Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So liefen die Bergungsarbeiten nach dem Verkehrsunfall auf der A 8
Am Montag, 5. Juli, war aufgrund eines Unfalls bei Merklingen wieder einiges los: Dutzende Lkw-Fahrer mussten auf der Autobahn 8 ausharren, bis die Sperrung nach einem Lkw-Brand aufgehoben werden konnte.
Am Morgen prallte ein 29-jähriger Lkw-Fahrer auf der A 8 bei Merklingen auf einen Pannen-Lkw und riss an beiden Sattelzügen die Planen der Auflieger auf. Der Lkw des Verursachers brannte aus und die Autobahn musste daher gesperrt werden. Wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilt, dauerten die Bergungsarbeiten bis ungefähr 17.30 Uhr an.
Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge aus den Alb-Gemeinden wurden auf die Autobahn geschickt, um für ausreichend Löschwasser zu sorgen. Der mittelschwer verletzte Unfallverursacher wurde medizinisch versorgt. Der 58-jährige Fahrer des Pannen-Lkw blieb unverletzt. Weitere Unterstützung kam aus Ulm mit einem weiteren Rüstwagen und einem mobilen Kran, da eingeklemmte Personen befreit werden mussten.
Der brennende Lkw konnte nach ungefähr einer halben Stunde gelöscht werden. Sowohl das Fahrzeug als auch die Ladung wurden mit Löschschaum bedeckt.
Aus dem Pannen-Lkw wurden Teile der Ladung, die aus Säcken mit Kunststoffgranulat bestand, auf die Fahrbahn geschleudert und kleine
Kunststoffkügelchen rieselten auf die Autobahn. Die Autobahnmeisterei brachte eine Kehrmaschine, um diese zu beseitigen. Mit einem Gabelstapler und einem Radlager wurde das Kunststoffgranulat auf Ersatzfahrzeuge umgeladen.
Die angebrannten Zeitschriften wurden mit einem Teleskopstapler der Autobahnmeisterei in Absetzmulden der Feuerwehren Dornstadt und Blaubeuren sowie eines Bergungsunternehmen umgeladen. In den Mulden wurden die noch warmen Zeitschriften auseinandergezogen und mit Löschwasser weiter abgekühlt, damit sie sich nicht wieder entzünden. Mit einem Kran wurde die vollkommen ausgebrannte Sattelzugmaschine des
Unfallverursachers auf einen Tieflader verladen.
Die Polizei sperrte die Autobahn kurz vor dem Parkplatz Albhöhe, um den Rettungskräften über die dortige Betriebszufahrt eine schnelle Zufahrt zur Einsatzstelle zu ermöglichen. Nachdem keine weiteren Einsatzfahrzeuge anfahren mussten, konnten die stehenden Autos über die Betriebszufahrt die Autobahn verlassen und über Landstraßen nach Merklingen weiterfahren, um dort wieder auf die Autobahn zu kommen. Die Lastwagen vor der Vollsperrung mussten stehen bleiben, da die Ausleitung für sie nicht geeignet war.
Ab dem 15 Kilometer entfernten Mühlhausen wurde die Autobahn in Richtung München gesperrt, vor der Ausleitung bildete sich ein sieben Kilometer langer Stau, da die davor liegende Ausfahrt Aichelberg wegen Bauarbeiten gesperrt war. Auch auf der Umleitung über die B 10 durch Geislingen standen die Autofahrer rund sieben Kilometer im Stau. Wer über die Dörfer ausweichen wollte, stand auf der Landstraße vor Merklingen rund fünf Kilometer im Stau, sodass es je nach Strecke zu Verzögerungen zwischen einer und zwei Stunden kam. Kurz nach 13 Uhr konnte der linke Fahrstreifen in Richtung München wieder freigegeben werden. Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf 320.000 Euro. (thhe)