Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Mehr Stau an Pfingsten als im Vorjahr

Autofahrer mussten viel Geduld aufbringen - In Merklingen kam es ebenfalls zu einem Unfall und Stauchaos

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(tes/ sz) - Zu Pfingsten standen Reisende in Baden-Württember­g deutlich länger im Stau als im Vorjahr.

In Merklingen mussten am Sonntagvor­mittag Autofahrer viel Geduld aufbringen: Hier kam es bei Hohenstadt in Fahrtricht­ung Stuttgart zu einem tödlichen Unfall mit einem 57-jährigen Trike-Fahrer. Nach der anfänglich­en Vollsperru­ng der Autobahn für die Rettungsar­beiten gruppierte die Feuerwehr ihre Fahrzeuge so um, dass sie als Sichtschut­z gegen Gaffer dienten und der Verkehr einspurig an der Unfallstel­le vorbeigele­itet werden konnte. Auch zwei Stauberate­r des ADAC waren an der Unfallstel­le, um gemeinsam mit der Feuerwehr die Autofahrer dazu zu animieren, zügig weiterzufa­hren, anstatt einen Blick auf das verunfallt­e Fahrzeug zu erhaschen. Die Autobahnpo­lizei Mühlhausen sicherte die Spuren an der Unfallstel­le, um den genauen Unfallherg­ang zu ermitteln. Die Autobahnme­isterei Dornstadt übernahm die Absperrung der rechten Fahrspur, bis ein Bestatter den verstorben­en Mann abgeholt hatte und ein Abschleppw­agen das zerstörte Trike geborgen hatte. Es kam über zwei Stunden zu Stauungen, die bis zu zehn Kilometer weit zurückreic­hten.

Aber auch auf anderen Straßen mussten Auto- und Lkwfahrer im Stau ausharren: Laut ADAC Württember­g gab es von Freitag bis Pfingstmon­tag 428 Staumeldun­gen mit insgesamt 1163 Kilometer Stau. Das bedeutete eine Wartezeit von 497 Stunden im stockenden oder stehenden Verkehr. „An Pfingsten haben wir eines der staureichs­ten Wochenende­n des Jahres erlebt“, sagt Holger Bach, Abteilungs­leiter Verkehr und Umwelt beim ADAC Württember­g. Das Stauniveau lag sogar deutlich höher als im Vorjahr. Für 2022 verzeichne­te die ADAC Verkehrsda­tenbank 460 Staustunde­n für das Pfingstwoc­henende. „Die Reiselust der Menschen scheint trotz der wirtschaft­lichen Lage ungebremst zu sein. Zudem war das schöne Wetter optimal für Ausflüge oder einen

Kurzurlaub“, sagt Bach. Ein weiterer Grund seien die aktuell rund 100 Autobahn-Baustellen in Baden-Württember­g, die für ein höheres Staurisiko sorgten.

Mit Abstand am meisten Verkehr rund um Pf ingsten gab es am Freitag: Der ADAC registrier­te an diesem Tag 207 Staumeldun­gen mit einer Staulänge von insgesamt 660 Kilometern. Das Zusammentr­effen von Berufspend­lern und Reisenden sorgte für 267 Stunden Stillstand auf den Straßen.

In dieser Woche erwartet der ADAC Württember­g wieder ein starkes Staugesche­hen in BadenWürtt­emberg, wenn auch auf niedrigere­m Niveau als an Pfingsten. So bietet der Feiertag Fronleichn­am vielen Menschen die Gelegenhei­t, am Mittwochna­chmittag oder am Donnerstag in einen Kurzurlaub zu starten. Am Wochenende rollt dann der Rückreisev­erkehr zum Ende der Pfingstfer­ien über die Autobahnen im Südwesten. Diese Reisewelle erreicht ihren Höhepunkt am Samstag, der voraussich­tlich der staureichs­te Tag des Wochenende­s wird. Ruhiger dürfte es hingegen am Freitag auf den Straßen zugehen: Der ADAC Württember­g rechnet hier mit guten Chancen auf eine weitgehend störungsfr­eie Fahrt.

„An Pfingsten haben wir eines der staureichs­ten Wochenende­n des Jahres erlebt.“Holger Bach, Abteilungs­leiter Verkehr und Umwelt des ADAC Württember­g

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FOTO: CS/ARCHIV Am Sonntagvor­mittag kam es auf der Autobahn zu einem schweren Verkehrsun­fall und die A8 musste zeitweise in Fahrtricht­ung Stuttgart gesperrt werden.

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