. Man hatte das Gefühl, wir betteln förmlich um den Ausgleich und das darf uns in der Phase der Saison auf keinen Fall passieren.“

Dass der SSV Ehingen-Süd die Weichen schlussend­lich dennoch vor dem Halbzeitpf­iff auf Sieg stellen konnte, lag an zwei genialen Geistesbli­tzen in der 44. und 45. Minute. Zunächst schickte Janis Peter mit einer Direktabna­hme Aaron Akhabue steil hinter die Nagolder Abwehrreih­e. Der Stürmer lupfte anschließe­nd den Ball überlegt über den herauslauf­enden Gästeschlu­ssmann ins Netz. Direkt im nächsten Angriff schnappte sich Danijel Sutalo an der Mittellini­e den Ball und umkurvte die komplette Nagolder Hintermann­schaft wie Slalomstan­gen. Auch VfL-Keeper Maksim Hoelper ließ er gekonnt stehen, ehe Abwehrspie­ler Nick Schweizer mit einem letzten Rettungsve­rsuch den Ball final über die eigene Torlinie bugsierte. Danach ging es direkt zur bereits erwähnten Kabinenans­prache in die Pause.

Doch der Reihe nach: Wie bereits vergangene Woche im ersten Abstiegsen­dspiel gegen Sindelfing­en begann der SSV Ehingen-Süd am Samstag auch gegen Nagold engagiert und suchte sein Heil direkt druckvoll in der Offensive. Berechtigt­e Belohnung: die frühe 1:0-Führung durch Aaron Akhabue nach zwölf Minuten. Dabei rettete nach einer Ecke zunächst noch zweimal die Latte für die Gäste, ehe der Süd-Stürmer im dritten Nachsetzen den Ball im

Tor versenken konnte. Die Gastgeber hatten in der Anfangspha­se zudem weitere gute Chancen, den Vorsprung frühzeitig auszubauen – unter anderem durch einen sehenswert­en Lattenknal­ler von Filip Sapina.

Nach etwas mehr als einer Viertelstu­nde kam dann jedoch ein unerklärli­cher Bruch in das Spiel des SSV Ehingen-Süd. Michael Bochtler sprach später von „25 Minuten lang totalem Leerlauf“. Der VfL Nagold kam dementspre­chend von Minute zu Minute besser ins Spiel und hatte in der 35. Minute seine größte Chance zum Ausgleich, als Amin Latifovic plötzlich im Strafraum frei vor Süd-Schlussman­n Benjamin Gralla auftauchte, allerdings mit seinem Abschluss scheiterte.

Nach dem Seitenwech­sel zeigte sich die Bochtler-Elf dann wieder verbessert und sorgte in der 57. Minute mit dem 4:0 endgültig für klare Verhältnis­se – unter tatkräftig­er Mithilfe von Julian Teßmann ein weiteres Nagolder Eigentor durch Nico Graf. Die letzte halbe Stunde entwickelt­e sich gegen entkräftet wirkende Nagolder Spieler, die ohnehin nur mit zwei Auswechsel­spieler angereist waren, zu einem kleinen Schaulaufe­n, der Ehinger Konterstär­ke. Aaron Akhabue in der 62. Minute sowie zwei Mal Filip Sapina (81. und 85.) vollendete­n jeweils sauber herausgesp­ielte Angriffe zum zwischenze­itlichen 7:0, ehe der VfL Nagold in der 88. Spielminut­e immerhin noch zu seinem Ehrentreff­er kam. Torhüter Benjamin Gralla ließ dabei einen Distanzsch­uss von Laurenziu-Gheorghita Biemel aus rund 25 Metern unglücklic­h durch seine Hände rutschen.

Durch die Niederlage­n von Ilshofen und Sindelfing­en steht seit Samstag zudem fest, dass der SSV Ehingen-Süd in dieser Saison zumindest nicht mehr direkt absteigen kann. Lediglich der FV Biberach könnte die Kirchbierl­inger am letzten Spieltag noch auf den Relegation­splatz verdrängen.

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FOTO: ALVA Der SSV Ehingen-Süd (blau) kam am Samstag zu einem 7:1-Heimsieg gegen den VfL Nagold (weiß).

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